In 39819462nx5152/wissenschaft-f17/information-t23.html habe ich bereits eine kleine Einführung in meine Philosophie, die dem Radikalen Konstruktivismus nahesteht, gegeben. Hier möchte ich ein wenig darstellen, wie ich mit den Erkenntnissen, die diese Philosophie mir zu liefern vemag, praktisch umgehe.
Entscheidend war für mich die Erkenntnis, dass die Welt, wie ich sie erlebe, nicht die objektiv gegebene Welt ist, sondern allein meine Interpretation. Ich habe meine Welt konstruiert, also selbst erschaffen. Freilich war und bin ich bei diesem Schaffen nicht völlig frei, denn ich habe anderen Menschen - Vorbildern - geglaubt. Ich habe viele ihrer Konstruktionen geglaubt und damit für mich real gemacht. Der Schein von Objektivität entsteht dadurch, dass ich meine weltkonstruierenden Mechanismen von anderen Menschen übernommen habe. Indem ich die Welt wie sie interpretiere, machen wir gemeinsame Wahrnehmungen, bestätigen uns gegenseitig und lassen uns an objektive Gegebenheiten glauben, an die wir uns dann anpassen müssen, wollen wir nicht an den Widerständen der gemeinsamen konstrierten 'faktischen Realität' zugrundegehen.
Dass ich im Jahre 1954 geboren wurde, aufwuchs, die Schule besuchte, einen Beruf ausübte und nun in Dienstweiler in einem Einfamilienhaus mit großem Garten lebe und Bienen halte, ist Ergebnis, ja Wiederspiegelung, all dessen, was mich im Laufe meines Lebens wirklich überzeugte. Mein wahrer Glaube ist materielle Realität geworden. Dass Milliarden anderer Menschen - würden sie mich besuchen - dieselbe Realität wahrnehmen würde wie ich, liegt daran, dass sie dasselbe glauben wie ich. Sie würden - wie ich - sicher sein, dass ich im Augenblick auf einem Stuhl an einem Komputer sitze und einen Text in die Tastatur hacke.
Gegen diesen Konsens habe ich nichts einzuwenden. Einzuwenden habe ich allerdings etwas gegen diesen Konsens, der uns allen eine gemeinsame materielle Wirklichkeit vorgaukelt, wenn es um Sachverhalte geht, die mir nicht gefallen, die ich ablehne. Hier ist es mein Bestreben, dem gemeinsam Geglaubten abzuschwören und durch einen mir angemesseneren Glauben zu ersetzen.
Ich nutze mein konstruktivistisches Wissen, um die für mich nachteiligen Aspekte der Wirklichkeit zu ändern. Das ist allerdings nicht so leicht, denn die gemeinsame Wirklichkeit ist Produkt einer materialistischen Philosophie, die praktisch allumfassend ist. Will ich ein unangenehmes Detail ändern, muss ich alles ändern. Daran scheitern die allermeisten Menschen. Darum ist die derzeit herrschende Philosophie derart stabil, derart unumstößlich, dass sie für die Allermeisten faktische Realität ist.
Ich bin nur aus dem einen Grunde nicht gescheitert, dass ich es schaffte, für mich zwei gleichwertige Wirklichkeiten zu erschaffen: die eine, die ich mit den anderen Menschen teile, und die andere, in der ich frei bin, mich und meine Welt frei zu gestalten. Meine Erwartung geht nun dahin, dass meine subjektive Welt, die mich formt und die ich wiederum forme, auf die andere Welt abfärbt, sie beeinflusst und in meinem Sinne verändert.
Dass dies geschieht, und in welchem Ausmaß diese Veränderung der 1. Welt durch meine 2. Welt geschieht, weiß nur ich. Leider kann ich nicht alles verraten, was durch mich verändert wird, denn dieses Wissen, gereicht an ein breites Publikum, würde Reaktionen hervorrufen, die nicht unbedingt in meinem Sinne wären.
Alle, die mit dem Schulwesen, zB als Lehrer, Geld verdienen oder die ihr tägliches Brot verdienen, indem sie für den Staat, für Konzerne, für Zeitung und Fernsehen arbeiten, also alle, die im materialistisch-kapitalistischen System stecken und davon leben, haben ein Interesse, ihr System gegen meines zu verteidigen. Meine Philosophie hat kaum eine Chance, sich gegen die der Hüter der offiziellen Lehre, die von 99,999 % aller Menschen geglaubt wird, durchzusetzen. So bleibt mir nichts anderes übrig, als um mich herum eine nur kleine Sphäre zu bilden, in welcher mein Weltmodell mehr Kraft hat, als das Modell des naturwissenschaftlichen, kapitalistisch- materialistischen Komplexes.
Allerdings bereite ich mein Dasein in einer anderen Welt vor. Diese Welt habe ich überwunden; ich bin reif für eine höhere Welt, in welcher es eine Dimension mehr gibt, als in dieser. In dieser Welt gilt die Evolution(stheorie): Zufall + Notwendigkeit. In meiner neuen Welt besteht die Evolution aus Wille + Zufall und Notwendigkeit. In meiner Welt gibt es Geist und Materie, Seele und Körper. In der Welt der Wissenschaft gibt es nur eine Entwicklung von unten: Aus Atomen entstehen Sonnensysteme; auf Planeten von Sonnen entsteht Leben; aus Leben entstehen Gehirne, die letztlich so etwas wie Geist produzieren. In meinem Wirklichkeitsmodell gibt es auch diese Entwicklung von unten, aber es gibt auch eine Steuerung dieser Entwicklung von oben. Ich bin ein religiöser Mensch.
Die Anomalien des materialistischen Weltmodells nehmen zu; ja sie wachsen sich derzeit zu einer Katastrophe aus. Im Mikrokosmos des Bienen- und Imkereiwesens erlebe ich augenblicklich das grandiose Scheitern des wissenschaftlich-ökonomischen Komplexes. Ihr System aus Giften und Gegengiften schaukelt sich in astronomische Höhen auf: Als Problemlösung wird heute eine Verstärkung dessen angesehen, was die Probleme einst verursachte: Arbeitsplätze sollen geschaffen werden, indem rationalisiert wird. Man 'schafft' also Arbeitsplätze, indem man sie abschafft. Man macht Kranke 'gesund', indem man das Krankmachende verschärft: Leute arbeiten sich kaputt; der Arzt gibt ihnen Aufputschmittel, damit sie noch mehr leisten können. So in etwa lautet heute die Philosophie. Wir haben Probleme mit der Globalisierung? Was ist die Lösung des Problems? Klar, noch mehr davon bitte schön! Unsere Technik zerstört die Umwelt. Kein Problem. Mit noch mehr Technik wird der Schaden repariert. So sehen systemimmanente Lösungen aus. So sehen Lösungen aus, wenn die Problemlöser nicht über den Tellerrand ihres Weltmodells hinausblicken können. Die Anomalien wachsen zu Katastrophen heran. Augenblicklich retten wir die Biene, indem wir sie ausrotten. Wir beginnen Kriege, um Frieden zu schaffen. Es gibt keine Elite mehr, denn echte Elite lebte schon immer in zwei Welten. Die zweite Welt wurde leider vergessen.