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Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Mo 10. Dez 2007, 10:40

Was ist Information? A sagt: "2 + 2 = 4". Ich höre "2 + 2 = 4" und habe nun erfahren, dass 2 + 2 = 4 ist. A hat mich darüber informiert, was das Ergebnis von 2 + 2 ist. - so stellen wir uns Information vor.
Leider ist die Sache etwas komplizierter. Wenn ich keine Ahnung von Zahlen und Mathemtik habe, kann ich die Information überhaupt nicht verstehen - aufnehmen. Ich werde faktisch nicht informiert! Wenn ich einem Erstklässler sage: (a + b)^2 = a^2 + 2ab + b^2 kommt die Information bei ihm nicht an. Ergo: man kann nur jenen informieren, der schon informiert ist. Aus diesem Grund scheitere ich auch regelmäßig damit, andere Menschen über meine Philosophie zu informieren. Bei jenen Menschen, die meine Philosophie nicht kennen, kommt sie nicht an; jene, bei denen sie ankommt, kennen sie bereits. Es gibt keine Möglichkeit für Lebewesen, andere Lebewesen zu informieren.

Oder doch? - Der PC eines Freundes kann erstklassig Schach spielen. Mein PC kann das nicht. Nun überspielt sein PC meinem das Schachprogramm - und schon kann auch mein PC Schach spielen. Es geht also doch! Wie aber kann nun ich von einem anderen Menschen etwas lernen? Nun, er müsste mir Software überspielen können! Geht aber nicht!

Oder doch? - Wenn Menschen ein Kind zeugen, geht die Software der Eltern in das Kind hinein. Das Bild dieser Software sind die Gene. Aha! Echtes Lernen geht über die Bildung von Nachkommen.

Haben wir das materialistische Weltmodell überwunden und wissen, dass der Mensch in Wahrheit ewige (zeitlose) Geistseele ist, muss auch noch diese Erkenntnis vom genetischen Lernen an das neue Weltmodell angepasst werden. Als Geistseele lerne ich nicht von den Eltern, die meinen Körper gemacht haben, sondern ausschließlich von mir selbst, indem ich mein Wissen selbst kreiere. Die materielle Welt einschließlich meines Körpers und Gehirns (und Eltern) ist eine bildliche Darstellung meiner Theorien über mich selbst und die Welt.

Dieses Philosophie hat den Namen 'Solipsismus'. diesen Solipsismus möchte ich in der Sparte 'Philosophie' weiter untersuchen. Kritik kann selbstverständlich hier schon geäußert werden - auf die Gefahr hin, dass sie bei mir nicht ankommt.

jo
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Re: Information

Ungelesener Beitragvon nostra » Mo 10. Dez 2007, 12:18

Also ich versuche das mal zu verstehen.

Solipsismus heißt, dass ich bin und alles andere um mich herum keine Existenz hat und somit Illusion ist,
bzw eine unterbewusste Darstellung ist.
Nur das eigene ICH ist demnach real.

Ist das jetzt nur in deinem Umfeld so ?
Anders gefragt, was für ein ICH bist dann DU ?
Wenn du ein ICH bist, somit müsste ICH ein anderes DU sein.
Oder eben dasselbe.
Nur falls wir dasselbe ICH sind, wieso wissen wir voneinander nichts?

Und zu guter letzt:
Wenn mein ICH definiert dass alles um mich herum eine bloße Darstellung meines Geistes ist, dann negiere
ich doch dein ICH, was aber zur Folge hat, dass auch ich mein ICH selbst negiere, denn das wird dein ICH
dann zweifellos tun, was zur Folge hat dass WIR somit nichts sind, was aber meiner Meinung nach keinen reellen Charakter hat.
nostra
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Re: Information

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Mo 10. Dez 2007, 16:43

Hallo nostra,

du hast recht. Die Sache wird kompliziert, wenn man versucht zu verstehen, wie nun unsere beiden solipsistischen Systeme interagieren. Gesetzt den Fall, ich bin Solipsist: alles Materielle sind sozusagen meine Projektionen in meine subjektive 'Außenwelt', also in die Welt, die subjektiv ist, aber objektiv (materiell) scheint.

Selbiges nehmen wir nun für dich an: Auch du bist deine Außenwelt (samt eigenem Körper), projiziert aus deiner Innenwelt, deiner Seele. Alles, was du von mir scheinbar (mit Augen zB) wahrgenommen hast, sind deine Projektionen, die du vorgenommen hast. Die Informationen dazu hast du allerdings von mir. Ich habe dich also informiert (über deine realen Sinne, nicht die Augen) und du hast die Informationen in deine subjektive Außenwelt projiziert und nimmst mich dort mit den materiellen Sinnesorganen als materiellen Körper wahr.

Wir sind also beide Solipsisten, die sich gegenseitig über die realen Sinne informieren und damit die Projektionen de jeweils Anderen mitsteuern. Wenn ich mich in seinem subjektiven Universum für dich unerwartet bewege, habe ich sozusagen einfluss auf deine Projektion meines Körpers genommen.

Fragt sich jetzt nur, wie haben wir uns gegenseitig über uns informiert? Was sind unsere realen Sinne? (die Augen und Ohren usw. sind ja bloß Projektionen der realen Sinne.) Hier kann ich nur Vermutungen anstellen. Ich vermute, dass wir (als Geistseelen) tatsächlich sowas wie Software (Geist) austauschen, und das erscheint dann als Gespräch oder als Email oder als materielle Anschauung des Körpers des jeweils Andern.

jo
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Re: Information

Ungelesener Beitragvon nostra » Mo 10. Dez 2007, 19:17

wichtig war mal dass du von "unseren solipsistischen Systemen" sprichst

Denn bezüglich zur Definition hab ich mich sinngemäß mal naiv gestellt und diese genau hinterfragt:
Denn die lautet:

Der Solipsismus (von lat. solus allein und ipse selbst: nur ich selbst oder das Selbst allein) ist ein philosophischer Begriff, der den erkenntnistheoretischen Standpunkt bezeichnet, demzufolge nur das eigene Ich wirklich ist, während die Außenwelt und andere fremde "Ichs" nur Bewusstseinsinhalte ohne eigene Existenz darstellen. Alles Sein ist im eigenen Ich, im eigenen Bewusstsein beschlossen.

Ich habe es jetzt mal aus der Wikipedia - unserer zentralen und angeblich so freien Enzyklopädie - kopiert.

Denn hier geht für mich nicht wirklich hervor ob es sich hier um eine Unpersönlichkeitsfloskel, mit einem einzigen System, handelt oder doch akzeptiert wird dass es sozusagen mehrere Systeme gibt. Hier müsste eindeutig noch hinzugefügt werden dass damit gemeint ist, dass jedes ICH sozusagen ein eigenes in sich geschlossenes solipsistisches System ist.

Damit bin ich bestimmt d'accord.
nostra
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Re: Information

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Di 11. Dez 2007, 11:11

Es ist ein bißchen blöd, dass wir hier geich zu Beginn beim schwierigsten aller Themen gelandet sind. Aber was soll's, jetzt sind wir dabei und versuchen mit der Sache zurandezukommen.

Mir half bei der bildlichen Vorstellung des Problems immer die Erkenntnis, dass das Gehirn vollkommen von einer Knochenschale umschlossen ist und keine Verbindung zur Außenwelt hat. Die lichtdurchströmte Welt, die wir 'sehen', ist Produkt dieses Gehirns und ist im Gehirn lokalisiert. Das Gehirn unterscheidet zwischen selbstproduzierten Informationen und nicht selbstproduzierten. Die nicht selbstproduzierten Informationen werden als von einer Außenwelt kommend interpretiert und in ein kognitives virtuelles Außen projiziert. Die selbstproduzierten Informationen werden als eigene Gedanken in eine virtuelle kognitive Innenwelt projiziert.

Mit anderen Worten: Wenn ich mir zB eine Tasse anschaue, sind Zimmer, Tasse, ich, Licht und das Sehen in meiner Sehrinde lokalisiert. Die Augen schauen nicht nach draußen; sie schauen bloß ins virtuelle Draußen. Vom echten Draußen kommen bloß irgendwelche unbekannte Störungen meines kognitiven Gleichgewichtsystems. Diese Störungen werden im Abgleich mit meiner starren virtuelllen Welt zu Informationen, die dann die starre Welt aktualisieren. So kommt Bewegung in meine Welt. Sie verändert sich.

Welcher Art sind nun diese Störungen? - Nun, sie sind m.E. Softwarepakete. Ich bin auf diese Idee gekommen, weil ich die Möglichkeit hatte, Umgang mit Schizophrenen zu haben. Wenn sie einer fremden Person ansichtig wurden, bildete sich in ihren Gehirnen blitzschnell ein Abbild dieser Person. sie kann sie sich fortan vorstellen. Bis jetzt ist noch alles normal. Auch gesunde Menschen machen sich ein Bild der anderen Person und können sie sich dann bildlich vorstellen. Sie können auch von dieser Person träumen.
Bei Schizophrenen kommt nun hinzu, dass dieser Vorstellungskomplex - Softwarepaket - ein autonomes Unterprogramm im Programm des eignene Geistes/Selbstes bildet, mit eigenen Gedanken, Vorstellungen, Gefühlen usw.. Dieses Unterprogramm, früher nannte man das dämonische Besessenheit, sucht nach einer Möglichkeit, den Körper zu kontrollieren. So kann es passieren, dass die Person plötzlich ihren Charakter ändert, und dass diese einstige Vorstellung einer fremden Person vor dem 'inneren Auge' zum Haupt-Bewusstsein des Schizophrenen wird.

Beispiel: Der Schizophrene trifft bei einer Kundgebung einen prominenten Politiker. Dieser strahlt Anerkennung und Autorität aus, wonach sich der Kranke sehnt. Das beeindruckt den schizophrenden derart, dass er sich diesen Politiker immer wieder bildlich vorstellt, mit ihm spricht, usw.. Dadurch entsteht im Gehirn des Schizophrenen ein Unterprogramm, das diesen Politiker simuliert. Es entsteht ein zweites Ich. Und wenn das Politiker-Ich im Schizophrenen stark genug ist, wandelt sich mit einem Ruck die Persönlichkeit des Kranken in die des Politikers. Plötzlich sagt der Kranke dann: "Ich bin Napoleon! (oder Bunsekanzler Kohl)"

Wir machen es ähnlich, nur dass wir es nicht zulassen, dass Napoleon oder Kohl unser Ich übernimmt. Trotzdem spuken sie als Geister in uns herum. Wenn ich nun an dich denke, spukt ein Dämon von dir in meinem Geist herum. Dieser Dämon wird ständig aktualisiert, zB indem wir hier korrespondieren. Ich forme diesen Dämon, aber auch du hast Einfluss auf ihn. Dieser Dämon ist einer von Zehntausenden in meiner Seele. Dämonen sind Softwarepakete.

So in etwa stelle ich mir vor, wie wir beide als zwei solipsistische Systeme miteinander in Kontakt treten.

Vertiefende Lektüre: http://de.wikipedia.org/wiki/Radikaler_Konstruktivismus.

joachim
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Re: Information

Ungelesener Beitragvon Akhyor Levian » So 30. Dez 2007, 13:26

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Re: Information

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Di 1. Jan 2008, 11:41

Hallo Akyor,

ich kann natürlich nicht wissen, ob ich die Gedichte so verstanden habe, wie du sie meintest. Im ersten willst du m.E. sagen, dass Träume von der sog. realen Welt nicht wirklich zu unterscheiden sind und wir deshalb in einem Meer aus ineinander verschachtelten Welten leben. Diese These ist naheliegend, wenn man erkannt hat, dass wir von einer möglichen realen Welt nichts wissen können. Wir wissen immer nur von unseren Weltmodellen.

Jetzt kommt es darauf an, was wir praktisch mit diesem Wissen anstellen wollen. Ich habe aus der Erkenntnis, dass jedes denkende Wesen in einer eigenen Welt (eingeschlossen) lebt, den Schluss gezogen, dass Kommunikation eine wichtige Möglichkeit ist, eine gemeinsame Welt aufzubauen - die Gefängnismauern zu durchbrechen. Es gibt zwar (möglicherweile) keine reale objektive Welt, aber wir können uns auf eine gemeinsame, objektiv scheinende Welt einigen: das Gefängnis vergrößern.

Wenn uns das gelingt, wird auch die Schlucht, bzw. Kluft zwischen isoliertem Ego und dem egolosen 'ozeanischen Bewusstsein' überbrückt: Wir können als isolierte Egos gemeinschaftlich mit anderen isolierten Egos kommunizieren und auf diese Weise Verbindung aufnehmen und die Stärke des Isolation selber bestimmen. Ich für meinen Teil habe von beiden Extremen etwas - 'Ego-Bewusstsein' und dieses 'Ozeanische Bwusstsein' realisiert. Das ist für mich der Schlüssel zur Lebenskunst, der Brücke zwischen Leben und Kunst. Wir können das Gefängnis beliebig groß machen und beliebig umbauen.

Im 2. Gedicht ist deine Philosophie, wie du sie in "Schule f. Lebenskunst" dargestellt hast, erläutert: dass der Mensch zwischen 2 Polen lebt: enmal als völlig isoliertes Ich (kleines Gefängniszelle) und einmal aufgelöst im ozeanischen Bewusstsein (frei, aber ohne Person, die frei sein könnte). Dann gibt es Zwischenstufen, und jede Stufe ist verbunden mit einer bestimmten Selbst- und Weltbetrachtung. Ich machte früher auch solche Reihenfolgen auf und befriedigte damit meinen 'Ordnungswahn'. Aber je tiefer ich in die Seinsschichten eindringe, desto mehr sind sie durchlöchert, bis hin zu dem Punkt, dass die Aufrechterhaltung solcher Reihenfolge unsinnig wird. Diese Ordnungen in unseren Denksystemen mögen zeitweise sinnvoll sein, aber sie verhindern auch wiederum weiterführende Erkenntnisse.

joachim
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Re: Information

Ungelesener Beitragvon Akhyor Levian » Do 3. Jan 2008, 23:39

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Re: Information

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Fr 4. Jan 2008, 11:33

Das mit der Missinterpretation kann auf Gegenseitigkeit beruhen. Das ist für mich kein Grund, mit dem Schreiben aufzuhören. Ich gehe sogar davon aus, immer zum großen Teil missverstanden zu werden. Na und? Wenn der Leser in meinen Texten genug für sich findet, wird er weiterlesen, wenn nicht, dann eben nicht. Ich kann nicht mehr tun, als mir Mühe zu geben, mich verständlich auszudrücken. Alles Weitere liegt beim Leser.

Es gibt einen Weg vom Ego zur Erleuchtung, und wenn man am Ziel ist, sich umdreht und zurückschaut, kann man diesen Weg nicht mehr sehen. Im Ewigen angelangt, weiß man, man war schon immer da; ich bin nie einen Weg gegangen. Das ist die neue Realität. Trotzdem sind alle Menschen noch auf dem Weg.

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Re: Information

Ungelesener Beitragvon Akhyor Levian » Mo 7. Jan 2008, 13:52

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