Hallo Jo,
ich antworte dir hier auf deine Frage, was Klimaforschung bedeutet. Zunächst mal versteht man unter Klima die statistische Verteilung der Jahresgänge von Wetterphänomenen, die für einen bestimmten Ort der Erde typisch sind. Dazu gehört sowohl das derzeitige Klima, als auch die Klimaverhältnisse vergangener Zeitalter. Mit letzteren beschäftigt sich die Paläoklimatologie. Man kann damit inzwischen viele Warm- und Eiszeiten überblicken.
Die Faktoren, die das Klima bestimmen, sind zum einen der Zustand der Atmosphäre und der Ozeanzirkulation, zum anderen "externe" Faktoren wie Veränderungen in der Sonneneinstrahlung, der Zustand der Erdoberfäche (z.B. die physikalischen Eigenschaften des Bodens, die Vegetation, das Vorhandensein von Meereis etc.), und der Anteil von Treibhausgasen wie Kohlendioxid oder Methan in der Atmosphäre. Die Erklärung von Veränderungen in der Sonnenaktivität ist nicht die Aufgabe der Klimaforschung. Wenn, dann werden sie von außen in das Modell eingebaut. Soviel ich weiß, spielen sie auch keine große Rolle auf das Klima. Was aber schon eine Rolle spielt, sind die sog. orbitalen Parameter der Erde, das heißt, die Parameter der Erdumlaufbahn um die Sonne: Z.B. ist die Erde mal im Nordhalbkugel-Winter näher an der Sonne, mal im Sommer. Auch der Neigungswinkel zwischen der Äquatorialebene und der Umlaufebene (Ekliptik) unterliegt gewissen Schwankungen. Soviel ich weiß, erklärt man auf diese Weise die Entstehung der Eiszeiten.
Was natürlich derzeit vor allem vom Interesse ist, ist die Erforschung und Modellierung des derzeitigen Klimawandels und seiner anthropogenen Ursachen. Bei Klimaprojektionen (d.h. Simulationen des Klimas in der Zukunft; die Klimaforscher sprechen bewusst nicht von "Klimavorhersagen") müssen dann gewisse Annahmen über den anthropogenen Ausstoß von Treibhausgasen und Aerosolen (Schwefedioxid und andere kleine Partikel in der Atmosphäre) getroffen werden. Dabei werden meistens die Szenarien verwendet, die der Weltklimarat IPCC vorgeschlagen hat.
Soviel dazu erst mal.