Bankenpleiten




Bankenpleiten

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Mo 7. Apr 2008, 08:58

Viele Großbanken haben sich mit undurchsichtigen US-Immobilien-Spekulationen verspekuliert und Milliarden verloren. Seit Monaten verfolge ich die Nachrichen - bisher vernahm ich kein Wort über die Klärung der Frage, wer sich diese Vermögen unter den Nagel gerissen hat. Das Geld ist ja nicht im Nirwana verschwunden - es steckt heute in anderen Portemonnaies. In wessen?

Millionen US-Bürgern wurden von ihren Bänkern unbezahlbare Immobilienkredite, mit denen Immobilien gekauft und gebaut wurden, aufgeschwatzt. Diese Hypotheken wurden gebündelt, bis zur Unkenntlichkeit verpackt und weiterverkauft mit hohen (aber faulen) Gewinnversprechen. Diese Blase ist nun geplatzt und viele Banken stehen vor dem "Nichts", das allerdings konkret so aussieht, dass der Steuerzahler nun für die Guthaben der Spekulanten (Geldanleger) geradestehen muss.

Da die Banken auf völlig unkapitalistische Art und Weise vor der Pleite geschützt werden - niemand wage es noch, Banken als Hort des Kapitalismus zu nennen; sie sind der Hort des Sozialismusses, denn ihre Schulden werden barmherzig vom Steuerzahler beglichen - sind die Gewinner die Spekulanten und Sparer, die dank staatlichen Eingriffes ihre Vermögen behalten (und weiter mehren) dürfen. Gewinner sind auch jene, die nun die billigen US-Immobilien aufkaufen - also jene Heuschreckenkonzerne, denen wir nun beim Aufkauf ganzer Straßenzüge zusehen dürfen. Zahlen dürfen jene, die sich weder Spareinlagen noch Aktien leisten können.
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Re: Bankenpleiten

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Fr 1. Mai 2009, 09:45

Allmählich enthüllen sich die Hintergründe der sog. Finanzkrise. Ein Unternehmensberater sagte in einem Interview, es stimme nicht, dass der Finanzmarkt undurchsichtig gewesen sei. Im Gegenteil, es sei das Transparenteste, was es in der Wirtschaft gebe, und deshalb wusste auch jeder, der es wissen wollte, was in diesen faulen Kreditpaketen enthalten war. Die Krise, besser: Katastrophe - sei klar vorhersehbar gewesen. Ich schließe daraus, dass all diese Wirtschaftsinstitute, die noch im August vergangenen Jahres von einer drohenden Überhitzung der Wirtschaft schwadroniert haben, gelogen haben. Der Unternehmensbrater erzählte auch, dass die meisten Spekulanten sich wie Lemminge verhalten. Sehenden Augen tun sie das als völlig falsch Erkannte, weil alle anderen es auch tun. Der Herdentrieb ist stärker, als der Verstand.

Interessant ist auch die Information, dass die Bankster die Nation nicht nur einmal schädigten, sondern gleich viermal.
1. durch die Finanzkrise selbst
2. dadurch, dass sie sich ihre Verluste vom Steuerzahler ausgleichen lassen und
3. dass sie der Realwirtschaft entweder gar keine Kredite mehr geben oder vor einer in Aussicht gestellten Kreditvergabe Massenentlassungen der Belegschaft erpressen und dadurch das sinnvolle Mittel zur Krisenbewältigung, die Kurzaerbeit, wirkungslos machen.
4. Dass sie auch jetzt noch genauso weitermachen wie bisher: sie zocken, als wäre nichts gewesen. Spieler sind nun einmal Kranke, und wenn man ihre Schulden bezahlt, hören sie nicht mit dem Spielen auf, sondern machen erst recht weiter. Für diese unverschämte Frechheit haben sie ihre Boni voll verdient. Warum die Staatsbürgschaft nicht sofort in Geld umsetzen?

Die Banken verhalten sich, als wolten sie die Realwirtschaft mit Macht zerstören. Es steckt aber wohl eine andere Idee dahinter: Wenn die Krise so richtig zugeschlagen hat, sinkt der Wert der Konzerne, die dann sehr preiswert aufgekauft werden können. Die Superreichen, die durchaus ein paar Milliarden verloren haben, kaufen nun im Gros Banken und Konzerne auf und werden am Ende der Krise besser dastehen, als je zuvor.

Ich glaube, dass dieses tolle Geschäft der wahre Grund zur Auslösung der Finanzkrise ist.
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Re: Bankenpleiten

Ungelesener Beitragvon Genosis » Do 28. Mai 2009, 00:33

zitat: hanjoheyer
Die Banken verhalten sich, als wolten sie die Realwirtschaft mit Macht zerstören. Es steckt aber wohl eine andere Idee dahinter: Wenn die Krise so richtig zugeschlagen hat, sinkt der Wert der Konzerne, die dann sehr preiswert aufgekauft werden können. Die Superreichen, die durchaus ein paar Milliarden verloren haben, kaufen nun im Gros Banken und Konzerne auf und werden am Ende der Krise besser dastehen, als je zuvor.

Ich glaube, dass dieses tolle Geschäft der wahre Grund zur Auslösung der Finanzkrise ist.


Damit hast du bestimmt Recht, aber das ist sicher nicht der wahre Grund für die Krise!
Leider kenne ich den wahren Grund auch nicht.
Aber ich habe das Gefühl, das große Veränderungen auf uns zu kommen und diese Krise soll uns nur noch mehr ablenken.
Ausserdem denke ich das diese Krise noch sehr viel schlimmer wird als es jetzt den Anschein hat.
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