Hallo, nachdem der Milliardär Nicolas Berggruen Karstadt gerettet hat, will er nun die Welt retten. Er suchte nach einem Hebel, der viel bewirkt – Veränderungen der Regierungsstruktur. In seinem Think Tank will er gute Ideen generieren und sie in der wirklichen Welt realisieren. Das erstes öffentliches Projekt ist Kalifornien. In den USA gibt es viel zu viele Parteigänger und Einflussgruppen - auch die neue Systempartei, die Tea Party. Sie streiten sich und kooperieren kaum.
Berggruen hat Ideen bereits gesammelt. Einige sind kurzfristig und betreffen das Budget, Steuern und dergleichen. Andere sind langfristig und sehr strukturell: term limits, saving plans, einen unpolitischen Senat, neue Wahlgesetze und -prozesse.
Er hat viele ehemalige Staatsführer in seinem Komitee. Er sagt: „Wenn eine Forschergruppe und ich Vorschläge machen, ist das nur eine Meinung und nicht stark genug. Deshalb wollte ich eine Gruppe aus Weisen, Männern wie Frauen, aufbauen, die hochqualifiziert sind, viel Erfahrung haben und von allen Seiten respektiert werden. Eine Gruppe, die den Staat widerspiegelt und nicht politisch einseitig ist. Auf ihren Treffen formulieren die Weisen Empfehlungen für den Kongress und den Gouverneur. Berggruen: „Aber wir wollen und brauchen die Akzeptanz der Wählerschaft, und deshalb werden wir Bürger- und Gesetzesinitiativen fördern. Einige der von uns befürworteten Reformen kann der Gesetzgeber selbst durchführen, andere müssen der Öffentlichkeit vorgelegt werden. In Kalifornien kann man das machen, und das ist auch ein Grund dafür, dass es dem Staat schlechtgeht: Jeder reicht Initiativen ein, und nicht alle sind klug. Der Prozess ist sehr kostspielig. Unsere Initiativen und Reformen werde ich über das Institut finanzieren. Damit wir zeigen können, dass wir nicht nur das moralische Gewicht einer ausgewogenen Gruppe anerkannter Persönlichkeiten auf unserer Seite haben, sondern auch die finanzielle Macht, deren Vorschläge umzusetzen.“
Berggruen will eine weltweite Beratergruppe aufbauen, die natürlich auch überparteilich ist. Von der linken Seite ist aus Deutschland der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder dabei. Auf der Website seines Instituts wird darüber nachgedacht, dass sich die eher autoritär geführten asiatischen Staaten und der funktionsunfähig gewordene westliche Liberalismus austauschen und wechselseitig bereichern könnten. Berggruen: „Der Osten ist stark darin, staatliche Dienste durchzuführen und im Interesse des Ganzen harmonisch zusammenzuarbeiten. Dem liegt eine lange Tradition des auf Harmonie ausgerichteten Konfuzianismus zugrunde. In den letzten hundert Jahren hat es in China mit den Grundrechten zwar nicht gut ausgesehen, aber wenn man die letzten dreitausend Jahre anschaut, dann war das Land viel stabiler als etwa Europa.“
Nach Kalifornien will sich Berggruen Deutschland vornehmen und dann die ganze Welt. Wird Berggruen der Retter der Welt? LG Rabia