Erschliessungswege
1. Das System (das systematische Denken) bestimmt die Erkenntnis. Das heisst, die Methode steht über der Sachverfassung.
2. Der Weg zur Sache wird nicht vom systematischen Vorgehen bestimmt, steht nicht über der Sachverfassung. (Weggedanke)
Das bedeutet, wir wissen zu Punkt 2 im Bezug zu Punkt 1 hinsichtlich des 'Was' der Sache und somit der Erkenntnis vorher nicht genau wo wir ankommen werden. Wir werden nicht bei einer systembedingten Vorstellung ankommen.
In dieser Weise lassen sich Phänomene in ursprünglicher Weise untersuchen und was wir finden, muss sich weder mit der allgemeinen Meinung, noch zwangsläufig mit einer Lehrmeinung decken. Die Sache ist so, wie sie sich uns von sich her in ihrem Bedeutungszusammenhang zeigt. Das wesentliche der Sache spricht uns zu, wir lassen uns ansprechen.
Der Wahrheitsbegriff ist kein 0 oder 1, wahr oder falsch. Er ist ein Wechselspiel aus Verborgenheit und Unverborgenheit. Wahrheit (ἀλήθεια) wird entborgen und nicht berechnet.
Zur Verdeutlichung:
0 oder 1, wahr oder falsch sind Systemzustände. Das menschliche Wesen hingegen verhält sich (zu...). Freilich ist das Wesen des Menschen als 'zoon logikon' herabgewürdigt zum rationalen Tier. Man spricht unbesehen vom Zustand des Menschen und vom Verhalten der Maschine. Der Mensch wird als System verhandelt, die Maschine als etwas dem Menschen zumindest nicht unähnlichen, vielleicht gar der Maschine verwandt(!).
Man sagt: Die Maschine ist dem Menschen hinsichtlich des "rechnenden Denkens" bei weitem überlegen. Aber was tut man mit solch einem Vergleich? Man stellt den Menschen unter die denkwürdigsten Vorzeichen. (Das Wesen der Technik.)
tanner