Radikaler Konstruktivismus




Radikaler Konstruktivismus

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Sa 15. Dez 2007, 10:33

In 39819462nx5152/wissenschaft-f17/information-t23.html habe ich bereits eine kleine Einführung in meine Philosophie, die dem Radikalen Konstruktivismus nahesteht, gegeben. Hier möchte ich ein wenig darstellen, wie ich mit den Erkenntnissen, die diese Philosophie mir zu liefern vemag, praktisch umgehe.

Entscheidend war für mich die Erkenntnis, dass die Welt, wie ich sie erlebe, nicht die objektiv gegebene Welt ist, sondern allein meine Interpretation. Ich habe meine Welt konstruiert, also selbst erschaffen. Freilich war und bin ich bei diesem Schaffen nicht völlig frei, denn ich habe anderen Menschen - Vorbildern - geglaubt. Ich habe viele ihrer Konstruktionen geglaubt und damit für mich real gemacht. Der Schein von Objektivität entsteht dadurch, dass ich meine weltkonstruierenden Mechanismen von anderen Menschen übernommen habe. Indem ich die Welt wie sie interpretiere, machen wir gemeinsame Wahrnehmungen, bestätigen uns gegenseitig und lassen uns an objektive Gegebenheiten glauben, an die wir uns dann anpassen müssen, wollen wir nicht an den Widerständen der gemeinsamen konstrierten 'faktischen Realität' zugrundegehen.

Dass ich im Jahre 1954 geboren wurde, aufwuchs, die Schule besuchte, einen Beruf ausübte und nun in Dienstweiler in einem Einfamilienhaus mit großem Garten lebe und Bienen halte, ist Ergebnis, ja Wiederspiegelung, all dessen, was mich im Laufe meines Lebens wirklich überzeugte. Mein wahrer Glaube ist materielle Realität geworden. Dass Milliarden anderer Menschen - würden sie mich besuchen - dieselbe Realität wahrnehmen würde wie ich, liegt daran, dass sie dasselbe glauben wie ich. Sie würden - wie ich - sicher sein, dass ich im Augenblick auf einem Stuhl an einem Komputer sitze und einen Text in die Tastatur hacke.

Gegen diesen Konsens habe ich nichts einzuwenden. Einzuwenden habe ich allerdings etwas gegen diesen Konsens, der uns allen eine gemeinsame materielle Wirklichkeit vorgaukelt, wenn es um Sachverhalte geht, die mir nicht gefallen, die ich ablehne. Hier ist es mein Bestreben, dem gemeinsam Geglaubten abzuschwören und durch einen mir angemesseneren Glauben zu ersetzen.

Ich nutze mein konstruktivistisches Wissen, um die für mich nachteiligen Aspekte der Wirklichkeit zu ändern. Das ist allerdings nicht so leicht, denn die gemeinsame Wirklichkeit ist Produkt einer materialistischen Philosophie, die praktisch allumfassend ist. Will ich ein unangenehmes Detail ändern, muss ich alles ändern. Daran scheitern die allermeisten Menschen. Darum ist die derzeit herrschende Philosophie derart stabil, derart unumstößlich, dass sie für die Allermeisten faktische Realität ist.

Ich bin nur aus dem einen Grunde nicht gescheitert, dass ich es schaffte, für mich zwei gleichwertige Wirklichkeiten zu erschaffen: die eine, die ich mit den anderen Menschen teile, und die andere, in der ich frei bin, mich und meine Welt frei zu gestalten. Meine Erwartung geht nun dahin, dass meine subjektive Welt, die mich formt und die ich wiederum forme, auf die andere Welt abfärbt, sie beeinflusst und in meinem Sinne verändert.

Dass dies geschieht, und in welchem Ausmaß diese Veränderung der 1. Welt durch meine 2. Welt geschieht, weiß nur ich. Leider kann ich nicht alles verraten, was durch mich verändert wird, denn dieses Wissen, gereicht an ein breites Publikum, würde Reaktionen hervorrufen, die nicht unbedingt in meinem Sinne wären.

Alle, die mit dem Schulwesen, zB als Lehrer, Geld verdienen oder die ihr tägliches Brot verdienen, indem sie für den Staat, für Konzerne, für Zeitung und Fernsehen arbeiten, also alle, die im materialistisch-kapitalistischen System stecken und davon leben, haben ein Interesse, ihr System gegen meines zu verteidigen. Meine Philosophie hat kaum eine Chance, sich gegen die der Hüter der offiziellen Lehre, die von 99,999 % aller Menschen geglaubt wird, durchzusetzen. So bleibt mir nichts anderes übrig, als um mich herum eine nur kleine Sphäre zu bilden, in welcher mein Weltmodell mehr Kraft hat, als das Modell des naturwissenschaftlichen, kapitalistisch- materialistischen Komplexes.

Allerdings bereite ich mein Dasein in einer anderen Welt vor. Diese Welt habe ich überwunden; ich bin reif für eine höhere Welt, in welcher es eine Dimension mehr gibt, als in dieser. In dieser Welt gilt die Evolution(stheorie): Zufall + Notwendigkeit. In meiner neuen Welt besteht die Evolution aus Wille + Zufall und Notwendigkeit. In meiner Welt gibt es Geist und Materie, Seele und Körper. In der Welt der Wissenschaft gibt es nur eine Entwicklung von unten: Aus Atomen entstehen Sonnensysteme; auf Planeten von Sonnen entsteht Leben; aus Leben entstehen Gehirne, die letztlich so etwas wie Geist produzieren. In meinem Wirklichkeitsmodell gibt es auch diese Entwicklung von unten, aber es gibt auch eine Steuerung dieser Entwicklung von oben. Ich bin ein religiöser Mensch.

Die Anomalien des materialistischen Weltmodells nehmen zu; ja sie wachsen sich derzeit zu einer Katastrophe aus. Im Mikrokosmos des Bienen- und Imkereiwesens erlebe ich augenblicklich das grandiose Scheitern des wissenschaftlich-ökonomischen Komplexes. Ihr System aus Giften und Gegengiften schaukelt sich in astronomische Höhen auf: Als Problemlösung wird heute eine Verstärkung dessen angesehen, was die Probleme einst verursachte: Arbeitsplätze sollen geschaffen werden, indem rationalisiert wird. Man 'schafft' also Arbeitsplätze, indem man sie abschafft. Man macht Kranke 'gesund', indem man das Krankmachende verschärft: Leute arbeiten sich kaputt; der Arzt gibt ihnen Aufputschmittel, damit sie noch mehr leisten können. So in etwa lautet heute die Philosophie. Wir haben Probleme mit der Globalisierung? Was ist die Lösung des Problems? Klar, noch mehr davon bitte schön! Unsere Technik zerstört die Umwelt. Kein Problem. Mit noch mehr Technik wird der Schaden repariert. So sehen systemimmanente Lösungen aus. So sehen Lösungen aus, wenn die Problemlöser nicht über den Tellerrand ihres Weltmodells hinausblicken können. Die Anomalien wachsen zu Katastrophen heran. Augenblicklich retten wir die Biene, indem wir sie ausrotten. Wir beginnen Kriege, um Frieden zu schaffen. Es gibt keine Elite mehr, denn echte Elite lebte schon immer in zwei Welten. Die zweite Welt wurde leider vergessen.
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Re: Radikaler Konstruktivismus

Ungelesener Beitragvon Dave » Do 7. Feb 2008, 14:53

Es gibt keine Elite mehr, denn echte Elite lebte schon immer in zwei Welten. Die zweite Welt wurde leider vergessen.


Hallo Hanjo

Da möchte ich dich fragen: Wen meinst du mit dieser Elite, die in zwei Welten lebt? Gibt es Beispiele von Personen aus der Geschichte? Oder spielst du auf die Elohim an, die Herren der Welt?
Wer in zwei Welten lebt, der beherrscht alle anderen Wesenheiten, die nur in einer Welt leben. Wir stecken also in einer Art Sumpf fest und diese Herren anscheinend nicht. Der Einfluss dieser Herren scheint ziemlich verschleiert zu sein. Ich kann zb. meine Bibel aus dem Nachttischchen nehmen und da lese ich auch von zwei Welten: Dem gefallenen Kosmos und dem fantastischen «Reich der Himmel» in das nur jene kommen, die sich an bestimmte Regeln halten. Wer sich nicht daran hält, sich nicht unterordnet, der kommt in eine zwischenweltliche Besserungsanstalt, bevor er neu konditioniert durch gewisse Methoden, abermals Fleisch wird. Was vorher war, das hat man ihn vergessen gemacht. Mit welchen Methoden auch immer. Bei alledem fragt es sich, ob es wenigstens noch einen Ober-Elohim gibt, der es gut mit uns meint und der uns aus der Scheisse raushilft. Aber wahrscheinlich steht auch hier nur der Wunsch Pate.

Was meinst du?
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Re: Radikaler Konstruktivismus

Ungelesener Beitragvon Matthias Klein » Do 7. Feb 2008, 17:43

hanjoheyer hat geschrieben:Entscheidend war für mich die Erkenntnis, dass die Welt, wie ich sie erlebe, nicht die objektiv gegebene Welt ist, sondern allein meine Interpretation. Ich habe meine Welt konstruiert, also selbst erschaffen. Freilich war und bin ich bei diesem Schaffen nicht völlig frei, denn ich habe anderen Menschen - Vorbildern - geglaubt. Ich habe viele ihrer Konstruktionen geglaubt und damit für mich real gemacht. Der Schein von Objektivität entsteht dadurch, dass ich meine weltkonstruierenden Mechanismen von anderen Menschen übernommen habe. Indem ich die Welt wie sie interpretiere, machen wir gemeinsame Wahrnehmungen, bestätigen uns gegenseitig und lassen uns an objektive Gegebenheiten glauben, an die wir uns dann anpassen müssen, wollen wir nicht an den Widerständen der gemeinsamen konstrierten 'faktischen Realität' zugrundegehen.


Ich stimme dir hier weitestgehend zu, nur eine Sache habe ich noch anzumerken: Ich denke, es ist wichtig, hier zu erwähnen, dass ohne diese gemeinsame Welt, die sich die Menschen erschaffen haben, keine Kommunikation möglich ist. Es ist ähnlich wie bei einem Spiel: Ich kann es nur spielen, wenn sich alle an die Regeln halten. Freilich kann man die intersubjektiven Gesetze der von uns erschaffen Welt nich ganz so einfach brechen, wie Spielregeln. Dies liegt daran, wie du schon sagtest, dass wir die (materielle) Welt eben nicht komplett selbst erschaffen, sondern sie mit anderen zusammen kreiieren. Wir Leben alle in einem gemeinsamen Traum, nicht nur jeder in seinem eigenen.

Dass ich im Jahre 1954 geboren wurde, aufwuchs, die Schule besuchte, einen Beruf ausübte und nun in Dienstweiler in einem Einfamilienhaus mit großem Garten lebe und Bienen halte, ist Ergebnis, ja Wiederspiegelung, all dessen, was mich im Laufe meines Lebens wirklich überzeugte. Mein wahrer Glaube ist materielle Realität geworden. Dass Milliarden anderer Menschen - würden sie mich besuchen - dieselbe Realität wahrnehmen würde wie ich, liegt daran, dass sie dasselbe glauben wie ich. Sie würden - wie ich - sicher sein, dass ich im Augenblick auf einem Stuhl an einem Komputer sitze und einen Text in die Tastatur hacke.


Volle Zustimmung. Ein schönes Beispiel dafür sind zB Fremde, die keine Ahnung von Zivilisation usw haben. Sie suchen erstmal nach Übereinstimmungen mit ihrer vorherigen Welt, der Rest erscheint ihnen erstmal fruchterregend oder zumindest seltsam bzw faszinierend. Erst wenn man ihnen alles "erklärt", sie also überzeugt hat, leben sie in der gleichen Realität. Wenn zB ein eingborener dein Leben als Film sehen würde, hätte er eine komplett andere Auffasung von dir wie zB ein Mensch, der in der westlichen Welt aufgewachsen ist.

Gegen diesen Konsens habe ich nichts einzuwenden. Einzuwenden habe ich allerdings etwas gegen diesen Konsens, der uns allen eine gemeinsame materielle Wirklichkeit vorgaukelt, wenn es um Sachverhalte geht, die mir nicht gefallen, die ich ablehne. Hier ist es mein Bestreben, dem gemeinsam Geglaubten abzuschwören und durch einen mir angemesseneren Glauben zu ersetzen.


Mir gefällt auch vieles an dem momentanen Konsens nicht. Auch ich lehne materialistische Überzeugungen ab. Dennoch bin ich nicht bestrebt, dem allgemein geglaubten "abzuschwören" sondern es neu auszulegen, es umzudeuten. Ein Beispiel dafür ist die Physik: Ich studiere Physik, und die Physik ist ja in gewisser Weise Ausgangspunkt des Materialismus. Aber ich schwöre der Physik nicht ab, ich deute sie neu. Ich zeige, dass man Physik auch idealistisch denken kann und versuche, andere davon zu überzeugen. Diese überzeugen vll wieder andere usw. So kann jeder seinen Teil zu dem Kollektivtraum hinzusteueren.

Ich nutze mein konstruktivistisches Wissen, um die für mich nachteiligen Aspekte der Wirklichkeit zu ändern. Das ist allerdings nicht so leicht, denn die gemeinsame Wirklichkeit ist Produkt einer materialistischen Philosophie, die praktisch allumfassend ist. Will ich ein unangenehmes Detail ändern, muss ich alles ändern. Daran scheitern die allermeisten Menschen. Darum ist die derzeit herrschende Philosophie derart stabil, derart unumstößlich, dass sie für die Allermeisten faktische Realität ist.


Volle Zustimmung. Abe rwie ich oben schrieb: Man kann dies auch ändern.

Ich bin nur aus dem einen Grunde nicht gescheitert, dass ich es schaffte, für mich zwei gleichwertige Wirklichkeiten zu erschaffen: die eine, die ich mit den anderen Menschen teile, und die andere, in der ich frei bin, mich und meine Welt frei zu gestalten. Meine Erwartung geht nun dahin, dass meine subjektive Welt, die mich formt und die ich wiederum forme, auf die andere Welt abfärbt, sie beeinflusst und in meinem Sinne verändert.


Warum daz in zwei Welten leben? Natürlich lebt man in mehreren Welten und hat mehrere Rollen in der Gesellschaft, aber ich denke, du willst hier auf etwas Grundlegenderes hinaus. Und da bin ich der Meinung, dass man die Welt, die man mit anderen Menschen teilt, mit der vereinbaren kann, die man wirklich glaubt, sodass es eine Welt wird. Oder habe ich das falsch verstanden?

Dass dies geschieht, und in welchem Ausmaß diese Veränderung der 1. Welt durch meine 2. Welt geschieht, weiß nur ich. Leider kann ich nicht alles verraten, was durch mich verändert wird, denn dieses Wissen, gereicht an ein breites Publikum, würde Reaktionen hervorrufen, die nicht unbedingt in meinem Sinne wären.


Kannst du diesen Punkt etwas näher erläutern?

Alle, die mit dem Schulwesen, zB als Lehrer, Geld verdienen oder die ihr tägliches Brot verdienen, indem sie für den Staat, für Konzerne, für Zeitung und Fernsehen arbeiten, also alle, die im materialistisch-kapitalistischen System stecken und davon leben, haben ein Interesse, ihr System gegen meines zu verteidigen. Meine Philosophie hat kaum eine Chance, sich gegen die der Hüter der offiziellen Lehre, die von 99,999 % aller Menschen geglaubt wird, durchzusetzen. so bleibt mir nichts anderes übrig, als um mich herum eine nur kleine Sphäre zu bilden, in welcher mein Weltmodell mehr Kraft hat, als das Modell des naturwissenschaftlichen, kapitalistisch- materialistischen Komplexes.


Das denke ich nicht. Es stimmt zwar, dass die Mehrheit materialistisch denkt, aber ich denke, man hat eine Chance, das zu ändern. Man darf sich natürlich nicht erhoffen, alles allein zu schaffen und das noch möglichst schnell. Es braucht Zeit, Kraft, Glück und auch viele andere Menschen, die ebenfalls für das gleiche kämpfen.
Zudem benutze ich den Begriff Hüter nicht so gerne, aber vll ist das auch nur ein begriffliches Problem. Ich spreche lieber von der Theorie selbst und betrachte solche Begriffe wie Hüter oÄ eher metaphorisch.

Allerdings bereite ich mein Dasein in einer anderen Welt vor. Diese Welt habe ich überwunden; ich bin reif für eine höhere Welt, in welcher es eine Dimension mehr gibt, als in dieser. In dieser Welt gilt die Evolution(stheorie): Zufall + Notwendigkeit. In meiner neuen Welt besteht die Evolution aus Wille + Zufall und Notwendigkeit. In meiner Welt gibt es Geist und Materie, Seele und Körper. In der Welt der Wissenschaft gibt es nur eine Entwicklung von unten: Aus Atomen entstehen Sonnensysteme; auf Planeten von Sonnen entsteht Leben; aus Leben entstehen Gehirne, die letztlich so etwas wie Geist produzieren. In meinem Wirklichkeitsmodell gibt es auch diese Entwicklung von unten, aber es gibt auch eine Steuerung dieser Entwicklung von oben. Ich bin ein religiöser Mensch.


Damit bin ich auch nicht ganz einverstanden. Die Evolutionstheorie sagt nirgends, dass es nur Zufall und Notwenidigkeit gibt, das wird lediglich von Materialisten reininterpretiert. Es ist nur so, dass die Wirkung hinter diesem Zufall die Biologie nicht interessiert. Ebenso wie es die Physik nicht interessiert, ob es auch andere Sachen als Atome usw gibt. Das heißt aber keineswegs, dass die Physik irgendwo sagt, es gäbe nichts anderes als Atome. Das Problem sind hier nicht die Wissenschaften selbst, sondern die Leute, die sie falsch und naib auslegen (was leider ziemlich oft in der Populärwissenschaft gemacht wird, weil die Leute gerne einen Artikel lesen und hinterher glauben, sie wüssten jetzt endlich die Wahrheit über Phänomen xy).
Die von dir angeprochene Steuerung von oben steht in keinem Widerspruch zu den Wissenschaften, aber diese Steuerung ist für die Wissenschaft selbst nicht interessant. Es gibt auch viele Wissenschafter, die ähnliches glauben und auch religiös sind.

Die Anomalien des materialistischen Weltmodells nehmen zu; ja sie wachsen sich dezeit zu einer Katastrophe aus. Im Mikrokosmos des Bienen- und Imkereiwesens erlebe ich augenblicklich das grandiose Scheintern des wissenschaftlich-ökonomischen Komplexes. Ihr System aus Giften und Gegengiften schaukelt sich in astronomische Höhen auf: Als Problemlösung wird heute eine Verstärkung dessen angesehen, was die Probleme einst verursachte: Arbeitsplätze sollen geschaffen werden, indem rationalisiert wird. Man 'schafft' also Arbeitsplätze, indem man sie abschafft. Man macht Kranke 'gesund', indem man das Krankmachende verschärft: Leute arbeiten sich kaputt; der Arzt gibt ihnen Aufputschmittel, damit sie noch mehr leisten können. So in etwa lautet heute die Philosophie. Wir haben Probleme mit der Globalisierung? Was ist die Lösung des Problems? Klar, noch mehr davon bitte schön! Unsere Technik zerstört die Umwelt. Kein Problem. Mit noch mehr Technik wird der Schaden repariert. So sehen systemimmanente Lösungen aus. So sehen Lösungen aus, wenn die Problemlöser nicht über den Tellerrand ihres Weltmodells hinausblicken können. Die Anomalien wachsen zu Katastrophen heran. Augenblicklich retten wir die Biene, indem wir sie ausrotten. Wir beginnen Kriege, um Frieden zu schaffen. Es gibt keine Elite mehr, den echte Elite lebte schon immer in zwei Welten. Die zweite Welt wurde leider vergessen.


Da stimme ich dir weitgehend zu, aber dieser Zeitgeist wird sich ändern, auch wenn wir dafür etwas unternehmen müssen. Die Geschichte lehrt, dass die Menschheit immer Auf und Abs durchlebt hat. Auch zusammenbrüche von System sind keine Seltenheit. Danach wird wieder etwas neues entstehen, keine Frage. Erschaffung, Erhaltung, Zerstörung. Jedes bedingt die anderen beiden.
Auch die "zweite Welt"(die ich ja nich als eine seperate betrachte), die du hier ansprichst, wird zurückkehren, da bin ich mir sicher!

Viele Grüße
Matthias
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Re: Radikaler Konstruktivismus

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Fr 8. Feb 2008, 10:34

Hallo Dave,

erst einmal mein herzliches Willkommen in diesem Forum! Ich hoffe, wir werden interessante Diskusionen haben. Dein erster Beitrag ist auf jeden Fall schon mal vielversprechend, da du eine Frage stellst, deren Beantwortung nicht leicht ist, zumal ich mich selbst hier auch mehr als Fragenden, als Antwortenden sehe.

An einer Stelle meines Beitrages schreibe ich, dass ich von unserer sog. "Elite" enttäuscht bin. Man sieht nichts und hört nichts von ihrer Existenz. Da wird ein Neoliberalismus zur Leitphilosophie unserer Kultur ausgerufen, als könne ein System funktionieren, dass als einzigen Wert den des Geldes kennt. Das Ende der Ideologien wird allüberall ausgerufen - und keiner beschwert sich. Statt Wissenschaft erlebe ich überall Scientismus, der besagt, dass alles, was die Wissenschaft nicht ergründen könne, auch nicht existiere.
Zwar schreibt Matthias in seinem untenstehenden Beitrag, er, aber auch viele andere Wissenschaftler, seien sich durchaus bewusst, dass dass ihre Modelle defizitär seien und zB keine Aussagen über Geist, Bewusstsein und Willensfreiheit machen können, aber diese "Erkenntnis" wird bei den meisten wieder zunichtegemacht, indem sie dann hinterherschieben: "Ich kann mit dieser Erkenntnis praktisch nichts anfangen. Ich bin gegen besseres Wissen gezwungen, den wissenschaftlichen Ansatz weiterzuverfolgen und muss so tun, als ob es all diese Qualitäten (Willensfreiheit etc.) nicht gebe. Das bessere Wissen fällt sozusagen "unten durch" und bleibt unberücksichtigt. Folge: Am Ende sagen sie dann doch: "Willensfreiheit - sie gibt es nicht!"

Obwohl von einer Elite nichts zu sehen ist, bin ich davon überzeugt, dass es eine gibt - hinter den Kulissen. Es gibt Menschen, die zB dem Neoliberalismus nicht verfallen sind, sondern die ihn nur für bestimmte Zwecke benutzen. Offenbar sind diese Zwecke inzwischen erreicht worden, denn es häufen sich Stimmen, die das Scheitern des Neoliberalismusses - und gleich des gesamten Kapitalismusses - prognostizieren. Der Neoliberalismus ist derart primitiv, dass immer mehr Menschen ihn durchschauen und sehen, dass er nicht funktionieren kann. Bei den Naturwissenschaften dauert es nur etwas länger, bis die Leute begreifen, dass sie nur ein etwas intelligenterer Kapitalismus sind.

Du kannst dein Schicksal steuern, indem du Entscheidungen triffst. Du entscheidest dich, woran du dein Herz hängst, und wenn du entschieden bist für eine Sache, wird deine Seele eingewoben in ein bestehendes Netzwerk, das dich sozusagen einweiht. Mit anderen Worten: "Wer suchet, der findet!"
Wie Matthias schon andeutet: Die beiden Welten stehen miteinander in enger Wechselwirkung. Wenn du dir deine eigene Welt erschaffst - zuerst in deiner Phantasie - und wenn du sie realisierst, inden du dich selbst und die Welt nach diesem neuen Modell interpretierst, erzeugt dies einen verändernden "Druck" auf die andere Welt, die sich dann langsam umformt. Man muss es freilich geschickt machen, damit man nicht verrückt wird.

Ich bin bisher ganz gut damit gefahren, stets das mir am Intelligentesten Scheinende zu tun und nie stur nach Schema "f" zu verfahren. So lehnte ich beispielsweise die Politik vehement ab, weil sie mir zu korrupt ist. Aber ich käme nie auf die Idee, zB Terrorist oder Revolutionär zu werden, weil ich weiß, dass im Falle meines Sieges das neu installierte System am Ende schlechter wäre, als das alte abgeschaffte. Grund: Man hat nur ein begrenztes Führungspersonal. Die alten Ideologien werden sich wieder durchsetzen. Das Einzige, das man erreicht hat, wären Jahre sinnlosen Krieges, also eine Verschlechterung der Gesamtsituation.

Was also wäre das Intelligenteste? Nun, genau das, was wir hier machen: diskutieren, Wahrheit suchen. Wenn unsere Ideen WIRKLICH gut sind, werden sie sich quasi von allein ausbreiten wie ein Virus und die Menschheit infizieren, und wenn sie unausgegoren und schlecht sind, werden die Gedanken, die in diesem Forum niedergeschrieben sind, fast unbeachtet im Orcus verschwinden.

Umgekehrt gilt folgendes: Wenn wir zB im Internet die intelligentesten Texte suchen, die wir zu finden imstande sind (dazu gehört auch wiederum Intelligenz) und dann zu verbreiten helfen, klinken wir uns in ein höheres Kollektivbewusstsein ein, welches uns dann wiederum einweiht. Und am Ende hat dieser Geist so viel Macht, dass er die materielle Welt in seinem Geist umwandelt.

Man sieht und hört nichts von der wahren Elite? Falsch! Du bist es selbst. Schau in den Spiegel. Du kannst nicht mehr sehen, als du bist.
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Re: Radikaler Konstruktivismus

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Fr 8. Feb 2008, 10:55

Hallo Matthias,

ich verstehe dein Posting nicht als Kritik, sondern als Ergänzung. Ich stimme in allen Punkten zu, ohne etwas von meiner Position zurücknehmen zu müssen. Ich habe im Moment nicht die Zeit; ich gehe vielleicht später noch mal auf dein Posting ein, falls es nötig sein sollte. Zu dem Punkt, den ich näher ausführen soll: nun es steht was davon in meiner Antwort an Dave.
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Re: Radikaler Konstruktivismus

Ungelesener Beitragvon Dave » Mo 11. Feb 2008, 11:08

Guten morgen Hanjo

An einer Stelle meines Beitrages schreibe ich, dass ich von unserer sog. "Elite" enttäuscht bin. Man sieht nichts und hört nichts von ihrer Existenz. Da wird ein Neoliberalismus zur Leitphilosophie unserer Kultur ausgerufen, als könne ein System funktionieren, dass als einzigen Wert den des Geldes kennt. Das Ende der Ideologien wird allüberall ausgerufen - und keiner beschwert sich. Statt Wissenschaft erlebe ich überall Scientismus, der besagt, dass alles, was die Wissenschaft nicht ergründen könne, auch nicht existiere.
Zwar schreibt Matthias in seinem untenstehenden Beitrag, er, aber auch viele andere Wissenschaftler, seien sich durchaus bewusst, dass dass ihre Modelle defizitär seien und zB keine Aussagen über Geist, Bewusstsein und Willensfreiheit machen können, aber diese "Erkenntnis" wird bei den meisten wieder zunichtegemacht, indem sie dann hinterherschieben: "Ich kann mit dieser Erkenntnis praktisch nichts anfangen. Ich bin gegen besseres Wissen gezwungen, den wissenschaftlichen Ansatz weiterzuverfolgen und muss so tun, als ob es all diese Qualitäten (Willensfreiheit etc.) nicht gebe. Das bessere Wissen fällt sozusagen "unten durch" und bleibt unberücksichtigt. Folge: Am Ende sagen sie dann doch: "Willensfreiheit - sie gibt es nicht!"


Das fällt auf. Man hört nichts von ihrer Existenz, aber man sieht die Resultate ihres Wirkens. Ich frage mich oft, was es auf sich hat, dass der Neoliberalismus so gefördert wird. Der staatlichen Autorität nutzt es wenig, wenn das Volk nicht gehorcht. Geht es also um grössere Zusammenhänge? Worum gehts eigentlich? Aber diese Elite, sie scheint eine Dimension mehr zu beherrschen als wir. Sie scheint um eben diese Dimension bewusster zu sein. Ich nehme sogar an, dass es diese Welt nicht immer gab und die andere unsere ursprüngliche ist. Wir werden beherrscht.

Obwohl von einer Elite nichts zu sehen ist, bin ich davon überzeugt, dass es eine gibt - hinter den Kulissen. Es gibt Menschen, die zB dem Neoliberalismus nicht verfallen sind, sondern die ihn nur für bestimmte Zwecke benutzen. Offenbar sind diese Zwecke inzwischen erreicht worden, denn es häufen sich Stimmen, die das Scheitern des Neoliberalismusses - und gleich des gesamten Kapitalismusses - prognostizieren. Der Neoliberalismus ist derart primitiv, dass immer mehr Menschen ihn durchschauen und sehen, dass er nicht funktionieren kann. Bei den Naturwissenschaften dauert es nur etwas länger, bis die Leute begreifen, dass sie nur ein etwas intelligenterer Kapitalismus sind.


Mir kommt es persönlich so vor, als wäre ich mit allem gescheitert. Es gibt Leute, die denken über nichts nach, sondern leben einfach ihr Leben und geniessen es. Ich selbst habe ihnen nun nichts mehr voraus, denn ich konnte kaum Antworten finden, die praktische Auswirkungen haben. Ich denke an Sokrates: Ich weiss, dass ich nichts weiss.

[Du kannst dein Schicksal steuern, indem du Entscheidungen triffst. Du entscheidest dich, woran du dein Herz hängst, und wenn du entschieden bist für eine Sache, wird deine Seele eingewoben in ein bestehendes Netzwerk, das dich sozusagen einweiht. Mit anderen Worten: "Wer suchet, der findet!"
Wie Matthias schon andeutet: Die beiden Welten stehen miteinander in enger Wechselwirkung. Wenn du dir deine eigene Welt erschaffst - zuerst in deiner Phantasie - und wenn du sie realisierst, inden du dich selbst und die Welt nach diesem neuen Modell interpretierst, erzeugt dies einen verändernden "Druck" auf die andere Welt, die sich dann langsam umformt. Man muss es freilich geschickt machen, damit man nicht verrückt wird./quote]

Wie oben, so unten (Trismegistos)? Saat-Ernte-Prinzip? (Bibel)
Diese Gesetzmässigkeit muss aber sehr träge sein. Wenn die Welt unter Druck so ist, wie sie ist, wie willst du alleine dich gegen den Druck der Herren der Welt stellen, die ja ihrerseits die Welt mit Druck so verändert haben, wie sie es wollen?
Ich bin dabei, verrückt zu werden.

Man sieht und hört nichts von der wahren Elite? Falsch! Du bist es selbst. Schau in den Spiegel. Du kannst nicht mehr sehen, als du bist.


Ein interessanter Gedanke: Ich bin es selbst! Ich bin, was ich sehe. Daran habe ich auch schon gedacht. Das entspräche dem «Wie oben, so unten» in mir selbst. Dann war der Garten Eden der Bibel nichts anderes der Ort meines erweiterten Bewusstseins (der Ort, wo Gott wandelte. Interessant auch, dass Gott ja eigentlich keinen Namen hat: Der grosse «Ich bin». Sind wir die Namen Gottes?). Diesen Ort haben wir verloren. Wir haben das erweiterte Bewusstsein eingebüsst (Der Zutritt wurde durch Kerubimen bewacht). In diesem Kontext dann wäre es noch interessant zu wissen, worin die «Sünde» bestand. Demnach darin, die Frucht der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen zu haben. Was meint: Erkenntnis, die genau dazu führte, wo wir drinstecken: in einer Welt, die nur noch Materie ist und wir darin nur Maschinen. Leben ohne dieses erweiterte Beuwsstsein kommt dem Tod gleich. Jene Erkenntnis war also eine Lüge, die uns verstrickte.
Interessant, Interessant.

Soviel für heute sollte genug sein.

Gruss
Dave
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Re: Radikaler Konstruktivismus

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Mo 11. Feb 2008, 17:56

Hallo Dave,

du schreibst: "Mir kommt es persönlich so vor, als wäre ich mit allem gescheitert." Meine Erklärung dafür ist, dass der Kapitalismus kein Interesse an freien Menschen hat und sie deshalb auch nicht bezahlt. In der Hierarchie der Materialisten steht man dann ganz unten. Die geistige Arbeit muss der Wahrheitsucher meist selbst finanzieren, er ist (stets unbezahlter) Privatgelehrter und hat infolgedessen nicht so viel Zeit, Energie und Interesse für den schnöden Brotberuf. Aber das Schicksal meint es häufig doch gut mit den Wahrheitsuchern: man erfreut sich guter Gesundheit und hat auch recht viel Glück im Leben. Nicht umsonst nennt man ein wahrhaftiges Leben ein gelungenes Leben.

Ich habe es selbst ausprobiert: Mit der Wahrheit lässt sich kaum Geld verdienen. Ich habe in meiner HP unter fast jeder Seite stehen: "Wieviel war dir die Lektüre dieser Seite wert?" und bitte um Geldüberweisungen. Das hat mir bisher nicht viel eingebracht (seit ein paar Jahren keinen Cent), außer ein paar Löschungen des Links zu meiner Seite in anderen Foren und Webseiten mit dem Hinweis, meine HP sei von kommerziellem Interesse bestimmt und man wolle meinen Spendenaufruf aus moralischen Gründen nicht verbreiten.

Seit ich mit der Imkerei begonnen habe, betrachte ich meine "Schule für Lebenskunst" als geschlossen.

viele Grüße
joachim
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Re: Radikaler Konstruktivismus

Ungelesener Beitragvon Rabia » Di 22. Sep 2009, 11:21

Hallo Hanjo, du hast geschrieben: „Die Anomalien wachsen zu Katastrophen heran. Augenblicklich retten wir die Biene, indem wir sie ausrotten....alle, die im materialistisch-kapitalistischen System stecken und davon leben, haben ein Interesse, ihr System gegen meines zu verteidigen. Meine Philosophie hat kaum eine Chance, sich gegen die der Hüter der offiziellen Lehre, die von 99,999 % aller Menschen geglaubt wird, durchzusetzen.
In meinem Wirklichkeitsmodell gibt es auch diese Entwicklung von unten, aber es gibt auch eine Steuerung dieser Entwicklung von oben.“

In einem Esoterikforum hab ich unter „Was passiert 2012?“ gelesen: „Seit 2007 ist ein erschreckend hohes Aussterben der Bienenvölker zu beobachten. Zuerst in den USA 70%, jetzt auch in Deutschland. Albert Einstein: „Wenn die Biene verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben!... Bis 2012 sind es nur vier Jahre und das finde ich doch ein bisschen arg kurz, wenn ich mir die Welt anschaue...“

Ja, was wird wohl 2012 passieren? Wird das von Schlichtheit geprägte Weltbild der dummen Masse zum Einsturz gebracht? Wird ein Virus die Menschheit infizieren? Eines weiß ich sicher, ohne eine Steuerung dieser Entwicklung von oben, wird es keinen Paradigmenwechsel geben. Um sich gegen die Hüter der offiziellen Lehre durchzusetzen, braucht man Hilfe aus der anderen Welt.

Du schreibst: „Seit ich mit der Imkerei begonnen habe, betrachte ich meine "Schule für Lebenskunst" als geschlossen.“ Finde ich schade. Ich hab viel von dir gelernt. Wenn sich der Zeitgeist ändert, kann es sein, dass man sogar mit der Wahrheit Geld verdient. Vielleicht wirst du 2012 Millionär. Unverhofft kommt oft. LG Rabia
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Re: Radikaler Konstruktivismus

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Mi 23. Sep 2009, 13:30

Hallo Rabia,

vielen Dank für deinen interessanten Beitrag.

Das Einsteinzitat stammt nicht von Einstein; auch gibt es diesen engen kausalen Zusammenhang zwischen dem Aussterben der Biene und dem des Menschen nicht. Ohne Bienen ginge die Welt nicht unter, nur Monokulturen wie diese riesigen Obstbaumplantagen würden Ernteausfälle haben. Trotzdem wäre es ein starkes Zeichen für unser eigenes Ende, wenn die Biene verschwände, denn in diesem Falls wäre die gesamte Natur derart aus dem Gleichgewicht, dass auch der Mensch darin nicht mehr lange überleben könnte. Es würden dann natürlich außer der Bienen noch viele tausend andere Spezies aussterben. Die Biene allein machts nicht.

Ich bin keineswegs so pessimistisch, dass ich einen Weltungergang voraussehe. Wenn man sich in unserer Informationgesellschaft zu viele Informationen reinzieht - und nichts wird einem leichter gemacht, als dies - wird man leicht depressiv und pessimistisch, weil so gut wie alle Informationen negative sind. Nur schlechte Nachrichten gelten als gute - verkäufliche - Nachrichten.

Der Grund ist der, dass man die Menschen damit besser in Knechtschaft halten kann. Alles, was befreit, bleibt geheim; alles was knechtet, wird dicke aufgetragen. Ich habe mich in meiner HP auch viel zu viel mit diesem negativen Zeugs, dieser Sklavenphilosophie und -wissenschaft, beschäftigt. Ich habe meine SfL "geschlossen", weil sich bei mir etwas Neues anbahnt, und das ist das Schreiben ausschließlich über Positives. Es braucht allerdings noch etwas Zeit.

viele Grüße
Joachim
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Re: Radikaler Konstruktivismus

Ungelesener Beitragvon tanner » Mi 30. Sep 2009, 19:30

Hallo Jo,

ich möchte Dir zu Deinem gelungenen Lebensweg gratulieren, möge es noch vielen gelingen.

Auch wenn ich nicht mit allem einverstanden bin was Du sagst (vorwiegend hinsichtlich des Konstruktivismus), so sind zumindest von meiner Seite her wesentliche Übereinstimmung nicht zu übersehen.

Mir selbst ist, als das mir geeignete Denken das "andere Denken" zu-gefallen. Ich habe es mir nicht ausgelesen oder es "gemacht", vielmehr bin ich zu diesem so notwendig gelangt, wie das Boot zum Wasser als seinem Element finden muss. Ich hatte das grosse Glück das mich zur unmöglichsten Zeit ein Meister gefunden hat, der mir in der grossen Stille Freund war.

Die "2-Welten Theorie". Ich weiss was Du damit meinst. Es ist das Vermögen zwischen den Welten, die durch ihr enstprechendes Denken bestimmt sind wählen zu können. Es ist ein und dieselbe Welt. Sie ist einerseits durch eine "sehende Blindheit" verkannt, und aber/oder andereseits(= die andere Seite) die wahre ins Licht getauchte Welt, in der wir schon immer gehen, ohne das davon die Meisten jemals etwas Wissen oder auch nur ahnen können.

Die "Gesetzmässigkeiten" der Welt möchte und brauche ich an dieser Stelle nicht zu erläutern. Nur so viel, es ist ein Spiel der Verborgenheit und der Wahrheit.

Die Übermacht der, wie Du es nennst, 1ten Welt, ist enorm. Sie vereinnahmt um es bildhaft auszudrücken so, wie der Magnet alles magnetische um sich herum an sich zieht und kaum mehr loslässt. Es ist ein seltenes Geschick wenn es trotzdem irgendwie geschieht, dass ein Einzelner in die Freiheit gestossen wird. Das heisst, erfährt das sein wahrer Ursprung Freiheit ist.

Diese Freiheit ängstigt und auch es ist so wie Du sagst, das System ist nicht am freien Menschen interessiert, aus Gründen die wir kennen. Der Freie (sich in seiner Freiheit Verstehende, weil in der Freiheit stehend) wird gebannt. Hier müssen wir geschickt sein, denn das System kennt keine Gnade. Nicht so der Gott, dieser hat die Würde der Begnadung die er zuteil lassen kann. Darüber verfügt kein Mensch und erst recht kein System.


Alles Gute
tanner
Zuletzt geändert von tanner am Mi 7. Okt 2009, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.
tanner
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