Eröffnung




Eröffnung

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Fr 7. Dez 2007, 17:03

Hallo, liebe philosophisch angehauchte Diskutanten und -onkel,

hier könnt ihr alles, was mit Philosophie zu tun hat, in Worte kleiden. Egal ob ihr Texte aus meiner Homepage (http://www.hanjoheyer.de) kommentieren oder anderes Bedenkliches loswerden wollt.

Fragen sind nicht verboten. Besserwisser sind willkommen!

euer jo
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von Anzeige » Fr 7. Dez 2007, 17:03

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Das gefesselte Ich

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Sa 8. Dez 2007, 11:12

Letzten Mittwoch war in Joachim Bublaths ZDF-Wissenschaftsmagazin mal wieder das Gehirn das große Thema. Er suchte dem Publikum plausibel zu machen, dass das Ich keinen Einfluss auf die Nervenaktivität im Gehirn habe, sondern dass das Ich ein Produkt ebendieser Nervenaktivitäten sei. Das Ich sei sozusagen willenloser Sklave unbewusster Nervenfunktionen.

Bublath erklärte auch, dass die gesamte Welt genaugenommen eine Simulation in unseren Gehirnen sei. Aus externen Sinnesdaten und dem Interpretationsapparat "Gehirn" entstünde im Gehirn ein Weltmodell, welches wir für real halten. Wir seien förmlich gezwungen, das Modell mit der Realität gleichzusetzen. Man könne sogar mit Elektroden Gefühle und Eindrücke künstlich erzeugen.

Nicht gesagt hat Bublath, dass im Falle, dass die Welt ein Modell ist, selbiges auch für das Gehirn selbst gelten müsse: alles Materielle ist Interpretation, Vorstellung, Modell. Wir sind also keine Sklaven unser Nerven, sondern die Nerven sind Produkte unserer Vorstellungen, die wir derzeit von uns selbst haben. Diese Vorstellungen können wir durch Lernen ändern! Wir sind FREI!! Als Materialisten haben wir nun einmal ein Gehirn und sind Sklaven.

Aufklärung macht frei. Was Bublath machte, war Antiaufklärung - Verdunklung! Aber das war ja auch zu erwarten. Schließlich wird er für seine Arbeit bezahlt!

Mein Ich jedenfalls ist nicht im Gehirn gefangen; mein Gehirn ist ein Bild in meiner Seele, und da meine Seele frei ist, kann sie dieses Bild verändern.

joachim
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Re: Eröffnung

Ungelesener Beitragvon solarplexus » Mo 18. Feb 2008, 12:00

Philosophen sind wie Zahnärzte die Löcher bohren und diese nicht füllen können

Giovanni Guareschi
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Re: Eröffnung

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Mo 18. Feb 2008, 12:37

Das sagen wohl nur erfolglose Philosophen und solche, die nie welche waren.

joachim
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Re: Eröffnung

Ungelesener Beitragvon solarplexus » Mo 18. Feb 2008, 16:32

Aber Guarscchi war ein seehr guter Beobachte!
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Re: Eröffnung

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Mi 20. Feb 2008, 17:02

Hallo Solarplexus!

Dieser Guareschi oder Guarscchi (deine Rechtschreibung scheint recht beliebig zu sein) hat die anderen Menschen - wie sollte es auch anders sein - durch seine eigene Brille betrachtet, also durch seine eigene Optik gefiltert. Wer selbst nur ein philosophischer Stümper ist, der zu keinen Ergebnissen (gefüllten Löchern in den Zähnen) kommt - wie soll er Ergebnisse bei echten Philosophen wahrnehmen können? Ihm mangelt es doch gerade daran, echte Ergebnisse als solche erkennen zu können - weder fremde noch eigene.

Vielleicht meint unser Guareschi oder Guarscchi aber auch nur diese nachahmenden "Philosophen", wie sie im Dutzend an den Universitäten herumlaufen und gut darin sind, viele Philosophien nachzuerzählen, zu vergleichen und zu erklären, aber über keine eigene Philosophie verfügen.

Für mich ist nur derjenige ein Philosoph, der selber denkt, und der andere Philosophien ausschließlich dazu benutzt, seine eigenen Philosophie zu entwickeln. Ich benutze meine phil. Lektüre ausschließlich, um meinen eigenen Standpunkt zu finden. Kant sagt dies, Hegel jenes und Fichte das. Und was sage ich? - Darauf kommt es an!

joachim
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Re: Eröffnung

Ungelesener Beitragvon solarplexus » Do 21. Feb 2008, 11:47

Oho, jetzt wird der Chauvinismus ausgebackt! Also nicht jeder Philosoph ist auch ein Ph. sondern nur der von Hanjos Gnaden. Ah ja!

Der Philosoph der philosophisch versuch zu bestimmen wer ein Philosoph ist gleicht Guareschis zahnarzt!

http://de.wikipedia.org/wiki/Guareschi
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Re: Eröffnung

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Do 21. Feb 2008, 12:39

... wenn du meinst....
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Re: Eröffnung

Ungelesener Beitragvon solarplexus » Do 21. Feb 2008, 20:59

Verstehe, nun wird jemand der nur freie seine Meinung äußerte angeschwiegen .... Ist das die neune Philisophie Stömung des Silentismus als Alternative zum Solipismus im Rahmen des Konstruktiven Radikalismus
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Re: Eröffnung

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Do 21. Feb 2008, 21:20

Ich wollte dir nur Zeit geben, noch einmal nachzudenken.
Ist dir gar nicht aufgefallen, dass ich im Prinzip dasselbe wie Guareschi gesagt habe?

Es sagte, Philosophen seien wie Zahnärzte, die Löcher bohren, aber nicht füllen können. Das bedeutet soviel wie: Sie können Fragen stellen, aber keine Antworten geben (weil sie Stümper sind).

Ich schrieb dazu: "Das sagen wohl nur erfolglose Philosophen und solche, die nie welche waren." Es ist nämlich so, dass nicht alle Philosophen Stümper sind.

Dann ergänzte ich: Es gibt diese nachahmenden Philosophen (also die, die die Löcher nicht füllen können, die Stümper) und die Kreativen, die eine eigene Philosophie haben und Antworten geben (Löcher füllen) können. Dabei ließ ich offen, zu welcher Art Pholosoph Guarechi gehört. Ich zählte beide Alternativen auf.

Jetzt kommt der Clou: Guareschis Geschichte vom Zahnarzt ist ein philosophisches Gleichnis. Er, der kreative Philosoph, der sich auch selbst für einen solchen hält, sagt über die nichtkreativen, dass sie keine Löcher füllen können. Ein nichtkreativer wird kaum eine derart vernichtende Aussage über sich selbst machen; er würde das Philosophieren, da es ein erfolgloses Geschäft ist, einstellen.

Guareschi sagt also über die Philosophen dasselbe aus wie ich: Es gibt die große Masse der nicht Selbstdenkenden und dann die wenigen echten Problemlöser.
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