Durchgang




Re: Durchgang

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Fr 29. Aug 2008, 08:04

Moin Tanner,

an Spinnerei hatte ich nicht gedacht. Mein letzter Beitrag war als vorbereitender Schritt für den jetzigen Beitrag gedacht. Mir war aufgefallen, dass du Sprachphilosophie betreibst - von Wörtern und deren Bedeutungen auf Eigenschaften der Dinge oder Sachverhalte schließt, als ob zB das Wort "Dasein" Auskunft über das Wesen der materiellen Existenz des Menschen geben könnte: "Das Da des Seins". Du schreibst über dich als das "Wer". Doch wer schreibt, wenn du selbst Gegenstand des Geschriebenen bist? Schreibst Du oder der, der über dich schreibt? Sind beide eins oder nicht? - Bei solchen Versuchen verwickelt man sich schnell in Selbstwidersprüche und gerät in die Not, dass sich beim Schreiben die Bedeutungen der Begriffe verändern und dass dadurch rückwirkend die Ausgangssituation der Gedanken verändert, sodass auch die Schlüsse, die aus der Ausgangssituation gezogen werden, falsch werden können.
Ich jedenfalls hüte mich, über einen Herrn Heyer zu schreiben, da ich weiß, dass ich keinen Abstand zu mir habe und dass ich mich in Widersprüche verwickele, wenn ich versuche, diesen Abstand herzustellen, was sprachlich ja möglich scheint, aber es nicht ist.

Wenn man Sprachphilosophie betreibt - also mit Wörtern umgeht, als seien sie Dinge - welche Folgen hat es dann, wenn man ein Pseudonym verwendet? Wirkt der neue Name wesensverändernd? Auf diese Frage wollte ich hinaus.

Ich selbst betreibe keine Sprachphilosophie. Ich versuche die Alltagssprache zu verwenden, um Nichtsprachliches, zB Geistig-Seelisches oder Materielles zu beschreiben. Ich vermische keine Beschreibungs- und Bedeutungsebenen; deshalb kann ich mich nicht so leicht in Widersprüche verwickeln.

viele Grüße

joachim
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von Anzeige » Fr 29. Aug 2008, 08:04

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Re: Durchgang

Ungelesener Beitragvon tanner » Fr 29. Aug 2008, 10:56

Hallo Joachim

Du schreibst: "Das Wesen der materiellen Existenz."

Damit ist das Wesen und nicht die Materie angesprochen. Der Titel Dasein handelt von diesem Wesen und nicht von der Materie. Er gibt somit nicht Auskunft über die Materie, sondern spricht vom Wesen des Menschen als Dasein.

Das Denken steht im Mittelpunkt und nicht die Person. Die Person interessiert bezüglich der Sache des Denkens nicht. Die Person ist privat. Das Denken nicht. (Das Vorstellen schon.)

Die Vorstellung ist der Mythos des Denkens.

Die Erzählform in der Sparte "Vorstellung" werde ich noch bedeutend kürzen. Sie ist offensichtlich missverständlich.

Ich betreibe entgegen Deiner Annahme keine Sprachphilosophie.

Was sind die Dinge?
Wie nennst Du das Ding am Ende Deines Armes? Wie heisst es und wie kannst Du wissen was es ist, wenn Du nicht weisst wie es heisst?


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Re: Durchgang

Ungelesener Beitragvon tanner » So 31. Aug 2008, 08:36

Falls seitens des Lesers noch Fragen bestehen, nur zu. Ansonsten schliesse ich hier meine Rede.

Einen Tipp möchte ich noch mit auf den Weg geben.

Welche Methode des Kaffeekochens ist die Beste? Ich habe nun alle einmal durchprobiert und möchte sagen, dass die billigste Methode, einen Kaffeefilter zu verwenden, auch die Beste ist. Das Aroma entfaltet sich besser als bei den anderen Methoden.


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Re: Durchgang

Ungelesener Beitragvon tanner » Sa 20. Sep 2008, 10:20

»Die negative Philosophie war durch ihr allem Sein zuvorkommendes Denken apriorische Wissenschaft. Der Anfang der positiven Philosophie ist das allem Denken zuvorkommende Sein.«
Friedrich Wilhelm Josef Schelling
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