Das Problem einer Philosophie, die sich "intelligent materialistisch" bezeichnen dürfte, ist m.E., dass Intelligenz mit physikalischen Prozessen beschrieben werden können müsste. Es gibt bis heute jedoch keinen Philosophen oder Wissenschaftler, der die "Erklärungslücke" (siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/Erkl%C3%A4rungsl%C3%BCcke ) hat schließen können. Das Qualia-Problem ist vollständig ungelöst.
Man kann die Prozesse, die zum Sehen zuständig sind, beschreiben, aber man kann nicht erklären, warum wir überhaupt etwas wahrnehmen. Das "Wir" bzw. die Position des beobachtenden Subjektes, gibt es im (materialistischen) Physikmodell nicht. Die Informationen werden vom Auge ins Gehirn geleitet und dort verarbeitet, also automatisch interpretiert und ohne Umweg eines bewussten Subjektes in Handlungen des Körpers umgesetzt. Alles funktioniert ohne ein bewusstes Subjekt. Demnach gibt es zwar Informationen, aber niemanden, der informiert wird. Ein Subjekt taucht in materialistischen Beschreibungen nicht auf.
Die materialistischen Beschreibungen des Sehens sind wie die des Fotografierens. Ein Fotoapparat macht ein Bild, aber es gibt niemanden, der das Bild betrachtet. Dabei wird ein Foto erst durch den Betrachter zum Bild. Vorher sind das nur Kleckse auf einem Stück Papier. Erst das Subjekt macht aus einem Klecks zB einen Stuhl oder einen Baum auf einem Foto.
Ein Stich ins Bein wird von Nervenzellen registriert, als bloße "Information" (= Nervenimpuls) ins Gehirn geleitet, und dort entsteht eine Körperreaktion, aber wo ist der Sitz des Subjektes, das den Schmerz fühlt? Zwar mag es eine Körperreaktion geben, die mit dem Ruf "Aua!" gleichgesetzt wird, aber das Subjekt, das den Schmerz fühlt, gibt es angeblich nicht. Man kann es nicht finden.
Die Körperreaktion "Aua!" kann der Materialismus erklären, aber nicht, dass es einem Individuum tatsächlich weh tut!
Was ich hier versucht habe, ist die Erklärung des Qualia-Problems. Ein Schmerz, eine Wahrnehmung, kann nicht erklärt werden. Alle Erklärungen, zu denen der Materialismus fähig ist, leugnet genau das, was erklärt werden soll: die Wahrnehmung, den Schmerz. Es gibt keinen bekannten
Übergang von der Beschreibung zum Erleben. Es können Handlungen (Gedanken) beschrieben werden, die man als intelligent bezeichnen kann, aber dazu wird bereits ein intelligentes Individuum benötigt, das dies zu tun imstande ist. Ohne dieses Individuum kann nichts als intelligent bezeichnet werden. Das, was erklärt werden soll, muss bereits vorausgesetzt werden.
Es gibt keinen Weg von der Beschreibung eines Prozesses zum Erleben desselben. Ich ziehe daraus den Schluss, dass es einen intelligenten Materialismus nicht geben kann. Wenn ein Wissenschaftler sagt, im Verlaufe einer materiellen Evolution seien intelligente Lebewesen entstanden, ist die Aussage unwissenschaftlich. Die Evolution kann zu komplexen Handlungen führen, aber nicht zu subjektiven Erlebnissen dieser.
Nach meiner Philosophie ist der Materialismus incl. der Materie die dreidimensionale Oberfläche einer vierdimensionalen Seele. Auf der Oberfläche gibt es keine subjektive Beobachterposition, die Farben sieht und Schmerz fühlt. Das Subjekt - die Sele - ist die vierdimensionale "Kugel". Ihre Projektionen auf die Oberfläche geschehen, indem eine Qualität - die Qualia, eine komplette Dimension - nämlich die Erlebnisse des Subjektes wegreduziert werden.
Da sich die Naturwissenschaften ausschließlich mit der Oberfläche beschäftigen, finden sie nicht die Qualität im Innern der Kugel. Auf der Oberfläche gibt es kein Leben, kein Bewusstsein, keine Intelligenz, keine Moral, keine Willensfreiheit. All das finden wir nur innerhalb der Kugel.
Dass ich einen Stich ins Bein fühle, dass ich die rote Farbe sehe, kann naturwissenschaftlich nicht erklärt werden. Gefühle und Farben kennt die Physik - der Materialismus - nicht.