Völkervermehrung




Völkervermehrung

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Do 29. Mai 2008, 07:28

Es gibt viele Methoden der Völkermehrung; die meisten laufen jedoch auf Inzucht oder Verminderung der Akklimatisation hinaus. Dieses Jahr wäre es mir ein Leichtes gewesen, das "schwächste" Volk, das zur Honigernte nicht bereit ist , in fünf Ableger aufzuteilen und mit gekauften Königinnen auszustatten (von schwachen Völkern will man keine Königinnen nachziehen, das wäre kontraproduktiv). Dann könnte ich bei allen anderen Völkern rigoros Schwarmverhinderung machen und viele Honig ernten.

Ich jedoch will Anderes: Ich will, dass es auf meinem Bienenstand ein breites genetisches Spektrum gibt und zudem eine akklimatisierte Biene!Weiselkauf gibt es bei mir nicht; ich enge auch nicht den Brutraum des stärksten Volkes ein, um viele Schwarmzellen zu erhalten, mit denen ich dann die Ableger aus dem schwächsten Volk umweisele. Ich will von jedem Volk einen oder zwei Ableger.

Aus diesem Grund gibt es für mich nur die eine Methode: Ich entnehme jedem Volk 2 Brutwaben - eine mit Stiften, eine mit verdeckelter Brut, dazu je eine Pollen- und Futterwabe. Sieben Tage später entferne ich alle verdeckelten Nachschaffungszellen, da sie aus zu alten Maden gemacht worden sind. Aus ihnen würden nur kleine Königinnen mit geringer Legeleistung schlüpfen, die die Bienen dann selbst nasch der Ablage der ersten Eier umbringen und durch eine neue aus einer Schwarmzelle gezogenen hochwertigen Königin ersetzen würden.

Vom frischen Ei bis zur Verdecklung braucht eine Weiselzelle 8 Tage. (Nach weiteren 8 Tagen schlüpft sie).
Vom 3 Tage alten Ei bis zur Verdeckelung braucht sie 5 Tage. bis zur Verdeckelung.
Von einer 3 Tage alten Made (letzter Termin, bei dem aus einer Arbeiterinnenmade noch eine Königin werden kann) braucht sie nur 2 Tage.

Ich gebe sicherheitshalber einen Tag hinzu, denn die Zeitabschnitte stimmen nicht immer exakt mit dem statistischen mittel überein.

Will ich sicher sein, dass ein höchstens 2 Tage altes Ei zur Weisel gezogen wird, muss ich 7 Tage ab der Ablegerbildung warten. Zellen, die dann noch unvereckelt sind, werden zu hochwertigen Könignnen. Alle verdeckelten Zellen werden ausgebrochen, bzw. zerdrückt.

Aufgrund dieser Methode werden alle Muttervölker mehr oder weniger geschwächt, was weniger Honig zur Folge hat. Vom kleinsten Volk Nr. 4 konnte ich noch gar keinen Ableger machen. Es hatte letztes Jahr kaum Milben(abfall) und soll deshalb besonders bevorzugt (vermehrt) werden.

Ende Juni werde ich dann die Fangwabenmethode anwenden, d.h. die Völker in Fluglinge und Brutlinge aufteilen und mittels unverdeckelter Drohnen (oder gar Brut-) Waben die Milben herausfangen. Danach könnte ich dann die beiden Hälften des 4. Volkes getrennt lassen und hätte dann auch von ihm einen Ableger. Da ich insgesamt über 10 Beuten verfüge und in den nächsten Tagen eine elfte bauen werde, und da ich die eine Trogbeute für 2 Vollvölker aufteilen kann, könnte ich 2 in Flugling und Brutling aufgeteile Völker getrennt weiterführen und müsste wegen Platzmangel 2 Völker wiedervereinigen. Ich hätte dann elf Völker zur Überwinterung. Das sollte für mein erstes Imkerjahr reichen.
hanjoheyer
 
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Re: Völkervermehrung

Ungelesener Beitragvon habe » Fr 27. Jun 2008, 20:36

Hallo

habe eine Seite im Internet gefunden, in der eine "alternative Königinenzucht" auf Basis von Nachschaffung beschrieben wird.
Hier der Link zur Seite:
http://www.duengung.com/kzucht.php?cat= ... innenzucht
Wenn du den Link schon kennst und dazu vieleicht noch weiter Info's hast, könntest Du sie ja hier mal zum besten geben.

Achja noch einige Info's zu meiner Person ich habe noch keine Bienen, möchte aber nächstes Jahr mit der Imkerei beginnen.
Bevor ich aber richtig loslege, möchte ich mich erst genau informieren und stöbere in div. Foren bzw lese Bücher.

MfG
Hans
habe
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Re: Völkervermehrung

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Sa 28. Jun 2008, 10:20

Hallo Hans,

- erst einmal vielen Dank für die Anmeldung beim Forum! Ich würde dich gern etwas näher kennenlernen - vielleicht stellst du dich auf der Seite "Vorstellung" etwas vor, bzw. ergänzt dein persönliches Profil.

Der Link ist sehr gut. auf eine ähnliche Idee bin ich inzwischen auch bereits gekommen, nur dass ich keine Apideakästchen benutze (habe keine), sondern meine 6-Waben-Ablegerkästen.

Ich hängte komplette Waben mit Stiften hinein, ohne sicherzugehen, dass es keine junge oder mittlere Maden in diesen Waben gab. Deshalb blieb unsicher, dass ein Stift oder eine jüngste Made und keine zu alte Made zur Weiselzelle gemacht wurden. Ich musste deshalb nach 7 Tagen die verdeckelten Weiselzellen herausbrechen, um einigermaßen sicherzugehen, dass keine zu alten Maden zu Königinnen wurden.

Ich bedachte allerdings nicht, dass die Bienen bei den Stiften ein paar Tage warten können, ehe sie sie zu Weiselzellen machen. Dann hätten wir trotz der ursprünglichen Stifte zu alte Maden. Das Brechen der verdeckelten Weiselzellen nach 7 Tagen bringt also auch kaum Sicherheit. (?)

Fürs nächste Jahr hatte ich folgende Methode, die diese Unsicherheit verkleinern soll, ausbaldowert: Statt eine Wabe mit Stiften und älterer Brut zu nehmen, schneide ich aus einer Wabe ein paar Zellen mit Stiften heraus und klebe sie unten an eine Wabe mit verdeckelter Brut. Diese Wabe gebe ich mit weiteren verdeckelten Brutwaben und Futterwaben in den Ablegerkasten. Ich muss allerdings darauf achten, dass es keine weitere junge oder mittlere Brut auf den Waben gibt, aus der minderwertige Königinnen gezogen werden könnten.

Diese Methode gleicht der von dir vorgestellten - nur dass ich diese kleinen Apideakästchen nicht habe. Ich habe allerdings den Nachteil zu berücksichtigen, dass ich die großen Waben durchsehen muss, dass sich keine weitere relativ junge Brut, aus denen minderwertige Königinnen hervorgehen würden, auf ihnen befindet. Die Bienen könnten dann zu alte Maden zu Weiselzellen ausbauen und die angeklebten Stifte zu normalen Arbeiterinnen machen.

joachim
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Re: Völkervermehrung

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Sa 28. Jun 2008, 18:51

habe hat geschrieben:
Achja noch einige Info's zu meiner Person ich habe noch keine Bienen, möchte aber nächstes Jahr mit der Imkerei beginnen.
Bevor ich aber richtig loslege, möchte ich mich erst genau informieren und stöbere in div. Foren bzw lese Bücher.

MfG
Hans


Hallo Hans,

mein Glückwunsch zur Entscheidung, Imker zu werden. Du wirst es sicher nicht bereuen. Mich hat die Imkerei und die Bienen total begeistert; ich hab fast nix anderes mehr im Kopf als meine Bienen.

Die beste Zeit zum Bienenkauf ist natürlich jetzt - Ende Juni. Die Imker haben zur Schwarmzeit, der natürlichen Zeit der Vermehrung, Ableger gemacht und verkaufen sie gern. Zudem ist es für sie noch nicht zu spät, sich nach einem Ablegerverkauf schnell noch einen neuen Ableger zu machen. Hier in der Gegend kostet ein Ableger ca. 50 €; ein Wirtschaftsvolk samt Honig(zarge) etwa 100.

viele Grüße
joachim
hanjoheyer
 
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Re: Völkervermehrung

Ungelesener Beitragvon habe » Sa 28. Jun 2008, 20:09

Hallo Joachim,

werde mir jetzt wohl noch keine(n) Ableger besorgen, da ich noch keine Beute(n) habe und sie mir noch selber bauen möchte. Achja dazu noch eine Frage mit welcher Beute (Rähmchenmas) imkerst du? Ich werde mir wohl die Einfachbeute von Dr. Libieg bauen.

Da für mich das Imkern nur ein Hobby sein soll, möchte ich die Kosten so gering wie möglich halten, deswegen auch der Selbstbau der Beuten. Außerdem möchte ich zu Anfang auch nur 2-3 Völker "betreuen" (mehr ist es ja eigentlich nicht was ein Imker macht). Geld muss ich damit auch nicht unbedingt verdienen, wenn man hin und wieder mal ein Glas verkaufen kann, ist das aber auch in Ordnung ;) . Königinnen möchte ich auch über Nachschaffung erhalten und sie mir nicht teuer, bei einem Züchter besorgen. Nun lese ich aber immer wieder, daß Nachschaffungsköniginnen "schlechtere" Königinnen sei sollen und das man sich durch anschließende Standbegattung "Stechher" heranzieht (kannst du da was zu sagen).

Mfg
Hans
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Re: Völkervermehrung

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » So 29. Jun 2008, 07:32

Hallo Hans,

ich habe ja eineinhalb Jahre lang selber Beuten gebaut und perfektioniert und kann jetzt sagen: simpler gehts nimmer. Meine Beuten sind sie am einfachsten zu Bauenden - die Magazinbeuten und auch die Trogbeuten. Ich versuche bei Gelegenheit mal, die Baupläne zu zeichnen und hochzuladen.

Ich imkere mit Deutsch-Normalmaß und bin damit voll zufrieden. Hier imkern ALLE mit diesem Maß - daher auch meine Entscheidung, es zu übernehmen. Hier hätte ich kaum Ableger auf anderen Waben bekommen können. Eine Zarge mit 11 DN-Waben voller Honig ist schon sehr schwer zu heben, Waben mit anderen Maßen - Zander, Dadant, Langstroth und wie sie heißen - sind noch größer und noch schwerer. Ich bin kein Gewichtheber. Wichtig ist zudem, dass die Waben für die Honigräume dasselbe Maß wie die für die Bruträume haben. Geschleuderte Honigwaben sind super für die Bruträume!

Ich habe ja inzwischen drei Königinnen aus Nachschaffungszellen. Sie sind richtig schön groß und herrlich anzusehen. Am 5.7 werden ihre ersten Arbeiterinnen schlüpfen und bald danach werde ich erfahren, ob es Stecher sein werden.

Ich habe mich inzwischen genügend in der Fachliteratur eingelesen und mit erfahrenen Imkern diskutiert, um zu wissen, dass das Gerede um die Minderwertigkeit der Nachschaffungsköniginnen völliger Quatsch ist.

Wie du inzwischen weißt, muss man nur darauf achten, dass keine zu alten Maden zu Königinnen gezogen werden. Das erreicht man, indem man einen Streifen mit Stiften aus einer Wabe ausschneidet und unten an eine verdeckelte Brutwabe klebt. Aus denen schlüpfen garantiert hochwertige Weiseln.

"Stecher" ist in politischer Begriff. Die Bezeichnung wurde von "Reinzüchtern" eingeführt, die sich ihr Geschäft nicht verderben lassen wollten. Als sie das Geschäft mit den Carnicas in Deutschland, das Nordbienengebiet war, witterten, denunzierten sie die Nordbiene, die ja eine Landbiene war, als Stecher. In Wahrheit waren die Nachkommen der Kreuzungen aus Carnica und Nordbiene Stecher. Die "Reinzücher" waren selbst für die Stecher verantwortlich. Hätte man die Kreuzungen weiterbearbeitet, hätte man also die Stecher aussortiert, dann wären die Nachfahren bald keine Stecher mehr, aber man wollte ja das Geschäft! Und das sah so aus:

Man führte reine Carnicas ins Nordbienengebiet Deutschland ein. Die erste Generation - F1 genannt - sind die sog. "Blender", besonders fleißige Bienen, friedlich und ertragreich. Doch deren Nachkommen spalten genetisch wieder auf und sind zum Teil Stecher, die bei Weiterzucht aussortiert werden müssten. Aber man verunglimpfte lieber das gesamte Weitervermehren der Kreuzung; man wollte nicht, dass sich die Imker ihre eigenen Königinnen ziehen; man wollte, dass die Imker schön jedes 2. Jahr für viel Geld F1- Blender kaufen. Man wollte die echte Bienenzucht der Imker verhindern, um selbst zu "züchten", bzw. ein Geschäft daraus zu machen. Die Reinzüchter ließen ihre Carnicas in Nordbienengebiet von Nordbienendrohnen der normalen Imker begatten. Es konnte jedoch nicht ausbleiben, dass sie beide Rassen in Deutschand zerstörten, denn irgendwann gab es keine Nordbienendrohnen mehr in der Umgebung und ihre eigenen Carnicas waren keine Carnicas mehr. Also konnten sie nach einigen Jahrzehnten, als es die Nordbiene nicht mehr gab, auch keine Blender mehr erzeugen und verkaufen.

Aus diesem Grund besorgten sie sich aus den Ursprungsländern der Carnicas neue reinrassige Carnicas (diverse reine (unverzüchtete) Unterarten der Carnicas, zB die Macedonica, die Kaucasica usw, kreuzten sie zu neuen Blendern - und tun auch hier ihr Zerstörungswerk. Und nennen sich Züchter! Neuerdings werden diverse Carnica-Linien verkreuzt - die es allesamt nur noch dem Namen nach gibt. Sämtliche Linien wären natürlich wegen Inzuchtschäden längst ausgestorben, wenn man sie nicht immer wieder mit anderen Linien verkreuzt hätte. Aber man führt einfach die Namen der Mutterlinien weiter, macht aufspaltende Inzucht, und wenn erste Schäden sichtbar werden (oder kurz davor), kreuzt man mit anderen (Inzucht)-Linien und erhält wieder Blender. Man spaltet auf und führt wieder zusammen, aber stets genetisch ärmer. Massensterben inclusive.

So in etwa habe ich bei Wolgang Golz gelesen. Die Reinzüchter wollen alles im Griff haben, weil sie der Biene nicht vertrauen. Und sie zerstören die reinen Rassen, allesamt lokale LANDBIENEN!

Ein Wort noch zu den "enormen Leistungen" der teuren Reinzuchtbienen. Golz schrieb, dass die Statistiken gefälscht seien, denn würde man die Winterverluste einrechnen, wären langfristig die Landbienen die besten.

So rechnen die Reinzüchter ihre Erfolge aus (etwas übertrieben): von 100 Völkern überwintern nur zwei. V1 bringt 100 kg, Volk 2 nur 20 kg. Da V2 ein Versager ist, wird es aussortiert - auch aus der Statistik - und wird in 4 Völker aufgeteilt und mit Weiseln aus V1 umgeweiselt. Der züchter kann nun sagen, er habe pro Volk 100 kg Honig geerntet. Super.
Golz schreibt, es mag durchaus zutrefen, dass diese Reinzuchten ein paar Jahre lang sehr gute Erfolge bringen, aber je länger man die Frist festlegt, für die die Statistik errechnet wird, desto geringer sind sie infolge der Winter- und Krankheitsausfälle. Langfristig bliebe die akklimatisierte Landbiene immer Sieger!


Herzlichst
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Re: Völkervermehrung

Ungelesener Beitragvon habe » Di 1. Jul 2008, 20:13

Hallo,

nochmals zur Königinnenzucht (ist ein Interessantes Thema).
Auf der Intenetseite von IWF habe ich einen Film über Aufzucht von Bienenköniginnen gefunden. Im Film wird auch das Zellenschneiden angesprochen. Die Zellen werden einseitig auf 1/3 gekürzt, um den Pflegebienen das Aufweiten und Ausbauen der Zellen zu Weiselzellen zu erleichern.

Falls noch nicht bekannt hier der Link:

http://www.iwf.de/iwf/do/mkat/details.a ... &Offset=30

Unten auf der Seite kann man das Skript zum Film runterladen.

MfG
Hans
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Re: Völkervermehrung

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Di 1. Jul 2008, 22:15

Hallo!

In http://www.imkerhomepage.de/stockkarte/

Die Stockkarte / Imkerpraxis / Bienenzucht und Völkervermehrung / Königinnen-Aufzucht aus Notzellen?

erfuhr ich gestern exakt dasselbe. Nächstes Jahr werde ich wohl auch die bestifteten Zellen um die gewünschte Weiselzelle zur Seite drücken und die künftige Weiselzelle kürzen. Das leuchtet ein (obwohl meine ohne diese Spirenzien entstandenen Königinnen wirklich sehr gut aussehen).

joachim
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Re: Völkervermehrung

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Mi 2. Jul 2008, 08:44

Hallo Hans,

ich habe mir nun den von dir empfohlenen Film angeschaut. Dort werden stets Methoden die Massenvermehrung eines "edlen" Volkes vorgestellt - was ich der Inzucht wegen ablehne. Trotzdem kann ich einiges der vorgestellten Methoden für meine Bienen und mich verwenden.

Ich lehne diese Inzuchttendenzen ab, wie du weißt. Ergo muss ich anders vorgehen. Ich fasse meine auf den neuesten Stand gebrachte Methode zusammen:

Nächstes Jahr werde ich, falls die Überwinterung gelang, zehn Völker haben. Von V1 habe ich dieses Jahr einen Ableger gemacht: V3. Von V2 habe ich 2 Ableger: V7 und V9. von V5 habe ich 2 Ableger: V8 und V10. Von V4 und V6 habe ich keinen Ableger.

Nächstes Jahr kommt V4 und V6 an die Reihe, evtl noch V1, die vermehrt werden. Erst nach erfolgreicher Vermehrung kann nach meinen Selektionskriterien selektiert werden.

Von jedem dieser Völker mache ich Mitte Mai je einen 3-Waben-Brutableger mit älterer, besser verdeckelter Brut. Von jedem Volk schneide ich mit heißem Messer (ich habe ein Skalpell - noch besser) ein Streifen mit Stiften heraus, schneide wie im Film gezeigt, 1/3 der Brutzellen weg, damit die Weiselzellen schön dick weitergebaut werden können. Dann suche ich mir 2 Zellen mit Stiften heraus, die zu Weiselzellen werden sollen. Um sie herum schneide ich die anderen Zellen mit Stiften weg, sodass sie nicht zu WZ ausgebaut werden und die ausgewählten WZ stören können. Nun habe ich zwei alleinstehende gekürzte WZ mit Stiften pro zu vermehrendes Volk. Diesen Wabenstreifen niete ich nun mit 2 Reißzwecken unten an die jeweiligen Rahmen mit verdeckelter Brut und hänge sie in die weisellosen Brutableger, wo sie zu Königinnen herangezogen werden. Die Ableger werden auf einen externen Stand gebracht, wo sie mindestens 4 Wochen verbleiben.

Gibt es etwas gegen diese Methode einzuwenden?

joachim
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Re: Völkervermehrung

Ungelesener Beitragvon habe » Do 3. Jul 2008, 17:41

Hallo Joachim,

deine Methode ist schlüssig und was ich am besten finde, einfach. Da du den Bienen nur die Möglichkeit gibst von den 2 Stiften Nachzuschaffen, werden diese, so denke, im Larvenstadium sofort mit Weiselfuttersaft versorgt. Durch das Verkürzen der Zellen, können die Pflegebienen diese sofort zu Weiselzellen ausbauen. Auch das Verbringen in einem größeren Ablegekasten scheint von Vorteil zu sein (viele Pflegebienen, optimale Temperatur).

Du schreibst das du die Zellen mit einer Reißzwecke fest machst. Hängen die Zellen dann mit der Öffnung nach unten wie z.B. bei Schwarmzellen?

In Internet habe ich mal ein Bild gesehen, wo man künstliche Weiselbecher mit Wachs an ein kleines Blech geklebt hat. Diese Blech wurde dann einfach in eine Brutwabe gestochen. Auch hier zeigte die Öffnung dann nach unten. Kann es sein das dadurch die Annahme durch die Bienen verbessert wird?
Wenn ja, könnte man das ja vieleicht mit den Zellen (mit Stiften) ja auch machen.

Mfg
Hans
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