Völkervermehrung




Re: Völkervermehrung

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Fr 4. Jul 2008, 08:17

Hallo Hans,

ich habe das Befestigen des Zellstreifens mit Reißzwecken noch nicht gemacht, aber ich werde das nächstes Jahr so machen. Die gekürzten Zellen stehen dann mit "dem Kopf" nach unten, so wie die Bienen es haben wollen. Bei Nachschaffungszellen bauen die Bienen die horizontale Zelle ja auch nach unten gebogen weiter, weil sie wollen, dass die Weiselzellen möglichst senkrecht nach unten stehen.

joachim
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von Anzeige » Fr 4. Jul 2008, 08:17

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Re: Völkervermehrung

Ungelesener Beitragvon habe » Di 8. Jul 2008, 20:53

Hallo Joachim,

was machen deine neue geschlüpften Königinnen?

Du hattest geschrieben das du deine Beuten selber baust, kannst du mal eine Bauanleitung bzw. einen Bauplan hier reinstellen, daß wäre super. Hier in meiner gegend imkern auch wohl alle mit DNM. Ich hatte sonst vor die Bauanleitung der Einfachbeute in DNM umzurechnen.

Mfg
Hans
habe
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Re: Völkervermehrung

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Do 10. Jul 2008, 10:18

Hallo Hans,

Ich verwende für meine Beuten u.a. Dachlatten vom Baumarkt. Sie sind recht billig und bei uns in 4 m langen Brettern zu haben. Ihr Querschnitt beträgt etwa 4,8 x 2,3 cm.

Bodenteil: Dazu wird ein rechteckiger Rahmen gebaut aus 4 Brettern mit den Maßen:

45 x 8 x 2 cm / 2x von vorne nach hinten, jeweils links und rechts.
36 x 8 x 2 cm / 2x von links nach rechts; jeweils vorne und hinten, ein Rechteck bildend

Zusammgehalten werden diese Bretter durch die beiden am Außenrand untergeschraubten parallel angeordneten Bretter, die die kufenartigen Füße der Beute bilden:

52 x 4,8 x 2,3 / 2x Diese Füße verlaufen von vorne nach hinten. Zwischen sie wird später die Varroawindel geschoben.

Auf den Rahmen wird das Gitter des offenen Beutenbodens gelegt. Es hat die Maße 50 x 50 cm.

Hinten über den Rand wird eine Dachlatte 36,5 x 4,8 x 2,3 aufrecht (die 4,8 senkrecht) aufgeschraubt.
Links und rechts, ebenso aufrecht, kommen 2 Dachlatten 44 x 4,8 2,3 / 2x. Mit dem zuvor erwähnen Brett entsteht ein Rahmen, bei dem am Flugloch ein Brett fehlt. Also ein eckiges "U". Um das spätere Flugloch etwas einzuengen, werden 2 Bretter aufrecht

9,5 x 4,8 x 2,3 cm auf den Bodenrahmen eingepasst.
Die U-förmigen Dachlatten, die aufrecht auf den Rahmen geschraubt werden, halten das Bodengitter, das dazwischenliegt, fest.

Über die U-förmige Konstruktion wird die Zarge gestülpt. Dabei entsteht das Flugloch, genauer: ein Schlitz.

Zarge:

40,5 x 22,5 x 2 /2x
41,5 x 22,5 x 2 / 2x Aus diesen Brettern wird die Zarge für Deutsch-Normal zusammengeschraubt. Da die kurzen Bretter beim Verschrauben nach innen kommen, sind die Außenmaße der Zarge: 44,5 x 41,5.

Jetzt wird der untere Rand der Zarge aufgeschraubt. Er steht 4 cm über den unteren Zargenrand über:

45,5 x 8 x 2 / 2x
44,5 x 8 x 2 / 2x

Die 8 cm - Bretter schleife ich vor der Montage auf einer Breite von 4 cm etwas ab, damit die Zarge nicht klemmt, wenn sie über das "U" des Bodenteils gestülpt wird. Auch wenn mehrere Zarge gestapelt werden, sollen sie sich ja nicht gegenseitig verklemmen. Deshalb muss im Rahmen der Zargen etwas Spiel sein.

Die Zarge wird mit dem 8 cm - Rand nach unten auf das Bodenteil gestülpt. Die 2. Zarge wird über die 1. gestülpt. Wenn die 8 cm - Bretter dicht angeleimt und geschraubt sind, entsteht ein regenfester Beutenturm. Den Deckel muss ich nicht extra beschreiben. Wichtig bei ihm ist, dass in die Ecken kleine Klötzchen geleimt werden, damit zwischen Rähmchenoberkante und Deckelunterkante ein 'Zwischenraum freigehalten wird. Der Deckel wird über die oberste Zarge gestülpt. Er bekommt bei mir im Idealfall) ein ca 10 cm breites Vordach.

Ich lade in meiner HP http://www.hanjoheyer.de/Imker12.html ein paar Bilder dazu hoch. Die Bilder stimmen nicht völlig mit den angegebenen Maßen überein, da ich zB für den Bodenrahmen schmälere Resthölzer verwendete. Deshalb musste ich, damit das Flugbrett breit genug wird, ein Brettchen von 25 x 2 x 2 zusätzlich anschrauben. Auch die beiden Hölzer, die den Fuß bilden, sind schmaler, als angegeben. Macht aber nix.

(Diese Konstruktion ist sicher noch verbesserungsfähig. Ich hatte ja die ersten Zargen von anderen Imkern erhalten und dafür Bodenteil und Deckel neu konstruiert, da ich die Zargen andersherum als sie* verwende (Rand aus 8 cm - Brettern nach unten). Heute denke ich, dass es besser sein könnte, die Zargenbretter besser 24 statt 22,5 cm breit zu machen und mit der Kreissäge einen 1,5 cm tiefen Falz hereinzusägen, in welchen dann die Ohren der Rähmchen eingehängt werden. Dann könnte ich auf die 8 cm breiten Hölzer für den Rand weglassen. Allerdings müssten dann auch die Böden anders gebaut werden.
Diese randlosen" Zargen können leichter gestapelt werden. Nur beim Wandern gibts dann Probleme, weil sie sich gegeneinander verschieben könnten. Man müsste sich dann was gegen das Verschieben einfallen lassen.)

Korrektur: Ich hatte fälschlicherweise die Höhe der Zargen mit 23 cm angegeben. Es muss korrekt 22,5 cm heißen, da sich herausgestellt hat, dass der Abstand Rähmchenunterkante Zarge oben zu Rähmchenoberkante Zarge unten 1 cm betragen muss, damit es nicht zuviel Wildbau gibt.
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Varroawindel

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Fr 11. Jul 2008, 09:23

Zwischen die beiden "Kufen", die als Fuß des Bodenteils dienen, wird ein weißes Brett geschoben. Auf die seitlichen und hinteren Ränder des Brettes werden Leisten geschraubt, die so hoch sind, dass die Konstruktion gerade nioch unter die Beute geschoben werden kann. Es beibt also hinten ein Lüftungsschlitz bestehen.

Bei Varroabehandlung mit AS oder Thymol wird die Windel umgedreht, sodass die Leisten nun unter dem Brett sind. Die Windel liegt nun höher, und zwar unmittelbar unter dem Bodengitter und schließt dieses gegen Belüftung ab. Nun kann mit AS oder Thymol behandelt werden. Die Dämpfe können nicht durch das Bodengitter wirkungslos abziehen.

joachim
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Re: Völkervermehrung

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Fr 11. Jul 2008, 09:40

Hallo Hans,

ich habe gestern im Imkerverein von dieser Art der Königinnenvermehrung (Eistreifen, Verkürzung der Zellwände usw), erzählt. Ich erntete damit etwas Gelächter ob der Kompliziertheit dieser Methode. Mir wurde erklärt, das sei alles unnötig.

Die Bienen würden selbst die besten Stifte, bzw. Jungmaden zur Königinnenzucht auswählen. Es sei unnötig, zB nach 5, 6 oder 7 Tagen die verdeckelten WZ auszubrechen und von den Unverdeckelten alle bis auf eine auszubrechen. Man brauche auch keine Eistreifen zu fertigen, und müsse auch keine Zellwände kürzen.

Es reiche völlig aus, dem Muttervolk 3 Brutwaben (und je eine Pollen- und Honigwabe) zu entnehmen, die Stifte enthalten und einen Brutableger zu machen. Nach 9 Tagen werden alle Nachschaffungszellen bis auf die schönste herausgebrochen und fertig. Man solle bei der Auswahl der verbleibenden Nachschaffungszelle dsrauf achten, dass sie 1. schön und groß ist, und außerdem soll sie an einer sicheren Stelle der Wabe sitzen, damit sie beim Herausziehen und Wiedereinhängen der Wabe in die Beute nicht verletzt wird.
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Re: Völkervermehrung

Ungelesener Beitragvon habe » Fr 11. Jul 2008, 12:53

Hallo Joachim,

erstmal herzlichen Dank für deine auführliche Beschreibung für den bau der Beuten (hat mir sehr geholfen).

Zur Königinnennachschaffung:
Vieleicht ist die Methode mit Eistreiffen usw. doch sehr aufwendig und die Bienen Wissen wirklich besser welches Ei bzw. Made sie zur Nachschaffung nehmen müssen. Ich frag mich aber dann, warum die sog. Züchter, es nicht auch den Bienen überlassen, welches Ei bzw. Made sie nehmen, sondern den Weg übers Umlarven gehen. Sicherlich wollen die Züchter u.a. mehrere Könniginnen ziehen, aber sie kommen ja auch immer mit dem Argument das Nachschaffungsköniginnen "minderwertig" sind. Wenn aber nun die Bienen wirklich wissen was gut für sie ist und sie dadurch nur "geeignete" Stifte bzw. Maden zur Nachschaffung nehmen, ist das Argument mit der "Minderwertigkeit" von Nachschaffungsköniginnen meiner Meinugung nicht mehr zu halten.
Ausserdem braucht man dann ja eigentlich die überschüssigen WZ nicht ausbrechen, weil ja die Bienen dann über selektion die für sie am besten geeignete WZ bzw. geschlüpfte Königin stehen/am leben lassen.
Ich bin kein Spezialist, deswegen sind dies nur Gedankenänge.

MfG
Hans
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Re: Völkervermehrung

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Fr 11. Jul 2008, 17:19

Hallo Hans,

ich vermute, viele Imker wollen möglichst jede Tätigkeit der Bienen kontrollieren und steuern, besonders jene, die sich "Züchter" nennen, selbst wenn es Bien und Imker letztlich schadet.

Mich erinnert das an einen speziellen Hundebesitzer, den ich mal kannte. Der hat bei seinen Spaziergängen pausenlos seinen Hund herumkommandiert - bis dieser überhaupt nicht mehr gehorchte. Als er mir mal sein Leid mit dem Hund klagte, sagte ich ihm, ich als Hund würde auch nicht mehr gehorchen, weil 99 % der Befehle überflüssig seien. Ich sagte noch: "Ich glaube, Sie gehen Ihrem Hund gewaltig auf die Nerven!"

Ich habe jedenfalls die Idee mit den Eistreifen usw wieder verworfen. Auch das Herausbrechen scheinbar überzähliger Weiselzellen werde ich lassen, zumal mir gestern ein Imker sagte, dass sich nicht die Königinnen gegenseitig abstechen, sondern dass die stärksten Königinnen das meiste Pheromon absondern und so den größten Hofstaat um sich herum haben. Diese Begleitbienen machen dann die "Drecksarbeit". Die Königinnen mit ihren langen Hinterleibern können auch gar nicht richtig stechen.

Bleibt noch die ungeklärte Frage, womit sie überhaupt stechen, zumal sie ja ihre Legeröhre zum Eierlegen brauchen. Der Stachel der Arbeitsbienen ist eine umfunktionierte Legeröhre.

mfg
joachim
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8-Waben-Zargen

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Di 22. Jul 2008, 08:43

Hallo Hans,

meine Überlegungen zum Thema "Honigkappe" und ein interessanter Beitrag, den ich in einem anderen Forum las, brachten mich auf die Idee, schmälere Beuten zu bauen. Eine Zarge wäre dann nur noch 29 cm (statt 40,5 Innenmaß) breit und könnte nur noch 8 Waben fassen, statt der bisherigen elf. Die Vorteile wären eminent: Die Zargen wären leichter zu heben, die Honigkappe über der Brut würde schneller geschlossen, schneller wachsen und man könnte häufiger Honig ernten und mehr Sortenhonige ernten. Die Vermeidung von Brut und Honig auf einer Wabe wäre sicherer, der "Zwang", Absperrgitter zu benutzen, geringer. Ein Imker, der dieses System seit 25 Jahren testet, behauptet sogar, auf Varroabehandlung verzichten zu können!

Die Böden für die 8-Waben-Zargen würde ich dann für Kaltbau konstruieren. Da die Bienenkästen dann um Einiges schmäler wären, könnte ich mehr Beuten als bisher auf meine Stellplätze stellen. Das käme auch meinem Plan entgegen, lieber mehr Völker zu halten, die evtl weniger Honig pro Volk bringen. Unsere einst hier heimische Mellifera war ja bekanntlich nicht so volksstark wie die Carnica. Die neuen Beuten kämmen der Neuen Landbiene sicher sehr entgegen. Und wenn die Völker genauso stark blieben wie von den Carnicas gewohnt, macht das auch nichts - man nimmt dann eben eine Zarge mehr. Das stärkste Argument ist natürlich die Möglichkeit, auf Varroabehandlung verzichten zu können.

Hier die dazugehörigen externen Links:

http://www.imkerhomepage.de/stockkarte/ ... 113#pid113 und
http://www.imkerhomepage.de/stockkarte/ ... 138#pid138
http://www.imkereiforum.de/ (dort 5er System anklicken)
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Re: Völkervermehrung

Ungelesener Beitragvon habe » Di 22. Jul 2008, 20:21

Hallo Joachim,

danke für die interesanten Links. Ich habe kürzlich diese Seite (http://www.bienenumleitung.de/) aufgetan und vesucht darüber mehr zu erfaren. Wie es scheint, sind aber weiter Info's, nur über den Entwickler zu bekommen.

MfG
Hans
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Re: Völkervermehrung

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Di 14. Okt 2008, 11:49

Ich habe inzwischen erfahren, dass sich bei der Königin der Stachel in eine Legeröhre umwandelt, kurz bevor sie in Eilage geht. Fragt sich jetzt nur, ob eine Königin, die bereits Eier gelegt hat, noch stechen kann.

In den Monatsempfehlungen einer Imkerzeitschrift zur Wintervorbereitung der Völker las ich, dass man schwache Völker, die weniger als sieben Wabengassen füllen, vereinigen soll.
Ich scheue davor zurück, in dieser Jahreszeit - es ist Mitte Oktober - die Beuten zu öffnen und nachzuschauen, denn ich möchte jede Beunruhigung der Völker vermeiden. Also verzichte ich auf derartige Eigriffe. Der Winter trifft die beste Selektion. Warum soll ich ihm ins Handwerk pfuschen? Wenn ein angeblich zu kleines Volk den Winter nicht überlebt, war es halt zu schwach, un wenn es überlebt, war es stark genug, im folgenden Jahr eine neue Chance zu bekommen.

Bei meinem achten Volk, einem Ableger, beobachte ich seit Tagen eine geringe "schleichende" Räuberei. Ich engte das Flugloch noch weiter ein - bis auf doppelte Bienenbreite. Mehr wird nicht unternommen, da auch der Kampf des Biens gegen Ausgeräubertwerden zur nötigen und natürlichen Gewinnung von Überlebenshärte gehört. Möglicherweise ist Räuberei bei wild lebenden Bienen sogar überlebenswichtig. Vielleicht bekommen sie in freier Wildbahn bei Trachtmangel nur durch Räuberei genügend Wintervorräte zusammen. Ich denke, ein gewisses Maß an Räuberei sollte nicht unbedingt verhindert werden, wenn man gesunde Landbienen "züchten" will.

Das "Bienenumleitungssystem" ist mir allzuwenig bienengemäß.
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