Kritik an der Basiszucht ist zB in
http://www.bienenzucht.de/ mit
http://www.bienenzucht.de/stellungnahme ... szucht.htm zu finden. Es heißt:
"Standbegattung
In jüngster Zeit gibt es immer wieder Stimmen, die behaupten, bei entsprechender Selektion lassen sich auch bei Standbegattung erhebliche Fortschritte erzielen und der ganze Aufwand mit dem Betrieb und der Beschickung von Belegstellen lohne sich nicht. Diese von GOLZ als sog. „Basiszucht“ propagierte Auffassung geht fälschlicherweise von einer „mütterlichen Dominanz“ aus, wobei der väterliche Einfluß auf die Anlagen eines Bienenvolkes und auf die nachfolgenden Generationen vernachlässigt wird. Mit Zahlen wird diese „Zuchtarbeit“ jedoch nicht belegt."Mein Kommentar: Die Kritik ist berechtigt, aber sie beinhaltet kein Argument gegen die Standbegattung. Die vom Autor propagierte Zuchtmethode berücksichtigt zwar in vorbildlicher Weise die Erkenntnisse der Wissenschaft über Genetik und Vererbung, aber sie vernachlässigt sträflich die mit dieser Methode einhergehende Inzucht und Aufhebung der für den Bien so wichtigen Akklimatisation. Die immer häufiger auftretenden Massensterben sind Folgen dieser zwar funktionierenden, aber dennoch falschen Zuchtarbeit und der industriellen Bienenhaltung.
Die Standbegattung nach Golz ist die einzige Methode, mit der wir - und der Bien - langfristig erfolgreich sein können. Die Drohnen sind das genetische Kommunikations- sowie Immunsystem des Superorganismusses der Bienenvölker. An ihm sollte nicht nicht herumgepfuscht werden.
Die ausschließliche und zudem vorsichtige züchterische Beeinflussung der weiblichen Linie entspricht dem ehrfürchtigen Eingeständnis des Menschen, den Bien, da er lebt, nie ganz erforschen zu können und dem daraus notwendig folgenden Entschluss, ihm möglichst viel Autonomie zuzugestehen, damit er sein Leben samt aller unentschlüsselten Geheimnisse weiterleben kann. Der Versuch der Wissenschaft und Wirtschaft, den ganzen Bien trotz beschränktem Wissen völlig unter (notwendig reduzierende) Kontrolle zu nehmen, endet mit Sicherheit in der Katastrophe. Je größer die "Erfolge" bei der genetischen Manipulation des Biens sind, desto sicherer ist das Scheitern.
Die einzige Selektion, die am Bien möglich (und nötig) ist, ist die auf Friedlichkeit (aufgrund des engen Zusammenlebens von Bien und Mensch) und Jahreshonigertrag. Der Jahreshonigertrag ist nicht nur von wirtschaftlichem Interesse, sondern auch ein Zeiger für gute Akklimatisation und Gesundheit. Nachgezogen wird nicht nur vom ertragreichsten und friedlichsten Volk - das wäre Inzucht - sondern es werden bloß die Stecher und am wenigsten einträglichen Völker mit Jungköiginnen aus einem der besten Völker umgeweiselt. (Negative Zuchtauslese statt positiver.)