Re: Drohnenwabenmethode




Re: Drohnenwabenmethode

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » So 17. Feb 2008, 12:09

http://www.imkerhomepage.de/imkerpraxis ... nwabe.html

Ich denke, hier einen guten Link gefunden zu haben. Fragt sich nun, welche Vorteile diese Methode gegenüber der Fangwabenmethode hat.

Bei der FWM wird von einem Volk ein Flugling (mit Kö) und ein Brutling (ohne Kö) erstellt. Die zuvor "erzeugte" unverdeckelte Drohnenwabe wird in den Flugling gehängt. In ihr sammeln sich fast alle Milben. Nach Verdeckelung der Drohnenwabe wird diese entnommen, entdeckelt und gereinigt und wieder in den Flugling gehängt, wo sie wieder bestiftet wird. Sobald im Brutling alle Waben verdeckt sind, wird die Drohnenwabe vom Flugling in den Brutling gehängt, wo sie die Milben des Brutlings einsammelt. Diese Methode hat den Nachteil, dass das Ausgangsvolk geteilt wird und beide Einheiten (Flugling und Brutling) evtl zu klein sind, um mit ihnen Erfolg haben zu können.

Bei der Drohenwabenmethode (DWM) werden zwei Völker verwendet. Der Flugling von Volk 1 kann dann alle Bienen enthalten (statt bloß der Hälfte bei der FWM); der "nackte" Brutling kommt in Volk 2 und wird von diesem gepflegt. Da der Flugling der DWM doppelt so viele Bienen hat wie nach der FWM, kann er viel schneller eine neue Drohnenwabe anlegen, die dann in den doppelt so großen Brutling (mit Kö) gehängt wird.

Bei der DWM hat der "Brutling" allerdings noch eine Kö. Das ändert sich erst in der 2. Woche, indem vom 2. Volk ein Flugling (oder Fegling) mit Kö gebildet wird. Ich habe also im Ergebnis aus 2 Völkern 3 erhalten: aus Volk 1 einen starken Flugling, aus Volk 2 einen starken Brutling (hervorgegangen aus der Brut von V1 und V2) und einen starken Flugling eine Woche später.
Bei der FWM erhalte ich aus 2 Völkern 4 schwächere Ableger: 2 schwache Fluglinge und zwei schwache Brutlinge.

Der Vorteil der DWM gegenüber der FWM dürfte allein mit der Tatsache begründet sein, dass sie weniger, aber dafür stärkere Völker hervorbringt.
hanjoheyer
 
Beiträge: 403
Registriert: Fr 7. Dez 2007, 10:41
Wohnort: Dienstweiler im Hunsrück

von Anzeige » So 17. Feb 2008, 12:09

Anzeige
 

Re: Drohnenwabenmethode

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Mo 18. Feb 2008, 10:17

Besser als Überlebenstest?

Die Drohnenwabenmethode hat gegenüber der Fangwabenmethode den Vorteil, dass die Fluglinge groß genug sind und die Brutlinge über genügend Bienen verfügen, um die Brut zu wärmen. Die höheren Bienenzahlen ergeben sich aus der Tatsache, dass bei der DWM aus 2 Völkern 3 gemacht werden, und bei der Fangwabenmethode aus 2 Völkern 4 gemacht werden.

Die DWM und die FWM sind besser als das normale Drohnenbrutschneiden, da bei jenem die Milben dazu selektiert werden, Arbeiterinnenbrut zu bevorzugen. Bei DWM und FWM geschieht diese Selektion nicht.

Nun zur Frage, ob die DWM für mich besser ist, als der sog. Überlebenstest. Mit Sicherheit ist der Überlebenstest besser, wenn es ausreichend Überlebende gibt. Die beiden Fangwabenmethoden sind auf jeden Fall sicherer, wenn man keine völligen Verluste riskieren möchte. Sie simulieren den Brutstopp im Sommer, wie er bei tropischen Bienen, die bekanntermaßen varroaresistent sind, üblich ist. Zwar werden die Bienen durch die Drohnenbrutentnahmen in der Harmonie gestört, aber ein Überlebenskampf beim Überlebenstest ist auch nicht gerade als harmonisch zu bezeichnen.

Ich ändere meinen Betriebsweise-Plan nun folgendermaßen: Das Primorskivolk kommt wie geplant an den Außenstand, an dem ich die Fangwabenmethode durchführe und, wenn möglich, ein paar weitere Schwärme (Schwarmvorwegnahme) erzeuge. Bei den resttlichen 4 Völkern am Gartenstand kann ich 2 x die Drohnenwabenmethode anwenden.
hanjoheyer
 
Beiträge: 403
Registriert: Fr 7. Dez 2007, 10:41
Wohnort: Dienstweiler im Hunsrück

Re: Drohnenwabenmethode

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Di 19. Feb 2008, 23:01

Ich erfuhr nun, dass die höheren Bienenzahlen bei der Drohenwabenmethode gegenüber der Fangwabenmethode den Vorteil haben, dass sie ein paar Wochen früher - also bei noch kleineren Völkern - angewendet werden kann. Der eigentliche Vorteil ist also nicht die höhere Bienenzahl, sondern der frühere Zeitpunkt der Anwendung.
hanjoheyer
 
Beiträge: 403
Registriert: Fr 7. Dez 2007, 10:41
Wohnort: Dienstweiler im Hunsrück

Re: Drohnenwabenmethode

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Mo 10. Mär 2008, 11:40

Bei der Erklärung der Drohnenwabenmethode habe ich vergessen zu erwähnen, dass das Pflegevolk (V2), das die "nackte" Brut von Volk 1 erhält, ja auch noch entmilbt werden muss. Nachdem der 2. Flugling aus seiner Masse gebildet wurde, muss man warten, bis sämtliche Brut verdeckelt ist. Dann wird eine unverdeckelte Drohnenfangwabe aus dem 1. Flugling in den Brutling gehängt und mit ihm die Milben dieses Brutlings herausgefangen. Danach gibt man dem Brutling eine Königin oder man lässt ihm selbst eine Königin aus einer hinzugegebenen Brutwabe mit frischen Eiern ziehen.

Ob diese Methode funktioniert? Wer hat eigene Erfahrungen?
hanjoheyer
 
Beiträge: 403
Registriert: Fr 7. Dez 2007, 10:41
Wohnort: Dienstweiler im Hunsrück


Zurück zu Meine Betriebsweise

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron