Meine (endgültige?) Betriebsweise




Meine (endgültige?) Betriebsweise

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Do 21. Feb 2008, 12:26

Nachdem ich von Dieter Uhling, dem Begründer des Neuen Imkerforums http://info.imkerei-mv.de/index.php , die Drohnenwabenmethode kennengelernt habe, ist diese Methode nun zu meiner wohl endgültigen Betriebsweise avanciert. Diese Methode bietet genügend Spielräume für die jeweiliges aktuellen Belange meiner Imkerei. Ich kann diese Methode leicht mit Völkervermehrung, Bauerneuerung, Königinnenzucht und anderes mehr verbinden.

Im folgenden möchte ich die Methode noch einmal samt aller Variationen darstellen - bar allen Ballasts vorangegangener Forumsbeiträge, die die noch etwas wirr sind, da sie weniger die reine Methode als vielmehr meine Suche nach der optimalen Betriebsweise widergeben.

Sobald die erste Drohnenwabe eines Volkes zu einem Viertel unverdeckelte Brut enthält, stelle ich die Beute beiseite und stelle auf ihren alten Platz einen neuen Beutenboden mit leerer Zarge auf. In diese Zarge hänge ich in die Mitte die Drohnenwabe, links oder rechts davon eine Leerwabe für die erste neue Brut des zu bldenen Fluglings, links und rechts dieser beiden Waben je eine (oder zwei) Mittelwände mit Anfangsstreifen. Dann folgen links und rechts Futterwaben (aus der Honigzarge) und dann im Außenbereich Leerrahmen und/oder Rahmen mit Mittelwandanfangsstreifen.

Dann wird die Honigzarge mit Bienen aufgesetzt. Das Bodengitter muss der Luftversorgung wegen offen sein.

Dann fege ich alle Bienen der Brutzarge incl. der Königin auf die Honigzarge und setze den Deckel auf, nachdem sich die Bienen in der Beute verkrochen haben.

Dann setze ich die bienenleere Brutzarge auf die Brutzarge eines Partnervolkes.

Einige Tage nach diesem Vorgang (Bildung eines Fluglings), sobald die Drohnenwabe verdeckelt ist, wird diese entnommen, mit der Entdeckelungsgabel entdeckelt und die Drohnen ausgewaschen. Die leere Drohnenwabe wird wieder in das 1. Volk, den Flugling, neben die Arbeiterinnenbrutwaben gehängt.

Sobald wieder eine unverdeckelte Drohenwabe zur Verfügung steht, aber frühestens eine Woche nach Bildung des 1. Fluglings, wird vom 2. Volk, dem der bienenlose Brutling aufgesetzt wurde, ein Flugling abgefegt. Zuvor wird die Beute (2 Brutzargen, 1 Honigzarge) beiseite gestellt und auf den alten Platz ein neuer Beutenboden mit Leerzarge gestellt. In die Leerzarge kommen (wie oben geschildert) die Drohnenfangwabe, Leerwabe, Futterwaben und Rahmen mit Anfangsstreifen. Dann werden die Bienen samt Königin in diese Zarge gefegt. Deckel drauf.

Die beiden Brutzargen des 2. Volkes werden nun zu einer Zarge zusammengefasst: alte leere Waben werden entfernt und eingeschmolzen. Waben mit auslaufender Brut werden vorübergehend in den Honigraum gehängt. Aus dem Honigraum werden entsprechend viele Honigwaben entnommen und in den neuen Honigraum des 2. Fluglings gegeben. Ist die Brut der Brutwaben im Honigraum ausgelaufen, werden sie ebenfalls entnommen und eingeschmolzen. In die Honigräume des 2. Fluglings und des 2. Volkes werden Mittelwände zur Ergänzung des Wabenbestandes gehängt.

Das Zwischenresultat sieht nun folgendermaßen aus: Ich habe 2 Fluglinge. Einer ist mittels Drohenfangwabe entmilbt; der andere wird gerade entmilbt, und der auf eine Zarge zusammengestauchte Brutling ist weisellos und noch nicht entmilbt.

Sobald die Drohnenwabe im 2. Flugling verdeckelt ist, wird sie entnommen, entdeckelt, ausgewaschen und wieder neben die Arbeiterinnenbrut zurückgehängt.

Die Arbeiterinnen des weisellosen Brutlings schaffen sich nun aus einigen frischen Eiern der kurz zuvor entnommenen Königin (für den 2. Flugling) neue Königinnen. Da eine Drohnenbrutfangwabe erst eingesetzt werden kann, wenn sämtliche Arbeiterinnenbrut verdeckelt ist, müssen leider die Nachschaffungszellen ausgebrochen werden. Erst wenn die Drohnenfangwabe wieder entfernt wurde, wird eine neue Königin (im Zusetzkäfig) hinzugesetzt.

Um eine Königin zu bekommen, habe ich nun folgende Idee: Ich nehme eine herausgebrochene Nachschaffungszelle und setze sie in den größeren der beiden Fluglinge. Kurz vor dem Schlüpfen entnehme ich sie samt einiger hundert Bienen und setze sie in einen kleinen Ablegerkasten. Ist der Brutling (Volk 2) entmilbt, wird das kleine Völkchen, dessen Weisel inzwischen begattet sein sollte, mit ihm wiedervereinigt.

Das also ist meine neue Betriebsweise. Ich hoffe, es gibt von der erfahrenen Imkerschaft nicht allzuviel auszusetzen. Sollte irgend etwas nicht durchführbar oder sonstwie töricht sein, bitte ich um konstruktive Kritik.

joachim
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Re: Meine (endgültige?) Betriebsweise

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Do 21. Feb 2008, 13:15

Die Zweivolk-Drohnenwabenmethode hat mehrere Vorteile:

1. Ich komme ohne Chemie aus.
2. Ich mache aus 2 Völkern 3 - Winterverluste können ausgeglichen werden.
3. Die Milben werden nicht zum Befall der Arbeiterinnenbrut selektiert wie es beim normalen Drohenwabenschneiden geschieht.
4. Ich riskiere nicht den Verlust aller Völker, der mir beim sog. "Überlebenstest" droht.
5. Ich habe immer frische Waben.

Ich muss bei Anwendung dieser Methode darauf achten, dass es immer genügend Drohen(brut) gibt. Es darf längst nicht alle Drohenbrut herausgeschnitten werden, sondern ausschließlich die Milbenfangdrohnenbrut in sonst brutlosen Stadien des betreffenden Volkes. Die Drohnenbrut der entmilbten Völker darf und soll natürlich normal schlüpfen. Auf möglichst viele Drohnen soll und kann nicht verzichtet werden.

Übrigens: Vorgestern, am 19.2. entdeckte ich am 6. Volk eine Drohne!!
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Re: Meine (endgültige?) Betriebsweise

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Mo 25. Feb 2008, 10:56

Nachdem ich Obiges geschrieben habe, wurde ich von Dieter Uhlig darauf aufmerksam gemacht, dass man bei Anwendung dieser Methode nur im Einzelfall auf Chemie verzichten könne, nämlich dann, wenn die Bienenstände anderer Imker weit genug vom eigenen Stand entfernt seien und die Invasion fremder Milben (horizontale Transmission) ausgeschlossen sei. Aber selbst dann könne sich die Notwendigkeit ergeben, nach dem Schleudern (im Herbst und Winter) mit Milch- oder Ameisensäure zu behandeln.

Für mich hat diese enttäuschende Wendung die Konsequenz, dass ich zwar weiterhin diese Methode anwenden werde, aber trotzdem den erst vor kurzer Zeit verworfenen Gedanken an einen Überlebensstand und einen Gartenstand wieder aufnehme. Ich werde den Außenstand wieder als Überlebensstand führen, und zwar nach der Drohnenwabenmethode bei reichlicher Völkervermehrung. Nach der Zeit, wenn keine Drohnenwaben mehr bestiftet werden, wird hier keine Chemie verwendet. Völker, die unterzugehen drohen, werden dann eben mit Säure behandelt und auf den Gartenstand zurückgebracht.

Am Gartenstand wird nach Beendigung der Drohnenwabenmethode - wenn die Drohnenwaben nicht mehr bestiftet werden - fortlaufend die Bodeneinlage nach Milben kontrolliert. Völker mit wenig Milben kommen auf den Überlebensstand; Völker mit vielen Milben werden behandelt. Da die Gartenstandvölker behandelt werden, sind sie auch für die Honiggewinnung zuständig. Sie werden weniger stark vermehrt, damit sie zur Honiggewinnung nötige Volksstärke erlangen.

Ein Imker schrieb mir, dass meine Bedenken bezüglich der Bienenschädlichkeit der Ameisensäure unbegründet seien, solange die Säure richtig dosiert angewendet werde. Er selbst habe beobachtet, dass die Bienen dem Säureverdunster in keiner Weise ausweichen würden - sie würden ihn nicht als unangenehm empfinden. Es sieht so aus, dass ich auch hier meine Erfahrungen selber machen muss. Ich will es selber beobachten, ehe ich es glaube.
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