Meine Betriebsweise




Meine Betriebsweise

Ungelesener Beitragvon TornadoOTS » Di 10. Jun 2008, 23:37

Hallo Hans-Joachim

Wollte nun auch mal hier meine ersten Erfahrungen posten. Habe mir anfangs (März/April 08) 5 Völker gekauft/geschenkt bekommen und diese auf Zander/Langstroth auf meiner Streuobstwiese aufgestellt. Nun kann man sagen, nicht verschiedene Maße,....aber ich will selber meine Erfahrungen machen und eine optimale Betriebsweise, die mir liegt suchen.

Habe bislang 3 Ableger gemacht, alle von einem Volk, dieses schien mir am besten entwickelt und überstark. Die 3 Ableger haben bereits eine Königin, welche sich auch schon in Eilage befindet. Nun habe ich 4 Völker auf Zander, 2 Bruträume 1 Honigraum ( Bei 2 Völkern ist der Honigraum bereits fast voll, so dass ich schleudern könnte, die anderen beiden sehen nicht gut aus, k.a. was sie aufgehalten hat hier was zu tun. Hatte ja im ersten Imkerjahr keine Waben nur Mittelwände. "Vielleicht sind sie baufaul",..jedenfalls habe ich 2 Brutwaben nun in den Honigraum gehängt und hoffe, dass sie nun die Mittelwände schneller ausbauen.)

Mein 5tes Volk habe ich auf Langstroth. Dem Volk habe ich lediglich einen zweiten Brutraum aufgesetzt und keinen Honigraum, da ich ja hier den Zuchtstoff (offene Brutwaben) entnommen hatte und das Volk schwächte. Mittlerweile sind in der oberen Zarge 7 Waben mit verdeckelter Brut und in der unteren Zarge 5 Waben mit verdeckelter Brut. Das Volk hat also eine vitale Königin und hat sich sehr gut erholt.

Meine 3 Ableger stehen sind Auf Langstroth und sind bereits auf 4-6 Waben mit Brut besetzt.

Nun weiss ich leider nicht ob ich noch Ableger machen soll, oder doch mein Vorhaben mit der Zuchtlatte (Starter / Finisher) etc.

Ich tendiere jedenfalls dazu, mir noch 2 Ableger zu machen und so auf meine gewünschten 10 Völker zu kommen.

Ich denke mal, dass nächstes Jahr der Frühling sich eher einstellen wird und man mit der Königinnenzucht bereits anfang April anfangen kann.

Grüsse Oliver
TornadoOTS
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Re: Meine Betriebsweise

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Mi 11. Jun 2008, 23:07

Hallo Oliver,

vielen Dank für die kleine Vorstellung deines Imkerns. Ich möchte dieses Jahr auch noch 10 Fluglöcher beobachten können. Ich habe 5 Völker und 3 Ableger. Von den 5 Völkern haben leider erst 3 Honig eingebracht: zusammen 29 kg Frühtracht. Andere Imker ernten so viel von nur einem Volk! Irgend etwas muss ich falsch gemacht haben, da selbst meine drei "starken" Völker im Vergleich zu anderen Imkern nur mittelstark sind, und die Völker 4 und 5 haben noch gar keinen Honig eingebracht. Sie fangen jetzt erst an, "stark" zu werden. Na ja, vielleicht sinds Spätzünder. Bei Volk 6 habe ich selber Schuld, dass ich nur 11 kg geerntet habe; es hätten ein paar Kilo mehr sein können, wenn ich (aus Versehen) beim Ablegermachen die Kö nicht mit in den Ableger gesteckt hätte.

Zum Sommer nach der letzten Honigernte plane ich (noch?) zwecks Varroabekämpfung eine Entnahme aller verdeckelten Brutwaben. Ein Imker schrieb, dass er damit jegliche Säurebehandlung einspare außer einer einzigen mit Oxalsäure um Weihnachten. Allerdings vernichtet er die Waben. Der Zeitpunkt muss so gewählt werden, dass die Völker noch Winterbienen ziehen können. Mir graut es vor der Vernichtung der Waben, obwohl tropische Bienen bei Varroabefall ja auch ihre Brut verlassen und eine neue Kolonie gründen. Vielleicht ist es besser, die Waben mit Ameisensäure zu behandeln. Drohnenfangwaben gibt es zu später Jahreszeit wahrscheinlich keine mehr. Also ich würde aus diesen Waben gern einen zehnten Ableger machen.

Die Oxalsäurebehandlung im Winter stinkt mir auch gewaltig - hauptsächlich, weil die Königin mitbetroffen wird, was ich eigentlich unter allen Umständen vermeiden möchte. Ich könnte es mir leichter machen und einfach das tun, was hier alle tun: "Gib Saures!" Aber ich will es nicht! Es müss doch eine giftfreie Lösung des Problems geben!

Überraschenderweise lebe ich derzeit in der Situation, dass meine Völker offenbar gar keine Milben haben! Keine einzige Milbe auf den Gemülleinlagen! Sollte ich das unwahrscheinliche Glück haben, gar nichts machen zu müssen? Kann ich es auf den ominösen "Überlebenstest" ankommen lassen? Ich wage es nicht bei allen Völkern. Ich habe ja extra zum Zweck des Nichtbehandelns einen Außenstand begründet. Außer Brut- oder Drohnenwabenentnahme will ich dort nichts machen.

Was sind deine Gedanken zur Varroamilbe?

joachim
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Re: Meine Betriebsweise

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Mi 18. Jun 2008, 10:23

Hallo Oliver,

meine vier neuen selbstgezogenen Königinnen sind ebenfalls alle in Eilage. Ich habe wahrscheinlich eine etwas kompliziertere Methode der Vermehrung gewählt, da es bekanntlich men Bestreben ist, möglichst von jedem Volk einen Ableger zu bekommen, damit ich eine Grundlage zur Landbienenzucht bekomme. Nach dieser Methode wird genetische Vielfalt angestrebt, das Gegenteil von genetisch verarmender Inzucht, wie sie von den meisten Züchtern praktiziert wird. Da ich möglichst früh und mit Sicherheit Ableger haben wollte, konnte ich nicht warten, bis die Völker evtl Schwarmzellen anlegen. Ich hätte unter Umständen vergeblich gewartet - bis heute habe ich noch keine Schwarmzelle gesehen. Ich setzte also auf Nachschaffungszellen, bei denen ich nach 7 Tagen die verdeckelten Zellen ausbrach, damit die noch unverdeckelten zum Zuge kommen, bei denen die Wahrscheinlichkeit, dass die aus ihnen schlüpfenden Königinnen ausschließlich Gelee Royal erhalten und damit den Schwarmzellen gleichwertig sind, wesentlich höher ist. Die neuen Königinnen haben jedenfalls normale Größe, ein positives Zeichen!
Was war deine Methode der Königinnenvermehrung?

Da meine Völker (noch?) keine Milben aufweisen, verzichte ich auf eine Varroabehandlung der Ableger, zumindest bis Dezember. Ich habe von Imkern gelesen, die alle ihre Jungvölker über den Winter verloren haben - ich vermute, weil sie im Sommer davor zu viel mit Säure bahandelt haben, was bei den Königinnen zum Brutstopp führt. Ich jedenfalls stellte letztes Jahr fest, dass meine Thymol- und Milchsäurebehandlungen dazu führten, dass die Weiseln über Wochen keine Eier legten. Wenn die Behandlung in der Zeit der Winterbienenerzeugung geschieht, muss man sich nicht wundern, wenn die Völker im Winter absterben.

Meine Ableger sitzen derzeit auf 4 - 6 Waben. Da die Weiseln bei kleinen Völkern weniger Eier legen, als in starken, überlege ich, sie durch weitere (bienenfreie) Brutwaben ihrer Muttervölker zu verstärken. Stärkere Ableger sind auch robuster, was ihre mögliche Varroaabwehr verstärkt und andere Krankheiten verhindert. Vielleicht gibt es aufgrund der höheren Bienenzahl sogar noch etwas Honig. Ich bräuchte dann weniger Zuckerwasser (oder Api-Invert)zu füttern. vom Zucker möchte ich wegkommen, zumal ich gemerkt habe, wie sehr Zuckerkonsum meiner Gesundheit schadete.

Ich bin gespannt, was deine Gedanken zu dieser Sache sind.

joachim
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Re: Meine Betriebsweise

Ungelesener Beitragvon TornadoOTS » Fr 20. Jun 2008, 21:20

Hallo Joachim

Danke für die schnellen und ausgiebigen Berichte von Dir.

Ich habe momentan 3 Brutableger. Ein Ableger in einer Langstrothbeute, hier mit zwei Zargen momentan. Die Königin habe ich im Mai/Juni mittels Nachschaffungszelle gezogen. Sie ist recht groß und auch in Eilage. Momentan sind 6 Rähmchen beidseitig voll mit verdekelter Brut. Von einer in diesem Jahr geschlüpften Königin bei dem großen Rämchenmaß find ich beachtlich. Meinen Zweiten Ableger habe ich in einer Zander Beute (10er) hier habe ich eine reife Schwarmzelle zu einem zusammengestellten Volk getan. Die Schwarmzelle habe ich aus einen meiner 5 Völker genommen. hier habe ich die offene Weiselzelle vor ca 7 Tagen festgestellt, jedoch die Königin noch nicht gefunden. Hier bin ich sehr gespannt, wie die Königin ausschaut. Die Weisselzelle war jedenfalls sehr groß. (Ca. 5 cm schätze ich, vermessen habe ich sie nicht) Jedenfalls war sie im Vergleich zu den anderen Weisselzellen Riesig. Hoffe, dass die Königen gut gedeiht.

Meinen dritten Ableger habe ich momentan in einer 5 Waben Styroporbeute auf Zandermaß. Hier ist die Königin kleiner als andere, aber schon in Eilage. Drei der fünf Waben hat sie schon beidseitig mit Brut gefüllt. Hier habe ich noch keine Milben festgestellt.Insgesammt habe ich kaum Milben gesehen.

Bislang habe ich zur Brkämpfung Drohnenwaben geschnitten. Dieses tat ich bis dato ein mal, die folgende Brut ließ ich schlüpfen. Drohnen braucht man ja auch.

Ich habe noch vor 2 Ableger zu machen. Hierbei sieht mein Plan wie folgt aus. Ableger mit viel offener Brut zusammenstellen, nach 6 Tagen alle Weisselzellen ausbrechen und aus einem Zuchtvolk eine frisch mit Eiern befruchtete Wabe einhängen. Die Wabe (Leerwabe) werde ich drei Tage vor dem Termin mitten ins Brutnest des Zuchtvolkes einhängen. So hoffe ich dann, dass die Königinen vom ersten Augenblick an als Made mit Gelee Rojal gefüttert werden.

Zur Varoabehandlung am Ende der Saison gedenke ich mit Ameisensäure 85% zu behandel, hier zwei mal. Ein mal vo und ein mal nach der Fütterung. Ich gedenke jedoch auch meine Völker anders zu behandeln. Ein Mittel, was sie jedoch nicht so in dem Maße belastet. Muss aber erst noch meine Erfahrungen mit den bislang erhältlichen Mitteln machen. Am liebsten würde ich sie gar nicht behandeln und hoffen, dass sie den Winter überstehen. Dieses ist jedoch ein Wunschtraum.

Ein befreundeter Imker hat mir mal gesagt, dass man um die 1984 eine Ameisensäurebehandlung im Jahr gemacht hatte und die Milben zu hunderten herabfielen. Heute muss man mindestens 2 behandlungen im Jahr mit Ameisensäure durchführen das die Bienen halbwegs überleben. Und Milben fallen gerade 1 Dutzend. Er meinte, dass die Milben doch schon zum großen Teil Imunität gegen die Behandlung entwickelt haben.

Gruß Oliver
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