Februar - Reinigungsflug

Gestern beobachte ich erste intensive Reinigungsflüge von vier meiner fünf Bienenvölker. Das Primorskivolk (6) scheint mit geringeren Temperaturen zurechtzukommen. Es begann seine Aktivitäten ein paar Stunden früher, also bei noch niedrigerer Temperatur, als die anderen Völker. Volk 1 und 2 wurden gegen Mittag aktiv und schleppten tote Bienen nach draußen, machten Orientierungsflüge und koteten ab. Volk 5 zeigte nur halb so viel Aktivität; Volk 4 blieb völlig in der Wintertraube. (Volk 3 gibt es nicht mehr; es wurde im Oktober mit 2 zusammengelegt.) Der Kot der Bienen ist braun - die Bienen sind wahrscheinlich gesund. Keine Milben auf den Gemüllwindeln.

Bei den Völker 1,2 und 6 beobachtete ich reichlichen Polleneintrag!

Es blühen Haselnuss, Weidenkätzchen, erste Schneeglöckchen und Krokusse. Ich konnte an diesen Pflanzen jedoch keine Bienen entdecken. Wo sie den Pollen herholen, weiß ich nicht.

Heute ist der Betrieb ebenso, vielleicht noch etwas intensiver als gestern.
In der Schneeheide fliegen sie sich beinahe über den Haufen. Darin finden sie Pollen und Nektar. Jedenfalls suchen sie nach dem Nektar, den Pollen kann man ja leicht erkennen.
Der gefühlte Wettereindruck ist aber weniger der eines herrlichen Frühlingstages, als vielmehr der eines schönen Spätsommertages. Die Natur ist ja der Regelwitterung auch mindestens anderthalb, wenn nicht gar zwei Monate voraus. Da bleibt uns einfach nur übrig, alles abzuwarten.
Die Völker, die den Reinigungsflug als letzte machten bzw. am längsten in der Wintertraube saßen, werden es vermutlich am besten packen.

...Die Völker, die den Reinigungsflug als letzte machten bzw. am längsten in der Wintertraube saßen, werden es vermutlich am besten packen.

Hallo Manne,

demnach sollte es den Völkern 4 und dann 5 am besten gehen. 4 zeigt auch heute keine Aktivität. Bei 6 konnte ich durchs Flugloch blicken: der Boden ist vollständig mit toten Bienen bedeckt! Aus Interesse öffnete ich den Deckel: die Wintertraube scheint trotzdem normale Größe aufzuweisen. Sämtliche Beuten sind mit brauenen Kotflecken bedeckt.

Hoffentlich geht alles gut aus.

Jo, wenn 4 und 5 leben und keine Kotflecken aufweisen, sollte es ihnen gut gehen.
Dass sie bei dieser "Frühlingswitterung" nicht fliegen, erscheint allerdings auch merkwürdig.
Beobachtung lebt aber von Zeiträumen und bei den Bienen von langen Zeiträumen.

Gegen 15.00 Uhr begannen auch die Bienen von Volk 4 auszufliegen.
Beim 6. Volk wechselte ich heute den Beutenboden. Hoffentlich war das kein Fehler. Aber er war komplett mit schimmligen toten Bienen bedeckt und ich wollte es den von den Sammelflügen heimkehrenden Arbeiterinnen nicht zumuten, über ihre toten Geschwister krabbeln zu müssen. Die Wächterbienen waren ganz schön sauer auch mich ob der Störung! Im Dutzend griffen sie mich gleichzeitig an. Eine derartige Aggressivität habe ich noch nicht erlebt. Es gab ein paar Stiche durch die Hose. Selbst Schuld. Nachdem ich den Boden gewechselt hatte, beruhigten sich die Bienen zum Glück schnell wieder.

Etwa im Zehnsekundentakt brachten zwischen 13 und 15 Uhr die Bienen der Völker 1,2 und 6 Pollen heim, und zwar gelben und etwas orangenen Pollen. Bei Volk 5 war der Flugbetrieb recht verhalten.

Gestern wog ich die kompletten Bienenbeuten und zog das Gewicht einer leeren Beute mit leeren Waben ab.
V1 wog 20 kg, V4 21 kg, V5 18 kg, V6 21 kg.
V2 ist auf 2 Zargen und hat in jedem Fall genug Futter. Deshalb musste ich es nicht wiegen. V3 gibt es, wie bereits mehrfach gesagt, nicht mehr.

Ein Beutendeckel + Boden wiegen zusammen 9 kg
Eine Zarge mit leeren Waben wiegt 7 kg.
Das macht zusammen 16 kg.
Zähle ich nun 1 kg für das Gewicht der Bienen hinzu, ergibt sich, dass Volk 5 mit Futter unterversorgt ist. Ich gab diesem Volk gestern noch vorsorglich etwa 1 Pfund Futterteig. Sobald die Sonne wieder raus kommt, vielleicht am Nachmittag, werde ich dann noch mit Zuckerwasser füttern.

werde ich dann noch mit Zuckerwasser füttern.

Im Februar ??? SPQR

Hallo solarplexus,

hast du evtl. einen besseren Vorschlag?

joachim

Nachtrag: Mir ist bekannt, dass Zuckerwasser im Winter kaum angenommen wird. Allerdings sieht die tatsächliche Situation bei meinen Völkern anders aus. Ich kann das Glas mit dem Zuckerwasser ohne Störung auf ein 7 cm durchmessendes Loch im Deckel stellen, ohne das Volk zu stören. Über das Glas stülpe ich zudem einen Plastikeimer. Bei Sonnenschein erwärmt sich die Luft unter dem Eimer auf über 20 Grad, sodass das Zuckerwasser erwärmt wird. Außerdem benutze ich Holzbeuten, deren Innenräume sich bei Sonnenschein gut erwärmen, (ganz im Gegensatz zu Styroporbeuten), wodurch die Bienen sehr beweglich werden und das Zuckerwasser (hoffentlich) gut aufnehmen können.
Ich wüsste nicht, was gegen diesen Fütterungsversuch spricht,

So was nenhnt mann im Fpühjahr Reitzfüterung. Das treibbt die Völker zum brüten, was gar noch nich zu gebrauchen ost.

Soll ich die Bienen verhungern lassen, damit sie nicht zu früh brüten?

fragt

joachim