Gute Populärwissenschaft




Gute Populärwissenschaft

Ungelesener Beitragvon Matthias Klein » Di 10. Jun 2008, 22:47

Zwar nicht ganz astrein, aber ein schönes Beispiel dafür, dass es auch noch gute (und auch einflussreiche) Populärwissenschaft gibt:

Teil1: http://de.youtube.com/watch?v=XzQhtuZfa ... re=related
Teil2: http://de.youtube.com/watch?v=RqxEWcoMNHc
Matthias Klein
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von Anzeige » Di 10. Jun 2008, 22:47

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Re: Gute Populärwissenschaft

Ungelesener Beitragvon Chris » Mi 11. Jun 2008, 06:55

Sehr gut, ich muss sagen, das hätte ich dem Harald Lesch gar nicht zugetraut. Mit seiner lockeren Art und Weise zu reden erreicht er natürlich auch viele Menschen, es ist eben einfach unterhaltsam.

Chris
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Re: Gute Populärwissenschaft

Ungelesener Beitragvon Hyperion » Mi 11. Jun 2008, 13:00

Hi Matze

Hi Chris

ja sehr schöner Alpha Centauri Beirag. Hat mir auch sehr sehr gut gefallen.

Gruß

Hyperion
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Re: Gute Populärwissenschaft

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Mi 11. Jun 2008, 22:30

Hallo zusammen!

Auch ich finde die Sendung gut. Bin mal gespannt, ob etwas von ihrem Inhalt in seiner neuer ZDF-Wissenschafts-Fernsehreihe in der Nachfolge Joachim Bublaths auftaucht. Bublath hat ja stets eisern über die Grenzen der Wissenschaft geschwiegen. Er hat stets den Eindruck erweckt, die Naturwissenschaft (mit der Basis Physik) sei alles, was ist.

In der Uni machte ich immer die Erfahrung, dass die Professores bei offiziellen Auftritten stets behaupteten, dass es alles, was die Physik grundsätzlich nicht erklären könne, auch nicht gebe. Zweck, Sinn, Bedeutung usw seien LEERE Begriffe aus dem naiven vorwissenschaftlichen Stadium menschlicher Entwicklung. Die Vorstellung etwa, das Leben habe einen Sinn, sei im Verlauf der Evolution nur deshalb entstanden, weil sie Überlebensvorteile brachte und nicht, weil sie wahr sei. Der Vorteil bestehe darin, dass Menschen, die an einen höheren Sinn oder einen Wert glauben, mehr ums Überleben kämpfen, als Menschen im fatalistischen Glauben an ihre Ohnmacht gegenüber determimnierter Naturgesetze und des Zufalls.

Derartige Äußerungen hielten diese Professores allerdings nicht davon ab, zu anderer Zeit zu behaupten, das Menschen mit realitätsnäheren Theorien über die Welt größere Überlebensvorteile haben, als Menschen in realitätsferneren Welttheorien. Wer sich mit Illusionen zufrieden gebe, habe das Nachsehen.

Prof Thomas Metzinger sieht in der naturwissenschaftlichen Aufklärung des Menschen die Möglichkeit eines kulturellen Schocks, der sich einstellt, wenn zB die wissenschaftliche Erkenntnis, dass es weder Willensfreiheit noch einen Sinn des Lebens gebe, sich bis nach unten in die Alltagswelt herumgesprochen habe.

Dieser Schock beraubt also die aufgeklärte Gesellschaft ihrer Überlebensvorteile - ihres Überlebens-"Willens". Das ist ja alles Quatsch. Im Physikmodell gibt es keine Überlebensvorteile. Also auch nicht in der Evolutionstheorie, die ja eine wissenschaftliche Theorie sein will.

Das Ehepaar Patricia und Paul Churchland, beide Hirnforscher, sind angetreten, die Wissenschaftssprache von allen "archaischen Elementen" zu befreien. Sie versuchen eine rein epische (erzählende) Welthistorie aufzustellen, in welcher das reine Nacheinander des Geschehens nacherzählt wird. Ich fürchte, sie haben sich inzwischen selbst von der Kausalität verabschiedet (bin schlecht informiert). Das folgt jedenfalls zwingend aus ihrem Programm.

Diese Leute haben eines nicht begriffen: Dass die Naturwissenschaften wie das Alltagsdenken oder die vielen philosophischen und religiösen Systeme stets Rahmen abstecken, in welche dann die Weltbilder hineingezeichnet werden. Die Rahmen sind durch die jeweiligen Methodiken der Wissensgewinnung bestimmt. die Naturwissenschasften haben den kleinsten, engsten Rahmen, die Religionen die weitesten. Deshalb sind die Religionen den Machthabern die gefährlichsten Feinde, die sie am hasserfülltesten bekämpfen. Die Religionen, die wir derzeit kennen (Christentum, Islam usw), sind die Endprodukte machtherrschaftlicher Bearbeitung. Von den großen Wahrheiten der Religionen ist so gut wie nichts mehr übrig geblieben. Die Philosophie hatte ihre Blüte nur Perioden politischer und wirtschaftlicher Schwäche. Wir leben in einer Zeit einer sehr starken Wirtschaft - und haben deshalb eine sehr schwache Philosophie. Die geistig enge Wissenschaft - enger gehts nicht - ist das beste Mittel, um die Menschheit in der Sklaverei zu halten. Das ist der Grund für den Sieg der Wissenschaft. Er knechtet mit kleinerem Aufwand als die Vorgängersysteme.

Wir erleben den Höhepunkt der Wissenschaftsgläubigkeit. Die "Natur" schlägt nun zurück. (Ich verstehe unter Natur Anders, als Naturwissenschaftler) Vielleicht haben die bosse inzwischen gemerkt, dass sie die geistigen Fesseln der Menschheit etwas lockern müssen und lassen Lesch etwas mehr Spielraum....
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