Varroa?




Varroa?

Ungelesener Beitragvon Eric Zeissloff » Mi 12. Dez 2007, 10:46

Zitat von Guido Eich (Celle) aus dem Deutschen Bienenjournal 3/2003:

Chronische Schäden (vergiftungen) die meist die Brut betreffen, werden oft nicht erkannt, da sie die selben Erscheinungsbilder wie Bienenkrankheiten erzeugen, z.B. lückige Brutflächen, herausgerissene Puppen und Larven, die man in der Beute und vor dem Flugloch findet. Auch Kotflecke in und an der Beute sowie orientierlose Bienen können ebenso auf Krankheiten wie auf chronische Vergiftungen hindeuten. Die Völker zeigen geringe Vitalität und gehen in der Bienenmasse zurück bis hin zum Totalverlust des Volkes.

....

Die Zahl chronischer Spritzschäden hat in den letzten Jahren zu-, die der akuten abgenommen.

....

Die Folge: Durch den gestörten Orientierungssinn kehren die Bienen nicht zum Muttervolk zurück.

....

Chronische Spritzschäden (Vergiftungen) können in Verbindung mit Erkrankungen (Varroatose, Nosema, Sackbrut,) unerkannt ganze Bienenstände auslöschen.
Eric Zeissloff
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von Anzeige » Mi 12. Dez 2007, 10:46

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Re: Varroa?

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Mi 12. Dez 2007, 11:45

Jetzt bin ich mal gespannt, was die Auswertungen des Bienenmonitorings dazu ergibt. Das Thema Pflanzenschutzmittel kann ja nicht völlig ignoriert werden. Was werden die "Experten" tun? Die Wahrheit sagen oder sich biegen und winden?

joachim
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Re: Varroa?

Ungelesener Beitragvon manne » Mi 12. Dez 2007, 15:56

Ist doch klar, so wie letztes Jahr werden sie es machen, die Proben einfrieren
und warten, bis genug Zeit darüber vergangen ist.
Da in diesem Monitoringwinter ausschließlich die Varroa Varroa und die Nosema Nosema
und eventuell noch ein Virus Virus die Verluste verursachen werden, braucht man nicht einmal
Proben zu untersuchen.
Wie sagte Herr Stallknecht vom DBV während der letzten Podiumsdiskussion auf der Grünen Woche,
gesunde Pflanzen erfordern gesunde Bienen. Er hat dies ganz bewusst so gesagt und nicht gesunde
Pflanzen könnten die Grundlage für gesunde Bienen sein.

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Re: Varroa?

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Mi 12. Dez 2007, 16:15

DBV ist Deutscher Bauernverband, glaube ich.

Leider ist mir deine Anspielung im letzten Absatz nicht klar. Das liegt wahrscheinlich daran, dasss ich Herrn Stallknecht nicht kenne. Seine Aussage "gesunde Pflanzen erfordern gesunde Bienen" kann zweierlei bedeuten:

1. gesunde Pflanzen sind gespritzte Pflanzen, da sie von Parasiten und anderem Ungeziefer befreit sind.
2. Gesunde Pflanzen sind ungespritze Pflanzen.

Was will uns Herr Stallknecht (durch die Blume?) sagen?

Welche Art gesunder Bienen meint er denn? Gesunde Bienen a la http://www.gesundebienen.de oder die Bienen der Imker, die keine chemieverseuchten Blüten aufsuchen und keine Säuren in ihre Kisten gespritzt bekommen?

Ich bin etwas verwirrt..

joachim
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Re: Varroa?

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Mi 12. Dez 2007, 17:28

Dein neuer Thread 39819462nx5152/bienen-und-imkerei-f9/gruene-woche-2007-podiumsdiskution-t33.html hat wohl die Antwort gegeben:

"Eine weitere Beziehung sah Herr Stallknecht zwischen moderner Landwirtschaft und moderner Imkerei. Dabei ließ er aber offen, wie er gesunde Pflanzen, gesunde Bienen, moderne Landwirtschaft, moderne Imkerei und kranke Bienen definiert."
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es gibt 2 (zwei) Varratoleranzmerkmale

Ungelesener Beitragvon manne » Mo 24. Dez 2007, 01:03

Wer sagt es denn? Nun endlich wissen wir es.
Es gibt zwei Varroatoleranzmerkmale!!!
Dies berichtet Prof. Pritsch im DBJ 1/2008, auf Seite XVII.
Leider habe ich zumindest dort die Nennung der Zwei nicht entdeckt.
Aber es soll ja noch eine Fortsetzung zu diesem Teil des Berichtes über die
Züchtertagung mit dem Ö.I.B. geben.

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Re: Varroa?

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Mo 24. Dez 2007, 11:33

Hallo Manne,

mir fiel bei der Lektüre dieses Berichtes zweierlei auf:

1. dass der "Selektionserfolg (nach Anwendung der Zucht auf diese beiden Varroatoleranzmerkmale) bisher noch keinen Fortschritt" gezeitigt habe und
2. dass der Erfolg des Überlebenstests, der ja nach unserem Dafürhalten die beste Methode ist, eine varroatolerante Biene zu bekommen, konterkariert wird, indem Völker, die "aus sich aus eigener Kraft nicht mehr erhalten können," (mit Säure) behandelt werden.

Diese Aussage beweist mir, dass der tiefere Sinn des Überlebenstestes von den Herrn Professores nicht verstanden wurde. Wenn man die geschwächten Völker nicht sterben lassen will, dann sollte man wenigsten dafür sorgen, dass dabei keine aggressiven Milben gezüchtet werden. Und das geht nur, indem man für die Möglichkeit sorgt, dass die Milben jener Völker, die ihre Wirtsvölker nicht umbringen, (weil sie möglicherweise mildere Milben sind), die schwächeren infizieren dürfen. Sobald man eine solche Milbenpopulation hat (oder zumindest glaubt, zu haben, das reicht für den Anfang) und Reinvasion milder Milben erlaubt, ist die Behandlung der geschwächten Völker mit den aggressiven Milben sinnvoll.

Falls die von mir vorgeschlagene Methode nicht funktioniert, sollte man auf die Behandlung der geschwächten Völker verzichten.

Was meinst du?

joachim
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Re: Varroa?

Ungelesener Beitragvon manne » Mo 24. Dez 2007, 21:38

Hallo Joachim,

das Empfinden und das Verstehen deiner Methode bekomme ich nicht so recht in Übereinstimmung.
Für mich stellt sich die Sache so dar, dass es keine Alternative zum kompromisslosen Überlebenstest gibt. Überleben/Sterben ist das einzige sichere Kriterium für den "Faktor" Varroatoleranz. Daraus können, wenn dem so sei, die passenden Milben hervor kommen; und meinetwegen auch die passenden Bienen. Warum ein Volk überlebt ist zunächst unerheblich.

Nach meiner Lesart ist man in der AGT noch keinen Schritt weiter, auch wenn man in Hohen Neuendorf darüber anderer Ansicht zu sein scheint.

Manne
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Re: Varroa?

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Di 25. Dez 2007, 00:15

Hallo Manne,

ich bin überzeugt, die vorgeschlagene Methode funktioniert - theoretisch. Dass sie auch praktisch funktioniert, ist hingegen bei weitem nicht sicher. Ihre Schwäche ist, dass es dem Imker schwerfallen dürfte, die sog. 'milden Milben' von den aggressiven Milben zu unterscheiden. Ich habe keine Ahnung, ob diese Unterscheidung gelingen kann, aber ich möchte es zumindest versuchen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die von dir vorgeschlagene Methode der einzig gangbare Weg ist, ist sehr viel größer.

joachim
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