Kein sinnvoller Einsatz für GVO




Kein sinnvoller Einsatz für GVO

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » So 9. Dez 2007, 11:30

In der ZEIT vom 25.10.2007, Nr. 44 "Wissen" finden wir den Artikel "Kein sinnvoller Einsatz" vom Mitbegründer des Weltzukunfsrates Ole von Ueyküll folgendes:

http://www.zeit.de/2007/44/N-Alternativ ... s?page=all

Ich zitiere einige wichtige Ausschnitte des lesenswerten Artikels:

Von Ole von Uexküll

Für die Ablehnung der grünen Gentechnik gibt es gute Argumente. Wer die Gentechnik richtig einschätzen will, muss ganzheitlich denken können. Eine Antwort auf Andreas Sentker

Mit dem diesjährigen Medizinnobelpreis werden drei Forscher für die Einführung spezifischer Genveränderungen bei Mäusen geehrt. Ihre Arbeit ist ein wichtiger Beitrag zur Grundlagenforschung. Doch spätestens seit der Atombombe wissen wir, dass Ergebnisse der Grundlagenforschung nicht nur für gute, sondern auch für unmoralische Zwecke eingesetzt werden können. Wenn man daher den Wert unserer wissenschaftlichen und technischen Errungenschaften bemessen will, muss man über den naturwissenschaftlichen Tellerrand hinausblicken und gesellschaftliche und politische Aspekte in die Analyse einbeziehen.

... Bei der diesjährigen Preisvergabe haben wir eine solche ganzheitliche Betrachtung auf die Gentechnik angewendet und die kanadischen Bauern Percy und Louise Schmeiser ausgezeichnet*: Gegen ihren Willen waren Monsanto-Gene – wohl durch Pollenflug – auf dem Acker gelandet. Trotzdem verklagte der Konzern sie wegen Patentverletzung auf 400.000 kanadische Dollar. Diese Behandlung ist bei Weitem kein Einzelfall, aber die Schmeisers waren die Ersten, die protestierten – und so den Fall bis vor Kanadas obersten Gerichtshof brachten.

Betrachtet man die Gentechnik unter gesellschaftspolitischen Aspekten, dann werden drei Dinge deutlich:

1. Der Hunger auf der Welt ist ein Gerechtigkeits- und Demokratieproblem. Er ist nicht ein Problem des mangelhaften genetischen Bauplans unserer Agrarpflanzen, wie uns einige Saatgutfirmen glauben machen möchten.

2. Bisher ist kein Einsatz von grüner Gentechnik erkennbar, bei dem der Nutzen die ökologischen, ökonomischen und gesundheitlichen Risiken überwiegt. In der Realität wird sie von den Agrarmultis vor allem dafür eingesetzt, der Natur neue Vermarktungsmöglichkeiten für ihre Produkte abzutrotzen – durch den Einsatz von Terminatorgenen, die eine Aussaat im Folgejahr unmöglich machen, oder durch Patente auf manipulierte Gene, mit denen sich Besitzansprüche durchsetzen lassen.

3. Die Einführung genveränderter Organismen in unser Ökosystem ist irreversibel. Die Erfahrung zeigt, dass kein Sicherheitsabstand die Ausbreitung des manipulierten Erbguts auf Dauer verhindern kann. Wir sollten daher sehr genau wissen, was wir da tun, und wir sollten es jetzt diskutieren. ...

* Ole von Uexküll ist Executive Director der Stockholmer Right Livelihood Award Foundation, die die Alternativen Nobelpreise vergibt


Ich denke, in diese Argumentation lässt sich die gesamte Gendebatte einordnen.

Weshalb ich gegen GVO bin:

Ich möchte nicht, dass der primitive Naive Realismus, auf den Wissenschaft und Ökonomie bauen, in das geniale lebendige System der Natur (die in Wahrheit Geist-Natur ist) eingreift und ihr sein tödliches, mechanistisches, reduktionistisches Weltmodell aufzwingt.


jo
hanjoheyer
 
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von Anzeige » So 9. Dez 2007, 11:30

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