Alois Wallners varroaresistente Bienen




Re: Alois Wallners varroaresistente Bienen

Ungelesener Beitragvon manne » Sa 2. Feb 2008, 09:59

Euer Meinungsaustausch machte mich stutzig, war ich bis dahin doch auch der Meinung, dass Wallner auf Behandlungen gleichfalls grundsätzlich verzichten würde. Auf seiner HP steht es (noch?) anders: http://members.chello.at/helmut.wallner/

...Die Verbesserung der natürlichen Varroaabwehr hat sich in meiner Berufsimkerei sehr positiv ausgewirkt. Statt wie früher üblichen vier Entmilbungen genügen heute zwei...


...Lediglich zur Unterstützung des größten Varroadrucks, also vor dem Abgang der Sommerbienen setze ich zweimal Ameisensäure ein...
manne
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Re: Alois Wallners varroaresistente Bienen

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Sa 2. Feb 2008, 10:18

Hallo Manne,

es muss mir bei früherer Wallner-Lektüre völlig entgangen sein! Heute steht auf seiner HP jedenfalls folgendes:

"Obwohl ich bereits Völker sechs Jahre ohne jede Entmilbung gehalten habe, muss betont werden, dass ich bei den Wirtschaftsvölkern zwei mal im Jahr eine Entmilbung mit Ameisensäure durchführe (früher war dies viermal notwendig)."

Offenbar hat er reine Zuchtstände, bei denen er die Bienen (seit 6 Jahren) nicht behandelt. Auf diese hatte ich mich bisher stets bezoogen. - Und dann hat er noch Wirtschaftsvölker, die er 2 x jährlich behandelt. Davon wusste ich bisher nichts :cry:

Aus dieser Teilung in Varroaresistenzstände und Wirtschaftsstände geht hervor, dass die Völker auf den Varroaresistenzständen derart mit dem Überleben beschäftigt sind, dass sie keinen überschüssigen Honig produzieren können.

Stutzig macht mich nun auch die Tatsache, dass Wallner bereits 1996 (Deutsches Bienenjournal) davon berichtete, dass er seine Bienen seit 6 Jahren nicht mehr behandelt. Aktualisiert er seine HP (teilweise) nicht mehr? Das neueste Datum auf einigen seiner Seiten ist 2001.
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Re: Alois Wallners varroaresistente Bienen

Ungelesener Beitragvon manne » Sa 2. Feb 2008, 15:56

Hallo Jo,

deine Fragen beschäftigen mich gleichermaßen. Deshalb gab ich meiner Unsicherheit im vorigen Beitrag damit Ausdruck: "Auf seiner HP steht es (noch?) anders".
Wenn ich mich nicht falsch erinnere, hatte Wallner die HP schon einmal aus dem Netz genommen.
manne
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Re: Alois Wallners varroaresistente Bienen

Ungelesener Beitragvon bienudo » Sa 2. Feb 2008, 19:52

Hallo, Joachim,

als glaubwürdig stufe ich ihn ob seiner Ehrlichkeit ein. Er untersucht nach wie vor mittels Ameisensäure die Völker,
um den Restmilbenbestand zu ermitteln, belegen und zu beweisen.
Er ist mir daher sympathischer, da er nicht behauptet, er hat die Varroa überwunden und braucht nichts mehr.
Er kann aber glaubwürdig nachweisen, daß seine Bienen die Varroa "killen", sprich "Beineabbeissen".
Ich steh in einem angenehmen Kontakt zu Ihm, bitte berücksichtige das. Ich gebe dir über privat seine Privatadresse.

Herzliche Grüsse Bienudo

Ich lese gerade, hat sich erledigt. Gruß bienudo
bienudo
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Re: Alois Wallners varroaresistente Bienen

Ungelesener Beitragvon manne » Sa 2. Feb 2008, 20:38

Mit Verlaub, lieber Bienudo, was sollte der Restmilbenbestand überhaupt vermitteln können, ausser der absoluten Zahl selber, die sowieso nie stimmen kann. Die "Pfiffikusse" unter den Milben gingen doch zweimal durch die Lappen, den Beineabbeißern und der AS!!
Noch vor Jahren hätte der Restmilbenbestand der berühmten 3.000 als Beruhigungskriterium gegolten, für den, der sie zählt und über ihren Bestand immer genau informiert ist. Ja, ja, lieber Udo jetzt kannste schlucken! Als Bekämpfer, auch durch die Bienen, darfst du stets der jubelnde zweite Sieger sein.
Entweder gelingt es eine Resistenz herzustellen, d.h., der Gegner wird permanent auf "null" gesetzt oder es muss sich eine Balance zwischen den Partnern einstellen. Dazwischen gibt es immer nur etwas mehr oder etwas weniger Behandlung, durch gewissenhafte Imker sowie durch Maulhelden!
manne
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Re: Alois Wallners varroaresistente Bienen

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » So 3. Feb 2008, 10:47

Hallo Bienudo und Manne,

nachdem ich mir Wallners HP und deine, Bienudo, Info zur Kenntnis genommen habe (vielen Dank!!), bietet sich mir nun folgendes Bild:

Wallner behandelt alle Bienenvölker - also Wirtschaftsvölker und den sog. Resistenzstand - mit Ameisensäure. Zusätzlich versucht er einen "Killerbieneneffekt" zu züchten. Dr. Liebig untersuchte in seinem Test ausschließlich nach wissenschaftlicher Bestätigung dieses Zuchterfolges - mit negativem Ergebnis: Der Killereffekt trägt nicht zu erhöhtem Milbenabfall bei.

Wallner gibt als Erfolg seiner Zuchtbemühungen an, dass er mit zwei Ameisensäurebehandlungen im Jahr auskomme. Ich kenne freilich Imker, die auch nur einmal nach dem Schleudern mit Ameisensäure und einmal um Weihnachten mit Oxalsäure behandeln, ohne dass sie angeben, Killerbienen zu besitzen.

Vielleicht sollte man Wallners Zuchtbemühungen trotzdem Erfolg wünschen, aber wie es aussieht, ist ein nennenswerter Erfolg noch nicht absehbar. Sein Verkauf teurer "Killerbienen" ist wohl erheblich verfrüht!
Da man Wallner nun nicht mehr als Zeuge für die reale Möglichkeit des Erfolges trotz Nichtbehandlung nennen kann, wiegt dein, Manne, Glücksfall mit dem zugeflogenen polnischen Schwarm und dessen Nachkommen umso schwerer. Dein Glück und dein Erfolg machen auch mich optimistisch, dass auch ich es schaffen kann mit meinem geplanten Überlebensstand, an den ich mein Primorskivolk bringen und über natürliche Schwärme maximal vermehren werde. ...

euer jo
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Re: Alois Wallners varroaresistente Bienen

Ungelesener Beitragvon TornadoOTS » Sa 15. Mär 2008, 20:50

Hallo zusammen

Zu Bienudo seiner Behauptung, dass Dr Wallner mit Ameisensäure behandelt möchte ich einwerfen, dass ich im Dezember 07 einen Wachsvortrag von ihm in Heilbronn genießen durfte. Hier erläuterte er auch seine Behandlung seiner Bienen. Er sagte, dass er nur mit ätherischen Ölen behandelt und hierbei mit Api life ausschließlich. Bei richtiger Anwendung ist es am wirksamsten und reinigt den Bienenstock mit einer Erfolgsquote von über 95 %. Nebenbei belasten die Öle die Bienen nicht so, wie z.B. Ameisensäure oder andere Mittel.

Ich selber habe da noch keine Ahnung von, da ich erst dieses Jahr mit dem Imkern anfange und mir die Erfahrung fehlt. Ich denke aber, dass Wallners Vortrag bezüglich Api Life doch überzeugt hat. Dr Wallner gab jedoch auch an, dass er selber alleine an der Uni Hohenheim mit seiner Behauptung steht. Das gibt mir zwar zu denken, aber was soll man machen. Wie heisst es so schön. Zwei Imker drei Meinungen. Als Anfänger hat man es doch schwer.

Liebe Grüsse Oliver (TornadoOTS)
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Re: Alois Wallners varroaresistente Bienen

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Sa 15. Mär 2008, 22:10

Hallo Oliver,

vielen Dank für die Richtigstellung.

Ich habe letztes Jahr auch mit ApiLifeVar behandelt. Ob dieser starke Duftstoff die Bienen weniger belastet, als Säure, weiß ich nicht; ich weiß nur, dass sie auch unter den Thymolstreifen arg gelitten haben. Sie verloren ihren Weiselduft, verloren sozusagen das Zusammengehörigkeitsgefühl. Sie bekämpften sich zT gegenseitig. Bei schwächerer Dosierung funktionierte das Zeug nicht so gut wie Säure - glaube ich zumindest (es fehlen weitere Beobachtungen).

Aussagekräftige Vergleichstests dieser Mittelchen würden mich schon interessieren, zumal ich noch nicht sicher sein kann, jemals ohne Chemie auszukommen. Ein erfahrener Imker schrieb mir, die Milben würden nach 2 Jahren resistent gegen Thymolpräparate.

Übrigens: Meine Bienenseite meiner HP findest du bei http://heyer.firma.co.at/cms/1/7240/

viele Grüße

joachim
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Re: Alois Wallners varroaresistente Bienen

Ungelesener Beitragvon solarplexus » So 16. Mär 2008, 21:21

Hey Leute, das sind unterschiedliche Wallners!!
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Re: Alois Wallners varroaresistente Bienen

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Mo 17. Mär 2008, 09:26

Hallo Solarplexus,

vielen Dank für die Richtigstellung! Es gibt in der Tat mehrere Wallners, die mit Bienen zu tun haben, aber nicht verwechselt werden sollten.

1. Dr. Klaus Wallner von der Landesanstalt für Bienenkunde in Hohenheim
2. Alois Wallner http://members.chello.at/helmut.wallner/default.htm
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