Korruption in der Wissenschaft




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Korruption in der Wissenschaft

Ungelesener Beitragvon Chris » Sa 29. Jan 2011, 15:59

Hallo Joachim, erst einmal vielen Dank, dass Du meinen Blog auf der Startseite Deiner HP verlinkt hast. Welche Ehre fuer mich

Ich moechte Deinen Beitrag in Aktuelles35 vom 20.01.2011 „EIKE - Europäisches Institut für Klima und Energie“ kommentieren. Ich fuehle mich da direkt angesprochen, weil ich, wie Du ja weisst, selbst in der Klimaforschung arbeite. Ich stimme Dir zu, was die Korruption in der Wissenschaft betrifft. Ich bin mir auch bewusst, dass ich im Wesentlichen fuer die Aufrechterhaltung des Dogmas der anthropogenen Klimawandels bezahlt werde. Keine sehr schoene Vorstellung. Trotzdem moechte ich meine Kollegen gegen Korruptionsvorwuerfe in Schutz nehmen. Wir machen einfach nur unsere Arbeit innerhalb der engen Grenzen, die uns gesetzt sind. Wissenschaft funktioniert heute nur noch so, dass man Gelder fuer Forschungsprojekte beantragt, die im Wesentlichen schon in Voraus vorgeben, was herauskommen soll. Es wird dann in etwa behauptet, in dem Forschungsprojekt solle herausgefunden werden, welchen Einfluss der Klimawandel (der damit bereits vorausgesetzt ist) auf irgendetwas hat. Damit solle dann die Frage beantwortet werden, welche Massnahmen ergriffen werden sollen, um sich z.B. gegen Naturkatastrophen zu schuetzen, die dann von der Politik umgesetzt werden koennten. Als ob sich Politiker und Investoren von wissenschaftlichen Ergebnissen beeinflussen liessen. Die haben doch normalerweise schon im Voraus bereits beschlossen, was sie machen wollen. Ich wuerde eher behaupten, dass die Wissenschaftler und ihre enorm umfangreichen und rechenaufwaendigen wissenschaftlichen Arbeiten nur als Rechtfertigung fuer unpopulaere „Massnahmen“ herangezogen werden. In wissenschaftliche Aussagen, die derart vage und von Unsicherheiten behaftet sind, wie Klimaextrapolationen auf die Zukunft, kann man so gut wie alles hineinintrpretieren.

Trotzdem ist es meine Beobachtung, dass die meisten Wissenschaftler tatseachlich glauben, ihre Arbeit sei wichtig und haette Einfluss auf die Politik. Wahrschinlich ist die Vorstellung einfach zu unangenehm, eigentlich nur ein fremdbestimmtes Instrument zur Bewusstseinsmanipulation zu sein. Zwar wissen die Klimaforscher im allgemeinen gut darueber Bescheid, wie gross die Unsicherheiten in den Klimasimulationen sind und kommunizieren das meistens auch (bis auf die wirklich korrupten, die sich mit Katastrophenszenarien einen Karriere-Kick erhoffen). Was aber – glaube ich jedenfalls -- den meisten mangels philosophischer Reflexion nicht bewusst zu sein scheint, ist das, was Du in Aktuelles36 (ganz oben) geschrieben hast: Dass naemlich Computersimulationen nicht direkt die Wirklichkeit, sondern Theorien ueber die Wirklichkeit simulieren. Wenn die Theorie falsch ist, hat auch das Ergebnis der Computersimulation nichts mit der Realitaet zu tun, egal, wie perfekt sie die falsche Theorie auch simuliert. In den meisten Wissenschaften ist es aber heute so, dass die Theorien (in diesem Fall die Theorie von der menschengemachten Klimaerwaermung) Dogmen sind, die man selbst als Experte auf dem jeweiligen Gebiet nicht antasten darf. Das einzige was bleibt, ist, die Computersimulationen immer raffinierter und hochaufgeloester zu machen, und immer leistungsfaehigere Rechner einzusetzen.

Als zur Klimaforschung wechselte, hatte ich mir das so nicht vorgestellt. Da die Physik, die ich studiert habe, von der realen Welt recht weit entfernt war, dachte ich, dass man als Wissenschaftler in der Klimaforschung die Moeglichkeit hat, aktiv an der Loesung eines Problems in der realen Welt mitzuwirken. Eine ganz schoen naive Vorstellung! Zu jener Zeit hatte ich mich von der Klimaschuetzer-Lobby blenden lassen. Ich nehme James Lovelook seine Enttaeuschung ueber die Wissenschaft ab. Er hat vielleicht noch eine Zeit erlebt, in der es anders war. Wenn man heute noch authentisch sein will, ist man wahrscheinlich wirklich gezwungen, ausserhalb der etablierten Wege zu gehen.

Trotzdem moechte ich auch erwaehnen, dass es auch etablierte Wissenschaftler gibt, die sich nicht so leicht stromlinienfoermig anpassen lassen, wie Prof. Hans von Storch, der in seinem Blog „Klimazwiebel“ versucht, die Skeptiker in die Diskussion einzubinden: http://klimazwiebel.blogspot.com/

Viele Gruesse, Chris
Chris
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Re: Korruption in der Wissenschaft

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » So 6. Feb 2011, 13:05

Hallo Chris,

zum Glück gibt es noch viele Menschen, die sich der Wahrheit verpflichtet fühlen. Es gibt sie überall, selbst unter Politikern, Wissenschaftlern, Philosophen, Wirtschaftsexperten, Konzernbossen, ja selbst unter den Spekulanten! Aber die systematische Korruption, wobei der Neoliberalismus die Systematik beisteuert, ist inzwischen weltumfassend. Aber es gilt auch Hölderlins Satz, der sagte: Wenn die Gefahr am größten ist, wächst auch das Rettende.

Mir ist auch bekannt, dass oft gar nicht mehr bewusst gelogen wird. Ich kenne persönlich einen Wissenschaftler, der mir einmal sagte, er könne seinen Beruf nicht länger ausführen, wenn er den Schwindel nicht mitmachen würde. Er arbeitet immer noch erfolgreich in der Forschung und kann sich nicht mehr an unsere Gespräche erinnern. Er hat diesen grundsätzlichen Verrat an seinem Wahrheitsanspruch vollkommen verdrängt. Schade. Ich meine, man sollte wissen, wofür man jeden Monat sein Geld bekommt. Es ist Schweigegeld; Geld fürs Mitmachen.

Es ist für jeden Magier auch eine interessante Sache, zu beobachten, wie die Herren der Welt an einer ihnen gemäßen Matrix basteln. Wie sie sich die Deutungshoheit eroberten, wie sie die Erscheinungswelt - das Produkt der Interpretation - erschufen und erschaffen. Wie sie die Realität machen. Das ist alles äußerst faszinierend. Ich frage mich jetzt natürlich, warum sie eine Klimaerwärmung erschaffen - warum sie ihre Matrix klimatisch aufheizen. Grundsätzlich habe ich ja gar nicht einmal etwas dagegen.

Was ich allerdings aufs Schärfste ablehne, ist ihre systematische Lebensfeindlichkeit. Sie sind die Titanen, wie sie Ernst Jünger schon erkennen konnte mit seinen intelligenten Augen. Die Zerstörer, die Demiurgen.

Als ich Philosophie zu studieren begann, konnte auch ich mir nicht vorstellen, dass die systematische Lüge so weit in den Universitätsbetrieb eingedrungen waren. Heute ist es noch viel schlimmer, als vor 12 Jahren, als ich den Laden erforschte. Nicht nur die Politikwissenschaft war verlogen, auch die Soziologie, die Psychologie und erst recht die Philosophie, wie ich mit Erschrecken feststellen musste. Da ich viel mit Physikern diskutieren konnte, die in Philosophie ein paar Scheine machten, wurde mir schnell klargemacht, dass auch die Physik nicht vom Neoliberalismus und Materialismus verschont wird. Ich machte auch Bekanntschaft mit Architekten, Städteplanern, Ärzten, Journalisten, Juristen, Richter, Förster - alles Leute, die mal ein paar Semester Philosophie hören wollten. Da waren langjährig berufserfahrene Praktiker dabei. Sie alle erzählten mir - unter 4 Augen - von der ganz großen Lüge in ihrer jeweiligen Berufssparte. Stets ging es bei den großen Lügen um die Manipulation des menschlichen Bewusstseins - um die Errichtung des Materialismusses, was ja das Ende allen Lebens bedeutet, wenn man diese Ideologie zu Ende denkt.

Ganz lustig war während meines Studiums, als ein hoher Freimaurer in Philosophievorlesungen und in Seminaren auftauchte und einen Privatdozenten überreden wollte, Freimaurer zu werden. "Leider" war auch ich stets zugegen und bekam die ersten paar Anwerbeversuche mit. Ich habe die Gelegenheit genutzt und hab dem sehr netten, vornehmen Mann meine Sicht der Dinge erklärt, schließlich war ich lange Jahre mit einem Freimaurer befreundet und kannte mich aus. Ich habe den beiden dann erklärt, was die wirklichen Hochgradfreimaurer mit der Welt planen. Der Mann kam nie wieder und der Dozent haat auch nie mehr darüber gesprochen. Ich lernte damals, dass es Tabuthemen gibt, über die man nicht reden darf, ohne geächtet zu werden.

Heute habe ich Aktuelles37 einen Artikel über den modernen Philosophen Metscher geschrieben. Achte nur auf eines, und du wirst wissen, für wen er arbeitet. Er schreibt, er suche eine materialistische Antwort auf das philosophische Problem der Freiheit (Willensfreiheit). Damit hat er sich geoutet. Das ist ja ganz typisch. Er will Erfolg haben und hat kapiert, dass er nur dann an die Fleischtöpfe kommen kann, wenn er die große Lüge mitträgt. Wenn er den Herren der Welt, den Großkriminellen, dient. "Willensfreiheit im Materialismus!" Das wäre ja was! Wenn es das gäbe, könnte man den Geist getrost vergessen.

Ich fürchte, es gibt für den Menschen nur zwei Möglichkeiten: Schnauze halten und mitmachen oder selbst zum Magier werden. Dazwischen ein Weg, den man geht oder nicht geht.

viele Grüße
Joachim
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Re: Korruption in der Wissenschaft

Ungelesener Beitragvon Chris » So 20. Feb 2011, 18:45

Hallo Joachim, danke für Deine Antwort.

Mir fallen dazu zwei Träume ein, die ich vor vielleicht drei oder vier Wochen im Abstand von wenigen Tagen hatte, und die ich als bedeutsam empfand. Vielleicht ist es sinnvoll, sie jetzt niederzuschreiben, denn meine Erinnerung beginnt schon wieder langsam zu verblassen. Ich war gerande für längere Zeit in Urlaub, durch den Abstand von meiner Arbeit kamen die Träume möglicherweise hoch.

Im ersten Traum war ich zusammen mit meinen Kollegen auf einer wissenschaftlichen Tagung, wo es um Klimawandel ging. Vorne an die Wand war eine Art Motto projiziert, an dessen Wortlaut mich nicht mehr genau erinnern kann, es ging um einen menschengemachten Klimawandel, auf den die Politik reagieren müsse. Ich erinnere mich auch noch daran, dass dieses Motto in einer Art verklausuiertem "Neusprech" formuliert war, in der politische Entscheidungsträger witzigerweise als "Ingenieure" bezeichnet wurden. Ich verspürte daraufhin den Wunsch, meinen Kollegen mitzuteilen: "Wisst ihr eigentlich, dass die Entscheidunsträger hier nur deshalb als 'Ingenieure' bezeichnet werden, um zu vertuschen, dass es sich dabei nicht um gewählte Politiker handelt? Wir arbeiten hier alle an an der Abschaffung der Demokratie mit!". Statt dessen sagte ich aber nichts, sondern blieb stumm, wie ich es im wirklichen Leben bisher auch getan hätte.

Im zweiten Traum trat eine Journalistin an mich heran, um mich zur Klimaforschung zu interviewen. Ich wollte das eigentlich nicht, aber mir fehlte der Mut, ihr abzusagen. Sie stellte mir darauf irgend eine Frage zu Klimaveränderungen, die zu erwarten sind, an die ich mich leider auch nicht mehr erinnern kann, außer, dass mir die Frage ziemlich dämlich vorkam. Aber auch hier fehlte mir wieder der Mut, ihr das zu sagen, und sondern versuchte der Frage auszuweichen, indem ich etwas darüber stotterte, dass Klimaprojektionen mit großen Unsicherheiten behaftet sind usw..

Ich interpretiere die Träume so, dass ich zwar die Situation in meinem Arbeitsgebiet und die dort stattfindenden Manipulationen einigermaßen klar erkennen kann, aber dass ich mehr Mut haben sollte, darüber auch zu reden. Würdest Du das auch so sehen?

Viele Grüße,
Chris
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Re: Korruption in der Wissenschaft

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » Mo 21. Feb 2011, 10:40

Hallo Chris,

Träume waren für mich vor etlichen Jahren einmal sehr wichtig. Ich führte ein Traumtagebuch und wertete alle Träume schriftlich aus. Je mehr ich mich damit beschäftigte, desto aussagekräftiger und interessanter waren sie. Trotzdem stellte sich irgendwann das Ergebnis ein, dass sie mir nichts Wesentlich Neues mehr sagten.
Die häufigste Traumsituation war die, dass ich in einem Uni- oder Schulgebäude umherirrte und entweder meine Klasse, den Schulranzen oder den Klassenraum nicht fand oder vergessen hatte, in welcher Klasse oder welchem Kurs ich gemeldet war. Also suchte ich das Sekretariat, um mir dort die nötige Auskunft zu holen. Manchmal entdeckte ich dann in dem Uni- oder Schulkomplex geheime Gänge und Treppenhäuser, mit Teppichen ausgelegt, mit geheimen Klassenzimmern usw.. Die Träume waren in den ersten Jahren albtraumartig; später wurden sie immer harmloser, bis ich eines Nachts auf die Traumidee kam, derart unangenehme Träume einfach zu beenden. Seitdem kümmere ich mich nur noch wenig um meine Träume. Heute geben sie auch gar nichts mehr her.

Ich vermute, dass deine Träume die Angst zum Thema haben, deine Weltanschauung offen vorzutragen, zumal ein gewisses Berufsrisiko damit verbunden ist. Ich gehe mal davon aus, dass deine wahren Überzeugungen sich früher oder später zu manifesten Lebensumständen führen werden, die diesen Überzeugungen entsprechen werden. Ich denke, du musst da nix überstürzen. Man wächst geistig in jene Sphären hinein, für man sich am meisten interessiert. Du bist wohl noch in einer Phase der Unentschlossenheit. Ich würde an deiner Stelle in beiden Richtungen weitersuchen: Alles Wissenschaftskritische suchen und durchdenken, aber auch alles, was für die Naturwissenschaften und deren Methodik spricht, bedenken. Es kann nicht schaden, die Ungewissheit noch eine Zeit lang auszuhalten.

Die Guttenberggeschichte ist in diesem Zusammenhang möglicherweise interessant. Wenn er mit seinem Plagiat durchkommt, ist das der Anfang vom Ende des wissenschaftlichen Ethos, eine Auflösung der wiss. Methode. Das könnte ein Erdrutsch werden. Der DRuck der Wirtschaft auf die Wissenschaft wird ja von Jashr zu Jahr stärker. Wie lange hält die Wissenschaft noch stand und verteidigt ihre Methode gegen das Geldinteresse?

Wenn du zB mein Imkerforum liest, wirst du bemerken, dass die Bienenwissenschaft den Kampf gegen die Wirtschaft bereits verloren hat. Sie forscht schon länger intensiv, wo es gar nix mehr zu forschen gibt - aber zu verdienen....
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