Bibel




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Ungelesener Beitragvon Chris » So 20. Sep 2015, 11:52

Hallo Joachim,

vielen Dank für den Link zum "Krieg der Bibeln" (http://der-weg.org/bibel.html?0=). Ich habe mir vorgenommen, mir eine gute Bibel zuzulegen, und ich finde es wichtig, die authentischen Übersetzungen von den "modernen" Fälschungen unterscheiden zu können. Ich hätte auch zuerst an eine traditionelle Luther-Übersetzung gedacht, weil ich nicht weiß, ob es noch bessere Ausgaben gibt. Ich möchte mich auch mal kundig machen, ob es auch Ausgaben mit den Apokryphen gibt.

Viele Grüße,

Chris
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von Anzeige » So 20. Sep 2015, 11:52

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Re: Bibel

Ungelesener Beitragvon Dave » Mo 21. Sep 2015, 20:21

Chris hat geschrieben:Hallo Joachim,

vielen Dank für den Link zum "Krieg der Bibeln" (http://der-weg.org/bibel.html?0=). Ich habe mir vorgenommen, mir eine gute Bibel zuzulegen, und ich finde es wichtig, die authentischen Übersetzungen von den "modernen" Fälschungen unterscheiden zu können. Ich hätte auch zuerst an eine traditionelle Luther-Übersetzung gedacht, weil ich nicht weiß, ob es noch bessere Ausgaben gibt. Ich möchte mich auch mal kundig machen, ob es auch Ausgaben mit den Apokryphen gibt.

Viele Grüße,

Chris



Hallo Chris
Ich benutze meist die Elberfelder-Übersetzung, die, so finde ich, ist der beste Kompromiss. Wenn es genauer sein muss, also näher am ursprünglichen griechischen oder hebräischen Text, finde ich allerdings die konkordante Übersetzung, z.B. die Dhabar von Baader (sie auf dem Codex Sinaiticus basiert), hilfreich. Da ist z.B. das in den meisten Bibelübersetzungen mit «Grundlegung der Welt» übersetzte kataballo kosmo des griechischen Textes mit Herabwurf des Kosmos übersetzt (kata = herab, ballo = werfen). In seinem Sinn ergibt sich eine ganz andere Bedeutung des Textes, wenn z.b. in der Offenbarung des Johannes vom Lamm die Rede ist, das bei Grundlegend der Welt geschlachtet wurde... oder eben vom Lamm, das geschlachtet wurde beim Herabwurf des Kosmos (einem Weltuntergang vor langer Zeit, eigentlich der Moment, bei dem wir alle unseren Engelstatus eingebüsst haben. Wir als ein Teil dieses kosmischen Lammes sind nun getrennt vom göttlichen Haupt, dem Christus, der uns wieder einsammelt = das geschlachtete Lamm). Ein weiteres Beispiel ist das Wort äon, das in den meisten Bibelübersetzungen mit «Ewigkeit» übersetzt wird, also quasi mit unaufhörlich... in der Dhabar wird es mit Zeitalter übersetzt, die länger oder kürzer sein können, aber nie ewig dauern. So werden aus ewigen Höllenqualen zeitlich begrenzte Qualen … und so merkt man dann doch, dass die allermeisten üblichen Bibelübersetzungen ein ganz anderes Evangelium verkünden, als das, was eigentlich geschrieben steht. Aber, und das ist es glaube ich auch, nur die, die es wirklich wissen wollen, die werden es auch wissen.

Wenn es dich wirklich interessiert, dann wirst du das alles selbst herausfinden.

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Ich bin …

Ungelesener Beitragvon Dave » Di 29. Sep 2015, 10:52

… doch einigermassen überrascht, was ich bei dir Joe lese:

«Ich habe inzwischen zweifelsfrei erkannt, dass ich im Kontakt mit Geistwesen stehe, die mich "von innen" übers reine Subjekt informieren.»

Das ist ja recht und gut, informiert zu werden von Geistwesen, nur: Ist es da nicht dasselbe wie hier auf der Erde? Es gibt genauso viele Stimmen wie auf der Erde, die etwas meinen oder behaupten. Wir sind nicht wirklich weiter, wenn wir Geistwesen befragen, denn diese Geistwesen sind es mitunter, welche mit den Ahnungslosen kommunizieren, ohne das die es merken. Und wir, die wir es merken? Es wird überall gelogen, auch in der geistigen Welt. Wozu soll es also gut sein, mit Geistwesen zu kommunizieren?

Sorry, wenn ich mich da einmische, aber das macht gar keinen Sinn, Geister zu befragen, ich würde sogar sagen, es ist ein gefährliches Unterfangen. (Galater 1:8: Aber auch wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium predigen würden, das anders ist, als wir es euch gepredigt haben, der sei verflucht.)
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Re: Bibel

Ungelesener Beitragvon Chris » Sa 3. Okt 2015, 09:34

Hallo Dave,

vielen Dank für deine Ermutigung und die wertvollen Informationen zu den Bibelübersetzungen. Ich habe mich in den letzten Tagen ein bisschen informiert, und habe mich jetzt entschieden, mit der Lutherübersetzung in der Überarbeitung von 1984 zu beginnen. Man kann sie sogar noch in alter Rechtschreibung bekommen. Das ist die Übersetzung, die ich aus meiner Kindheit von der Schule und vom Konfirmandenunterricht her kenne, und deshalb glaube, dass das sinnvoll für einen Wiedereinstieg ist. Luther hat sicherlich auch Fehler gemacht, dem muss ich mir natürlich bewusst sein.

Zu der Baader-Version findet man im Netz kontroverse Einschätzungen, manche warnen davor, z.B. hier:
https://bibelbund.de/2014/09/originaltreue-und-die-sogenannte-dabhar-uebersetzung/
Kannst du dazu etwas sagen? Allerdings habe ich wie du noch niemals geglaubt, dass Jesus wirklich von ewiger Verdammnis und ewigen Höllenqualen gesprochen hat. Auf der anderen Seite glaube ich aber sehr wohl, dass es zeitlich begrenzte Höllenqualen gibt, die ein Zeitalter ("Äon") lang dauern können.

Viele Grüße,

Chris
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Re: Bibel

Ungelesener Beitragvon Dave » So 4. Okt 2015, 16:05

Chris hat geschrieben:Kannst du dazu etwas sagen?


Ja, das stimmt schon, dass der Herr Baader Kontroversen auslöst, aber das stresst mich nicht so sehr, da ich mich auch nicht auf Baader allein verlasse. Würde sich ein Professor Doktor über Joe's Homepage äussern, würde das ebenfalls Kontroversen auslösen… wie eigentlich alles. Das macht doch nichts finde ich. Ich mache mir halt meine eigenen Gedanken, auch das hat schon Kontroversen ausgelöst, hauptsächlich bei Christen. Was Baader angeht, er hat seine eigene Meinung, und die darf er auch äussern, drum stell ich hier einen Text von Baader mal rein, und du kannst selber entscheiden, was du damit tun willst:

Klare Begriffe

Wer ein klares Denken anstrebt, braucht zunächst klare Begriffe. Die Ursache verschwommener, unzutreffender Denkergebnisse ist nicht nur die Folge des fehlenden konsequenten Denkens, sondern auch das Fehlen klarer Begriffe. Man erhält diese durch eine auf Ordnung bedachtes Verhalten im Wortgebrauch, indem man unterschiedliche Elemente klar trennt. Je unklarer diese getrennt sind, desto verschwommener werden die Bedeutungsinhalte für uns und andere. Das kann so weit gehen, dass wir aneinander vorbeireden und hören, weil ein und dieselben Wörter mit ganz anderen Bedeutungsinhalten versehen sind. Dies gilt besonders für Wörter, mit denen ein Zeitbegriff zum Ausdruck gebracht wird, beispielsweise bei dem hebräischen Wort «olam», das oft mit «Ewigkeit» [als ein unendlich langer Zeitraum] übersetzt wird.


Die Bedeutung des hebräischen Wortes «olam»

Wenn man diesem Wort in einer hebräischen Konkordanz nachgeht, so stellt man fest, dass es auch mit der Mehrzahlendung (-im) vorkommt (olamim). Das hebräische Wort «olam» lässt sich zudem mit dem hellenischen Wort «Äon» übersetzen. Der Mehrzahlform «olamim» entspricht dann das Wort «Äonen». Schon daran lässt sich erkennen, dass «olam» kein unbegrenzter Zeitabschnitt sein kann.

Unter vielen anderen Beispielen lässt sich Psalm 145:13 nennen, wo zu lesen ist:

Deine Regentschaft
ist Regentschaft in allen Äonen,
und deine Herrschaft
in allen Generationen

Hier ist anzumerken, dass das «alle» ein Vorhandensein von mehreren Äonen nahelegt. Auch kann man dazu sagen, dass mit dem Ausdruck «alle Äonen» nicht zwingend jegliche Zeit erfasst sein muss. Durch das Wort «Regentschaft» wird ein Gebiet der Machterstreckung [ein Reich, als auch eine nach festgelegten Gesetzen verwaltete Staatsordnung einschliesslich einer grösseren Personenzahl] vorausgesetzt. Die in Psalm 145:13 genannte Regentschaft bestand demnach noch nicht, als Gott mit seinem Sohn allein war, als Erde und Himmel noch nicht existierten.

Doch was bedeutet denn nun das Wort «olam» wirklich? Das zu «olam» gehörende Tätigkeitswort «älam» kommt biblisch in verschiedenen grammatischen Formen insgesamt 26 mal vor und ist deutsch mit «verheimlichen» wiederzugeben. Aber auch Wörter, die mit «olam» den gleichen Wortstamm besitzen und damit zu seiner begrifflichen Deutung herangezogen werden können, haben einen Bedeutungsinhalt, der ein Nichtoffenbarsein, d.h. ein Verheimlichtsein, zum Ausdruck bringen. Zu diesen Wörtern gehören:

älum Verheimlichtes [Psalm 90:8]
äläm Unbekannter, Verheimlichter [1. Samuel 17:56]
älmah Verheimlichte [Jesaja 7:14: keinem Mann Enthülltwordene]
älamot Verheimlichte [1. Chronik 15:20]
tälumah Verheimlichung [Hiob 28:11]
älumim Verheimlichtwordene [Jesaja 54.4]

Somit liegt in dem Wort «olam» begrifflich ein zeitlicher Bereich der Verheimlichung. Man könnte daher «olam» mit «Verheimlichungszeit» übersetzen. Wie Matthäus 13:35 erkennen lässt, begann diese Verheimlichung mit der Erschaffung des nunmehrigen Kosmos.

Das Geschehen an Jona, sein «Verschwinden» in den Eingeweiden des Fisches für drei Tage und drei Nächte [Jona 2:1] wird in Jona 2:7 als «äonisch» bezeichnet. Auch dies war eine Zeit der Verheimlichung [im Fischbauch], die allerdings in keiner Weise als unbegrenzt erklärt werden kann. Dies ist besonders bemerkenswert, weil in Verbindung mit Jonas äonischem Aufenthalt auch der Scheol, also ein Bereich des Totenreiches, genannt ist [Jona 2:3].

In der hebräischen Umgangssprache [nicht aber in den biblischen Texten) wird «olam» auch im Sinne von «Welt» gebraucht. Luther hat daher die hellenische Entsprechung «Äon» im Neuen Testament vielfach mit «Welt» übersetzt. Da er auch das hellenische Wort «kosmos» mit «Welt» übersetzte, war [und ist] in der Lutherübersetzung ein im Grundtext vorliegender Unterschied beseitigt und damit eine klare Begriffsbildung bezüglich des Wortes «Äon» sehr erschwert worden. So übersetzt die Lutherübersetzung Matthäus 13:39,40,49; Matthäus 24:3 und Matthäus 28:20, also 5mal, das «syntalila tu aeonos, wörtlich «Vollendung des Äons» mit «Ende der Welt», was zwar nicht falsch ist – denn mit der alles umfassenden Vollendung der «Verheimlichungszeit» wird der Kosmos beseitigt – doch trägt diese Übersetzung wenig zur Klärung des Begriffsinhaltes des Wortes «Äon» bei. Auch hier wird also sichtbar, dass «olam/äon» einen begrenzten Zeitabschnitt darstellt, dessen Länge und dessen darin ablaufendes Geschehen zunächst verheimlicht ist.

Im Prediger 1:4 findet sich die Aussage, dass die Erde für «ewig» [äonisch] steht. Nun ist aber aus dem Neuen Testament eindeutig zu entnehmen, dass diese Erde durch eine neue Erde ersetzt wird. Also auch in diesem Zusammenhang ist das Wort «äonisch» als zeitlich begrenzt zu erkennen.

Der Charakter der Verheimlichung, der begrifflich in dem Wort «olam» steckt, kommt auch in seinem Homonym «alam» zum Ausdruck, das deutsch mit «verstummen» wiederzugeben ist. Der «olam» ist also ein Zeitbereich, von dem man wenig erfährt. Auch das Homonym «chalam: Träumen» zeigt, dass es sich bei «olam» um etwas Undurchsichtiges handelt, das wie ein Traum schwer zu deuten ist. Man beachte dazu, dass das gesamte Geschehen von der Zeit Nebukadnezars an bis zum Ende dieses Kosmos in einem Traum zusammengefasst ist, den Daniel zu deuten hatte [Daniel 2:36–45]

Der «EL-olam»
Einer der Hauptgründe, warum man zu der falschen Auffassung kam, dass das Wort «olam/äon» begrifflich auch einen unbegrenzten Zeitraum benennt, ist die Tatsache, dass biblisch mit ihm die Gottesbezeichnung EL verknüpft ist. Der Ausdruck «EL-olam», d.h. äonischer EL [Gott] kommt nur in 1. Mose 21:33 vor und wird dort auf JHWH bezogen. Mit der Bezeichnung «El-olam» wird aber nichts anderes gesagt, als was auch in Psalm 90:2 zu lesen ist:

…und vom Äon an, bis zum Äon
bis DU EL [Gott]

JHWH ist der EL der Verheimlichung, ein Gott, der innerhalb der Äonen wirkt. Die Behauptung, dass JHWH in seiner Existenz zeitlich begrenzt wäre, falls «olam» zeitlich begrenzt zu verstehen ist und somit diese, das Wort «olam» zeitlich begrenzende Deutung abzulehnen wäre, entbehrt jeder Grundlage. Die Aussage, dass Gott der Gott des gegenwärtigen Äons ist, schliesst nicht aus, dass ER auch der Gott der Vorzeit war und ebenso der künftige Gott sein wird, ein Gott also, der innerhalb der Äonen wirkt. Es ist also von der Aussage, dass EL ein äonischer EL ist, keine zeitliche Existenzbegrenzung dieses EL abzuleiten. Sie ist ebenso wenig ein Beweis dafür, dass man das Wort «äonisch» im Sinne von «nicht endend» zu verstehen hat. Dies bestätigt Psalm 10:16, gemäss dessen JHWH äonischer Regent ist, dieses Regentsein jedoch in der Zeugungszeit seine Fortsetzung hat. Der Anfängliche ist nicht nur der Anfängliche, er ist auch der Spätere, wie Jesaja 48:12 bezeugt:

Höre zu mir, Jakob,
und Israel, mein Gerufener:
Ich bin‘s selbst,
Ich, der Anfängliche,
gar noch,
Ich, der Spätere.

Wenn dieser Anfängliche auch äonisch [hebräisch: olam] und als Äonischer auch verheimlicht – weil für viele verborgen – ist, so wird Er doch NACH seiner äonischen Verheimlichung für alle sichtbar hervortreten. Dies geschieht, wenn der Vorhang des Fleisches und der Haut beseitigt ist [Hiob 19:26] und alle IHN mit enthüllten Herzensaugen erkennen dürfen [Offenbarung 1:7]


Die Bedeutung des hellenischen Wortes «äon»

Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise
ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten,
hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn,
den er gesetzt hat zum Erben aller Dinge, durch den
er auch die Äonen gemacht hat. [Hebräer 1:2]

Wie das hebräische Wort «olam», so tritt auch seine hellenische Entsprechung «äon» biblisch verschiedentlich in der Mehrzahlform auf. Die Einheitsübersetzung, Luther und die Zürcher Bibel übersetzen in Hebräer 1:2 die Mehrzahlform mit «Welten», Schlachter dagegen besser mit «Weltzeiten». In Epheser 3:11, wo von dem «Vorsatz der Äonen» die Rede ist, findet sich für das gleiche Wort in der Einheits- und Lutherübersetzung die Wiedergabe «ewig», in der Zürcherbibel «Ewigkeit» und bei Schlachter «Ewigkeiten».
Als letztes Beispiel der unterschiedlichen Übersetzungen des in der Mehrzahlform stehenden Wortes «äon» sei 1. Korinther 10:11 benannt, der wörtlich übersetzte Text lautet:

…in die Vollendigung der Äonen gelangt sind.

Dieses «Vollendung der Äonen» geben die Übersetzer wie folgt wieder:

Einheitsübersetzung: das Ende der Zeitalter
Lutherübersetzung: das Ende der Zeiten
Konkordante Übersetzung: die Abschlüsse der Äonen
Zürcherübersetzung: das Ende der Welt
Schlachter: das Ende der Zeitalter

Abgesehen von der oft nicht beachteten Mehrzahlform finden sich also in den genannten drei Bibelstellen folgende Übersetzungen für das hellenische Wort «äon»:

Welt, ewig, Ewigkeit, Zeit, Zeitalter, Äon

Wen wundert es da, dass es so viele unterschiedliche Deutungen gibt?
Bei der Übersetzung eines Lehrbuches würde man kaum auf die Idee kommen, Ausdrücke wie beispielsweise «Stunde» mit 6 verschiedenen Wörtern wiederzugeben und hierbei auch noch Wörter benützen, die zur Übersetzung anderer im Lehrbuch vorkommender Wörter dienen. Genau dies geschah aber bei «äon», da in den genannten Übersetzungen das Wort «Welt» meist zur Wiedergabe des Wortes «kosmos» und das Wort «Zeit» zur Wiedergabe des Wortes «chronos» benutzt wird.


Wenn du jetzt mit der Luther beginnst, dann ist das OK, auch Luther hat schon Kontroversen ausgelöst, er war damals geradezu revolutionär, wie er sich der Kirche entgegenstellte.

Gruss
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Re: Bibel

Ungelesener Beitragvon Chris » Sa 10. Okt 2015, 10:18

Hallo Dave,

ich habe gestern meine Luther-Bibel bekommen. Vielen Dank für Deine Erklärungen zur Baader Bibel. Du kennst dich sicherlich gut aus, und ich werde mich in meinem eigenen Bibelstudium gerne noch öfter an dich wenden. Es ist sicherlich so, dass je nach Übersetzung ganz verschiedene Bedeutungen entstehen können. Trotzdem gehe ich davon aus, dass der Urtext nur eine einzige, eindeutige Bedeutung trägt, die durch eine Übersetzung mehr oder weniger gut wiedergegeben werden kann. Am schlimmsten sind natürlich absichtliche Verfälschungen, wie es ja auch immer wieder versucht wird. Ein abschreckendes Beispiel ist diese politisch korrekte "Bibel in gerechter Sprache". Gegen so etwas müssen wir uns zur Wehr setzen.

Tatsächlich danke ich auch, dass die Vorstellung von der "Ewigkeit" als einer unendlich andauernden Zeitspanne falsch ist. Schon allein deshalb weil, wie Joachim oft schreibt, sowohl Raum als auch Zeit nur Projektionen unserer Seele sind. Von daher glaube ich gerne, dass Baader mit seiner Interpretation der Wortes "olam" recht hat.

Viele Grüße,
Chris
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Re: Bibel

Ungelesener Beitragvon Dave » Di 13. Okt 2015, 20:48

Hallo Chris,

Was denkst du: Wie viel von der Bibel ist wahr?

Gruss
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Re: Bibel

Ungelesener Beitragvon Chris » Do 15. Okt 2015, 10:45

Was denkst du: Wie viel von der Bibel ist wahr?


Das ist eine schwierige Frage. Schließlich handelt es sich bei der Bibel um ein Buch des Glaubens, und nicht um eine wissenschaftliche Abhandlung. Ich glaube, dass in der Bibel ein wahrer Kern liegt, der nicht zerstört werden kann, sondern nur durch Fehlinterpretationen oder absichtliche Verfälschungen verdeckt werden kann. Dieser Glaube ist die Kraft, die mich antreibt, mich wieder mit der Grundlage des Christentums zu beschäftigen und zu versuchen, diesem wahren Kern näher zu kommen. Wichtig ist die richtige Interpretation. Wenn man die Bibel als Beschreibung der materiellen Welt zu interpretieren versucht, muss man zwangsläufig zu dem Schluss kommen, dass es sich dabei um ein Märchenbuch handelt, wie z.B. bei der Geschichte von der Speisung der 5000, wovon Joachim diese Woche geschrieben hat. Es ist unmöglich, 5000 Hungernde mit 5 Broten zu sättigen, und dass dabei im Ende sogar noch mehr Reste übrig bleiben, als man ursprünglich hatte. Wenn man die Brote aber als Gleichnis für geistige Nahrung versteht, dann kann es verstanden werden, wenn man es ernst meint.

Warum ich gerade jetzt dazu komme, mich wieder mit der Bibel zu beschäftigen, ist auch ein Frage, die für mich nicht leicht zu beantworten ist. Zum einen, weil Joachim in letzter Zeit viel darüber schreibt. Zum anderen, weil jetzt immer mehr Muslime ins Land strömen und ich dadurch plötzlich wieder so etwas wie eine Sehnsucht nach dem Christentum bekommen habe, obwohl ich mich für viele Jahre -- auch nach einer längeren Beschäftigung mit dem Buddhismus -- gar nicht mehr dafür interessiert habe. Danach habe ich erfahren, dass sich -- vollkommen unabhängig von mir und bevor ich ihr erzählte, dass ich mir wieder eine Bibel zugelegt habe -- meine Mutter plötzlich wieder entschieden hat, in die evangelische Kirche einzutreten, nachdem sie bereits vor vielen Jahren ausgetreten ist. Das war schon eine erstaunliche Synchronizität, der ich auch eine starke Bedeutung zumesse.

Wie würdest du denn die Frage beantworten, wieviel von der Bibel wahr ist?
Chris
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Re: Bibel

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » So 18. Okt 2015, 18:52

Hallo Dave und Chris,

ich fand eure interessante Diskussion leider erst jetzt. Normalerweise bekomme ich immer vom Provider eine Email, wenn es im Forum was Neues gibt. Dieser Service funktioniert offensichtlich nicht mehr. Ich werde künftig täglich ins Forum gucken, versprochen!

Wie ich in der HP bereits geschrieben habe, halte ich die "Schlachter 2000" für die beste Bibel, aber ich habe auch die Lutherbibeln von 1962 und von 1984, die ich gut hielt, bis ich diesen Vortrag von Veit hörte, der über viele Kürzungen in allen Lutherbibeln seit der Ausgabe von 1912 berichtet. Auch die Elberfelder soll verfälscht sein. Ich war einigermaßen entsetzt, als ich von Veit von den vielen Verfälschungen diverser Übersetzungen hörte. Also auch die Neue-Welt-Übersetzung enthält viele Kürzungen. Allerdings sind diese Auslassungen nicht willkürlich; die Zeugen Jehovas beziehen sich auf ganz bestimmte Urtexte.

So wird in der Neue-Welt-Übersetzung am Ende des Markusevangeliums erklärt: "Gewisse Handschriften (ACD) und Übersetzungen (VgSy) enthalten außerdem den folgenden Schluss, der aber in BSy Arm ausgelassen ist." Was bei Schlachter im Haupttext steht, steht dann in der Bibel der Zeugen Jehovas in kleinerer Schrift sozusagen in der Fußnote. Ich denke, es empfiehlt sich immer, bei kritischen Stellen mehrere Bibeln zu vergleichen.

Dave, ich schrieb über das Informiertwerden von Innen zu Innen und von meiner Überzeugung, tatsächlich auf diese Weise informiert worden zu sein. Du warnst vor möglichen Desinformationen, die durchaus auch von Geistwesen ausgehen können*. Ich stimme dir zu, denn ich bin mir sehrwohl bewusst, dass es niedere Geistwesen (Dämonen) und höhere Geistwesen (Engel) gibt, die sich nicht immer so ohne Weiteres unterscheiden lassen. Ich taste mich jedenfalls an eine Schreibweise heran, die meiner Philosophie entspricht, und muss gestehen, dass ich manchmal selbst sehr erstaunt bin über die Einfälle, die ich habe und noch erstaunter über die Empfindung der Sicherheit, dass dieses neue Wissen wahr ist und kein Trug. Bei manchen Einfällen gibt es kein "Vielleicht". Ich weiß dann einfach: So ist es! - Trotzdem prüfe ich jeden dieser Einfälle intensiv, wie genau er in meine "Denke", meine Philosophie, meinen Charakter, passt. Bei allem bleibe ich mir bewusst, dass am Ende herauskommen wird: Ich habe mich entfaltet!

* https://www.youtube.com/watch?v=0Gf8cj4lGao
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Re: Bibel

Ungelesener Beitragvon hanjoheyer » So 18. Okt 2015, 19:16

Ich möchte mich in der Beantwortung der Frage, wieviel von der Bibel wahr ist, versuchen.

Ich bin der Überzeugung, dass die Autoren wahrhaftig waren. Wahrhaftigkeit erachte ich zudem als wichtigste Voraussetzung für göttliche Inspiration. Die Bibelwissenschaft (das ist ein Wort wie "schwarzer Schimmel") hat herausgefunden, dass die Bibel sehr viele Autoren hat. So soll zB die Schöpfungsgeschichte aus 2 verschiedenen Schöpfungsgeschichten zusammengefriemelt worden sein usw.. Trotzdem: In der Bibel hat JEDES Wort Gewicht! Das ist genau das, was ich in modernen Texten so sehr vermisse. Was mich in meiner jahrelangen, immer wieder durch lange Perioden des Nichtlesens unterbrochenen Bibellektüre am meisten überraschte, war, dass ich immer wieder neue Entdeckungen mache. Was dem Atheisten ein Märchenbuch ist, ist dem Anfänger religiösen Interesses zwar durchaus schon spannend und erhellend, aber dem, der sich viel mit dem Buch beschäftigt, öffnet es sich immer weiter, und es ist keine Ende abzusehen: Immer neue Schichten legen sich frei. Es gibt Ebenen, Metaebenen und Metametaebenen. Man kann sich mit keinem Buch so ausgiebig und ergiebig beschäftigen, wie mit der Bibel. Ein Rätselbuch, das aber auch immer wieder Antworten zu geben vermag.
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