Ich stimme Dave zu, dass jede Physik letztlich subjektiv ist. Trotzdem glaube ich auch wie Joachim, dass die Quantenphysik einen Sonderfall darstellt. Die klassische Physik, zu der z.B. die Newtonsche Physik. die Relativitätstheorie nach Einstein, aber auch die Computerwissenschaft (mit Ausnahme der Quanteninformatik) zählt, lässt sich viel leichten materialistisch uminterpretieren. Das liegt daran, weil man die Lüge, dass das physikalische Universum komplett ohne einen subjektiven Geist einfach so abläuft, viel leichter in das System einbauen kann. Den subjektiven, handelnden Geist kann man einfach in ein -- ebenfalls vollständig physikalisches -- Gehirn verbannen, im dem er sich letztendlich von selbst auflöst.
In der QT dagegen ist es bisher noch niemandem gelungen, den Geist vollständig aus der Theorie herauszuhalten. Das liegt daran, weil die quantenphysikalische Messung selbst nicht innerhalb der Physik beschrieben werden kann; jedenfalls ist das bisher keinem materialistischen Physiker zufriedenstellend gelungen. Die interessanteste Anomalie in der QT ist für mich das Phänomen der "Quanten-Nichtlokalität". Ich hatte selbst schon einmal darüber etwas geschrieben, siehe
https://willensfreiheitsblog.wordpress.com/2012/01/01/serie-quantentheorie-nichtlokalitaet-12379661/. Joachim, du hast ja auch schon gelegentlich darüber geschrieben und es so interpretiert, dass die Quantenphysik an Raum und Zeit gebunden ist. Ich sehe das auch so.